Innovationen in heterogenen Wissens- und Technologiefeldern

Zusammenfassung

Fragt man unter dem Aspekt der Verschränkung von Vielfalt und Zusammenhalt nach neueren Forschungsergebnissen der sozialwissenschaftlichen Technikund Innovationsforschung, so stößt man unmittelbar auf die viel diskutierte Frage nach den Koordinationsformen von Innovationsprozessen. Unstrittig ist in der einschlägigen Forschung, dass im Verlauf von Innovationsprozessen verschiedenste Akteure und unterschiedlichste Wissens- und Technologiebestände aufeinander abgestimmt werden müssen, sollen Innovationen ökonomisch und sozial erfolgreich sein. Diese Herausforderung hat allen Forschungsergebnissen zu Folge in den letzten Jahren geradezu dramatisch zugenommen. Sie lässt sich auf eine Reihe miteinander verschränkter Ursachen zurückführen (z. B. Fagerberg 2005): Einerseits ist die Zunahme der Komplexität technologischer Innovationen und die Notwendigkeit dabei auf unterschiedlichste Wissensbestände zurückzugreifen, beobachtbar. Andererseits steigt die Spezialisierung der Kompetenzen und des Wissens der an Innovationen beteiligten Organisationen und insbesondere bei Unternehmen ist eine zunehmende Beschränkung der jeweils eigenen Kompetenzen und Funktionen zu beobachten. Zugleich nimmt der ökonomische Druck auf Innovationsprozesse zu. Bewältigt werden müssen nicht nur die Restriktionen knapper Zeiten, Kosten und Kapazitäten, sondern die weltweite Innovationskonkurrenz drängt vor allem auf immer kürzere Innovationszyklen.