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Literatur

  1. Studien zu Walther von der Vogelweide, PBB 63, 1939, S. 346 ff. (S. 374 f.). — Ferner: H. Brinkmann, Liebeslyrik der deutschen Frühe, Düsseldorf 1952. Der ‘Alterston’ ist hier in zwei zeitlich getrennte Lieder zerlegt: Nr. 65 ‘Rückblick’ (66, 21 + 66, 33) und Nr. 68 ‘Der Lohn der Welt’ (67, 8 + 67, 32 + 67, 20).

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  2. Die Gedichte Walthers von der Vogelweide. Urtext mit Prosaübertragung. Berlin 1944, S. 264 ff.; im Druckbild sind 67, 8, 67, 32 und 67, 20 von den beiden anderen Strophen distanziert. Vgl. auch H. Böhm: Walther von der Vogelweide, Stuttgart 1949, S. 141 ff.

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  3. Gern würde man sich in diesem Zusammenhang auf eine ‘Unterstellung’ Maurers: Die politischen Lieder (s. o. Anm. 5) S. 10 berufen, wonach grundsätzlich außer in D gerade auch in der Strophenfolge von A ehestens Ursprüngliches bewahrt sein sollte. Die Berechtigung dieser Unterstellung ist indessen zweifelhaft, vgl. dazu zuletzt A. Kracher: Beiträge zur Waltherkritik, PBB (West) 78, 1956, S. 201 ff. (insbes. S. 203). Jedoch bedürfte das ganze Problem einer neuen umfassenden Untersuchung; die vorliegende Studie mag als eine kleine Vorarbeit dazu angesehen werden.

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  4. Mir scheint, Wackernagels geistreicher Besserungsvorschlag zu 67, 4 diu wem de wirde (Dú werde wirde BC Der werden wirde A) lasse sich nicht aufrechterhalten. Einmal vermag ich schwerlich zu glauben, daß Walther in einen Zusammenhang, der durch das teils mehrfache Auftreten der Wörter werdekeit, die werden, wirde geprägt ist, eine Form wie wernde eingeführt und dadurch ein Mißverständnis geradezu mutwillig heraufbeschworen haben sollte. Dann aber ist mir vor allem auch zweifelhaft, ob der Begriff diu wernde wirde wirklich den Sinn des Abschnitts befriedigt. Sehr fein bemerkt H. de Boor (Gesch. d. dt. Lit. 19552, S. 309): »Das Wertbewußtsein des inneren Adels aus dem Streben zu höfisch-edlem Menschentum ist selten mit schönerer Würde ausgesprochen worden« — in der Tat stellt ja Walther hier, gewiß nicht ganz unpolemisch, auf leid volle Lebenserfahrung anspielend, den durch strebendes Bemühen erworbenen inneren Adel dem Geburtsadel als das Wertgleiche gegenüber, mehr noch: als das Wertvollere, indem er ihm das höchste Lob zuerkennt. In diese Gedankenverbindung aber paßt der Begriff wernde wirde nicht hinein, sehr wohl indessen würde ihr eine Lesung diu wâre wirde gerecht, womit jener Adel bezeichnet wäre, der mit unverzageter arebeit (66, 35) errungen den Vorrang vor dem bloßen Geburtsadel beanspruchen darf. Ausgangspunkt für den Fehler in der Überlieferung wird eine Form were statt ware gewesen sein (vgl. in unserem Liede 67, 26 [wâren] weren C!); im Rahmen der Strophe 66, 33 lag jedoch eine Änderung zu werde BC näher als die Herstellung des Richtigen, und A — worauf Brinkmann vertraut — hat den Fehler noch vergröbert. — Im Hinblick auf das zweimalige Vorkommen von nider (66, 37 und 67, 2) aber sollte man nicht auf das »geistreiche Spiel mit den Bedeutungen ‘innerlich’ und ‘äußerlich’« (v. Kraus a.a.O. S. 113) bauen, geschweige denn mit A. Wallner (Zu Walther von der Vogelweide, PBB 33, 1908, S. 28) 67, 2 nîdœre einsetzen. Gute Methode stellt vielmehr dar, in beiden Fällen mit der gleichen Bedeutung: »niedriggeboren« zu rechnen; daß — falls die hier Anm. 34 geäußerte Vermutung zutrifft — sozial Niedrigstehende scheel auf einen der Ihren zu sehen geneigt sind, der »vornehm« geworden ist, dürfte doch keineswegs ein ungewöhnliches Phänomen sein. Damit entfällt auch jeder Anlaß, die A-Lesart biderben (67, 3) ernstzunehmen, der Wallner a.a.O. und Brinkmann a.a.O. S. 375f. sowie Liebeslyrik S. 352 den Vorzug geben.

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  5. Dieser Titel nach Wilmanns und jetzt wieder F. Maurer: Zu den religiösen Liedern Walthers von der Vogelweide, Euphorion 49, 1955, S. 46; ich halte ihn gerade auch im Hinblick auf die von mir hier begründete Auffassung für sehr glücklich, denn dies Lied ist eben »gar kein Kreuzlied« (Maurer).

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  6. Im Hinblick auf die bisherige Auffassung darf nun auch auf eine grundsätzliche Bemerkung von H. Naumann in seinem Aufsatz: Ein Meister las, Traum unde Spiegelglas, Euphorion Bd. 43, 1943, S. 223 verwiesen werden: »Seit wann überhaupt ist ein Topos erwiesenermaßen ein Beweis für die Unechtheit des Gefühls? Auch in Formeln können sich tiefste Erlebnisse kleiden.« Ich fürchte in der Tat, wir wären gezwungen, in allergrößtem Umfang den Erlebnischarakter von Dichtung zu verneinen, falls die Feststellung von ‘Topoi’ für eine Entscheidung ausschlaggebend sein sollte — was bleibt vom Erlebnis in der Dichtung (auch in der neueren), wenn man die ‘Topoi’ abziehen wollte? Das bloße Vorkommen eines ‘Topos’ kann nie ein Argument ‘dagegen’ sein — erst recht nicht in der die normative Bedeutung der Tradition bejahenden mittelalterlichen Dichtung. — Als persönlich bestimmt wird man natürlich jetzt vor allem auch den Eingang der zweiten Strophe, 15, 6f. Schœniu lant rîch unde hêre, / swaz ich der noch hân gesehen … ansehen wollen, wie dies im Hinblick auf die sehr ähnliche Bekundung im ‘Preislied’, v. 56, 30, immer schon geschehen ist.

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  7. Auf diesen Fragenkomplex gedenke ich an anderer Stelle einzugehen, wobei auch die jüngsten, nahezu sensationellen Thesen in bezug auf Walthers Herkunft und Stand geprüft werden müssen, über die — mit sehr spürbarem eigenem Vorbehalt — K. K. Klein in dem Artikel: Waltherus Fugelwedere. Zur Frage nach der Herkunft Walthers von der Vogelweide. Schlern-Schriften 140, 1955, S. 279ff. kurz referiert. [Sie sind inzwischen schon hinfällig geworden].

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Jungbluth, G. Walthers Abschied. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 32, 372–390 (1958). https://doi.org/10.1007/BF03375408

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