Zusammenfassung
Nicht nur einige südwestdeutsche wie bei Hartmann von Aue, sondern fast alle süddeutschen Landschaften zwischen der Steiermark, Böhmen, Meißen/Sachsen im Osten und Westfalen, den mittleren Rheinlanden, der Schweiz im Westen begegnen uns irgendwann einmal im Heimatwettstreit um Walther.
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Literatur
Allgemein zur Heimatfrage: Klein, Zur Spruchdichtung, 1952, S. 89 bis 122;
Hans Naumann, in: Die großen Deutschen I, 1935, S. 196; in: Verf Lex. IV, 1953, Sp. 808.
Zur ›Palinodie‹ (und zu ihrer Langzeile): Kurt Plenio in: PBB 42, 1917, S. 262–266;
vgl. aber jetzt unten S. III ff.
Zur Lesung 1247 ( ‹erzogen›/gelogen): Huisman, Neue Wege, 1950, S. 20f. von kinde erzogen: Wendung für den Landfremden;
vgl. ›Parz.‹ 5865f., 661 29, 667 20f (Gawans Neffe; Gawan bei Artus);
Erhard Kaufmann in: ZfdPh. 81, 1962, S. 316–322 (geborn/‹verlorn› statt gelogen bzw. gelegen der Handschriften, mit VON DER HAGEN, JACOB GRIMM, 1838, 1860; (von) kinde (geborn) = „junger Frau“, Walthers Mutter).
Zum Motiv der „Heimat“ (in 124I ff •) als Jugend-Heimat: SchÖnbach/Schneider, 41923, S. 193f.;
Huisman, Neue Wege, 1950, S. 20f.;
auch Klein, Zur Spruchdichtung, 1952, S. 112–116. (Aber, wenn die Entfremdung der Heimat jetzt lyrisches Erlebnis würde, warum soll das einen vorherigen Besuch in Österreich ausschließen?)
vgl. auch 84 14ff. (heimische fürsten): WM I, 21916, S. 23 oben u. Anm. Nr II, 23, 173; II, 41924, Kommentar;
Kraus: WU, 1935.
Literatur
Für Resignation: UHLAND, 1822, S. 5–13, vorbildlich kritisch; bes. S. 5 oben (Sperrung von uns): „sein Ursprung ist bis jetzt nicht… erhoben“, und S. 13 oben: „Aus diesen Worten [3214] ist übrigens noch keineswegs zu schließen, daß er auch in Österreich geboren sei, eher das Gegentheil; denn sie bezeichnen gerade nur das Land seiner Bildung zur Kunst“; ebendort (übersetzt) Reinmar von Zweter (hrsg. v. G.ROETHE, 150If.): Von Rine sô bin ich geborn, / in Ôsterriche erwahsen (etwa gar mit einem Blick zu Walther hinüber gesprochen?).
Für Österreich: Lachmann: Ausg., 21843, z. Stelle 1247.
— Dagegen: Franz Pfeiffer in: Germ. 5, 1860, S. 1–15;
mit VON DER HAGEN, WACKERNAGEL, RIEGER; alle als damalige Anhänger Frankens.
— Rudolf Menzel: Leben W.s, 1865, S. 4–51, bes. S. 20 ff., mit F. Pfeiffer (seit 1864; Ausg.) als Anhänger Tirols.
— Dagegen mit Lachmann z.B., freilich alle vorsichtig zögernd: Wilmanns, 188
Hans Naumann in: VerfLex. IV, 1953.
Literatur
Würzburg/Franken: Huisman, Neue Wege, 1950, S. 20f. (aber: geborn-Lesart, grundlos: für Österreich!).
— Richtig dagegen: Siegfried Beyschlag in: PBB (Tüb.) 82, 1960, S. 143 (Heimat der erschließbaren Quellen-Sammlung EC als Heimat der Lesart).
Meistersang (Böhmen): WM II, 41924, S. 21;
Gerstmeyer, 1934, S. 40 bis 46, bes. S. 43;
Hein, 1934, S. 62–68, bes. S. 67.
Literatur
Die Landschaftshypothesen, — Überblick: WM I,21916, Anm. Nr II, 21;
Rud. Menzel, 1865, S. 9–20.
— Die Schweiz-Hypothesen: WM II, 41924, S. 2–5 (Goldast bis Bodmer);
jetzt, vor allem: Paul Corrodi in: Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 1956 (NF., 76. Jahrgang), S. 8–50.
— Franken/ Würzburg: zum Grab s. unten S. 24f.;
ferner: Gerstmeyer, S. 125–128.
— Südtirol: Gerstmeyer, S. 157–167.
Neuere Versuche: a) Eine neue Schweiz-Hypothese: P. Alban StÖckli, zuletzt in: Ritter W. von Füglistal, Wohlen/Aargau [1956];
dagegen vgl. CORRODI (s. O.; gründliche Widerlegung);
Klein, Zur Spruchdichtung, 1952, S. 102–107;
Luis Santifaller in: Schiern 28, 1954, S. 152–155.
— b) Feuchtwangen: Rud. Bayerlein in: Die Stimme Frankens 25, 1959, Nr 3, S. 64–66 (und brieflich, berichtigend).
— c) Frankfurt (Walther als Sohn eines Frankfurter Bürgers): Heinz F. Friederichs in: Frankf. Neue Presse, 23.1. 1954;
Heinz Merling in: Wiesbadener Ztg, 2.II. 1954 (briefliche Auskunft war von beiden Verf. nicht zu erlangen).
Dagegen: H. Brinkmann in: WW 6, 1955/56, S. 382;
Klein: Gamper-Festschrift, 1955, S. 279–284;
Fr. R. SchrÖder in: GRM 37, 1956, S. 404f.;
D. Andernacht in: Spiegel, 1960, Nr 33, S. 11f.
— d) Südtirol: Klein, Zur Spruchdichtung, 1952, S. 107–112.
Literatur
Burdach, W. I, 1900, S. 4–17, 24–27;
WM I, 21916, S. 61 bis 69;
H.W.J. Kroes in: Neophilol. 31, 1947, S. 172–174 (Begriff „Vogelweide“).
— Paul Kluckhohn in: ZfdA 52, 1910, S. 156 bis 160 (Ritterbürtigkeit).
— Klein in: GRM 37, 1956, S. 74–76 (zu 8035ff.); vgl. unten S. 100 f.
Literatur
Urkundliches Zeugnis: Im Frühjahr 1874 werden acht Pergament-Blätter im Stifts-Archiv Cividale (Friaul) durch A. Wolf/Udine entdeckt;
es sind Reise-Abrechnungen eines (offensichtlich Passauer) episcopus, die von Reisen bes. in Österreich und Italien herrühren (Zeit: offenbar Sept. 1203 bis Juli 1204).
Ignaz V. Zingerle: Reiserechnungen Wolfgers von Passau, 1877, S. 9, 14;
August HÖfer (im Anschluß an F. Zarncke, 1878) in: PBB 17, 1893, S. 441–549 (Überlieferung, Zeitbestimmung);
Burdach, W. I, 1900, S. 39f., 58ff. u. öfter, und in: Vorspiel I/1, 1925, S. 350ff.;
WM I, 21916, S. 68f. und Anm. Nr II, 333.
— Hans Teske in: Oberdt. Zschr. f. Volkskunde 6, 1932, S. 150–153 (Geschenk, das nichts mit Dienst-Verhältnis zu tun hat).
Trotzdem: Richard Newald in: Arch. f. Lit. u. Volksdichtung I, 1949, S. 114–118 (Walther Cantor am Domchor zu Passau!).
— Edward SchrÖder in: Nachr. d. Ges. d. Wiss. Göttingen, Phil.-hist. KL., 1932, S. 260–270 (grundlegende Interpretation: nur einmalige Erwähnung, und zwar mit Vollnamen wie bei bloß gelegentlichen Begegnungen).
Sanctus Martinus (und die Vaganten): Archipoeta, hrsg. v. H.Waten-phul, 1958, Lied I, Str. 393f.; VII, 63;
vgl. ›Carmina Burana‹, hrsg. v. A. Hilka/O. Schumann I, 2, 1941, Nr 129. Str. 6.
— Burdach, W. I, 1900, S. 28 oben. WM I, 21916, S. 74–77 (Lat. Bildung der Vaganten, ‚seiner nächsten Kollegen‘).
Nider-wert: Klein, Zur Spruchdichtung, 1952, S. 40–88, S. 11–39;
Ders. in: Germanist. Abhandlungen, 1959; S. 59–109 (Fehde Thomasin/Walther).
Höchst fesselnd und aufschlußreich: Alfred Mundhenk in: DVjs. 37, 1963, S. 406–438 (Walthers Selbstbewußtsein).
Literatur
Burdach, W. I, 1900, S. 1–3;
Halbach, Diss. 1927, S. 28 oben (hier: Unsicherheit bezüglich des terminus ad quem 1228; ohne daß ich darauf besonderen Wert legen möchte).
Literatur
Manfred G. Scholz, WvdV. und Wolfram v. Eschenbach. Lit. Beziehungen u. persönliches Verhältnis, Diss. Tübingen, 1966 (grundlegend, als Fb.).
Die Stellen: 1.) ›Parz.‹ 297 l6ff (her Walther): Hans Naumann in: ZfdA 83, 1951/52, S. 125–127 (geistreich: Wolframs Zitat, drei Verse statt, wie man meist annimmt, nur einem, einmontiert in das Fragment eines Waltherschen Sangspruchs (Lachmann XXVII1ff.) des ›Leopolds-Tons‹; also wäre Walthers sanc weder völlig verloren noch mit 204ff einfach infolge freien Zitierens bei Wolfram identisch).
— 2.) ›Parz.‹, Abschn. 291/94 (Frou Minne…): WIL-MANNS, 1882, S. 453.
— 3.) ›Willehalm‹ 28619ff (Her Vogelweid von brâten sanc): LACHMANN, ZU 1711ff; F.PFEIFFER: Ausg., 1864, zu 1711ff.
— 4.) Reinmar-Fehde und Walther/Wolfram: Wolframs ›I. Selbstverteidigung‹: ›Parz.‹ 1145ff./1155ff.: Erich Schmidt in: QF IV, 1874, S. 44 Anm.;
Stosch in: ZfdA 27, 1883, S. 317f
Freundschafts-Hypothese: August BÜsching in: Altdt. Museum I, 1809, S. 28.
— Natürlich bes. im 19.Jh.: San Marte, Leben u. Dichten Wolframs II, 1841, S. 321 f.;
Simrock, Wartburgkrieg, 1858, S. 287;
Feindschaft oder doch Antagonismus: August Koberstein: Der Wartburger Krieg, 1823, S. 19, 31, 33;
bis zu T. A. Rompelman in: Neophilol. 27, 1942, S. 186-205, u. 34, 1950, S. 15–20;
Klein, Zur Spruchdichtung, 1952, S. 60–66. Von Rompelman und Klein ist die Hypothese mit reichen Einzelnachweisen ausgebaut worden.
Skeptisch, bezüglich einer Entscheidung der Alternative: nach Lachmann (Rez. von Koberstein: Kl. Schriften, 1876, S. 323): Wilh. Scherer, LitGesch., 1883, S. 206; Schönbach/Schneider, 41923, S. 70;
M.F. Richey, Studies of Wolfram von Eschenbach, London 1957, S. 30, 33f.,42.
Weitere Nachweise: ähnlich schon Samuel Singer in: PBB 44, 1920, 448f.;
— Jan H. Scholte in: PBB 69, 1947, S. 413–416;
Peter Wapnewski in: GRM 39, 1958, S. 321–328
— v Kraus: KLD I, 1952, S. 596–604 (die Texte);
Günther Jungbluth in: DVjs. 32, 1958, S. 384f.
Literatur
Einführung (jedoch vgl. die Einwände oben): Klein in: Germanist. Abhandlungen, 1959, S. 59–109.
Anton Haidacher in: ZfdPh. 81, 1962, S. 322–327 (bes. S. 323: zu 8011ff.).
Zitate: nach Thomasin, Wälscher Gast, hrsg. v. H. Rückert, 1852.
Die Stellen: 1.) Die Hauptstelle (11091 ff.): A.E. SchÖnbach, Anfänge des dt. Minnesanges, 1898, S. 63f.;
Fr.Maurer, Polit. Lieder, 1954, S. 83.
— 2.) Die Schildzeichen-Stelle: Justus Grion in: ZfdPh. 2, 1870, S. 435;
H. Teske, Thomasin, 1933, S. 195.
— Vgl. auch: Leonora Beirer, Die Beziehungen Walthers zu Thomasin, Diss. Innsbruck 1958 (masch.), bes. S. 61–172.
Literatur
Erstmals Franz OberthÜr: Die Minne- und Meistersänger aus Franken, 1818, S. 30.
— Grundlegend: Herrn. Grauert, Mag. Heinrich der Poet in Würzburg, in: Abh. d. bayer. Akad. d. Wiss., Philos.-philol.Kl., Bd XXVII, 1925 (vorgelegt 1910/11), S. 366–409
Otto Handwerker in: Bayerland 41, 1930, S. 137 bis 141 (mit Bildern); in: St. Wiborada 4, 1937, S. 43–51.
Literatur
Erstmals Franz OberthÜr: Die Minne- und Meistersänger aus Franken, 1818, S. 30.
— Grundlegend: Herrn. Grauert, Mag. Heinrich der Poet in Würzburg, in: Abh. d. bayer. Akad. d. Wiss., Philos.-philol.Kl., Bd XXVII, 1925 (vorgelegt 1910/11), S. 366–409 (der „Poeten-Winkel“ im Neumünsterstift/Würzburg), S. 460f., S. 499–502;
Otto Handwerker in: Bayerland 41, 1930, S. 137 bis 141 (mit Bildern);
Zu den curiae: Reuss,W.,1843, S.7,Anm. 3–5;
vgl. Grauert, S. 3871;
auch noch Rud. Menzel, W., 1865, S. 248f.
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Halbach, K.H. (1965). Walther der Dichter. In: Walther von der Vogelweide. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99759-3_2
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