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»In jenem elastischen Medium«. Der Topos ›Prozessualität‹ in der Rhetorik der Wissenschaften seit 1800 (Novalis, Goethe, Bernard)

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Rhetorik

Part of the book series: Germanistische Symposien Berichtsbände ((GERMSYMP))

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Zusammenfassung

Am 7. November 1798 sendet Friedrich von Hardenberg eine Notiz an Friedrich Schlegel, in welcher er emphatisch von der »innern Symorganisation und Symevolution« ihrer Arbeit berichtet. Schlegel hatte Novalis sein »Bibel-project« mitgeteilt, und Novalis sieht in jenem »Ideal[…] jedweden Buchs« eine frappierende Nähe zu seinem eigenen Projekt, eine universale Zusammenschau aller Wissensbereiche in Gestalt einer Enzyklopädie — und damit als »scientifische Bibel« — zu unternehmen. »Dies soll nichts anders, als eine Kritik des Bibelprojects — ein Versuch einer Universalmethode des Biblisirens — die Einleitung zu einer ächten Enzyklopaedistik werden.«1

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Notizen

  1. Novalis an Friedrich Schlegel, in: Werke, Tagebücher und Briefe Friedrich von Hardenbergs, hg. von Hans-Joachim Mähl und Richard Samuel, München 1978, Bd. 2, S. 672–674 (»scientifische Bibel« ebd., Bd. 2, S. 599). Zitate aus dieser Ausgabe werden im folgenden unter Angabe der römischen Band- und der arabischen Seitenzahl in Klammern nach dem Zitat im laufenden Text nachgewiesen. Für die Forschung zu Novalis’ Enzyklopädieprojekt verweise ich auf die Diskussion der Forschungsliteratur in Uerlings, Herbert: Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis, Stuttgart 1991; für den engeren naturwissenschaftlichen Zusammenhang auf Daiber, Jürgen: Experimentalphysik des Geistes. Novalis und das romantische Experiment. Göttingen 2001, zum Forschungsstand S. 33–39, zum Enzyklopädie-Projekt S. 115–122. Friedrich Schlegel hatte seine Idee vom »unendlichen« und »absoluten Buch« in Anschluß an Lessing eine ›Bibel‹ genannt. Novalis kommentierte in seiner Randbemerkung zu Schlegels Ideen: »Eine Bibel schreiben zu wollen — ist ein Hang zur Tollheit, wie ihn jeder tüchtige Mensch haben muß, um vollständig zu seyn.« (II 726)

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  2. Als Sinnbild der ›Topikalität‹ des Unternehmens der Encyclopédie vgl. die ganzseitige Übersichttafel Systême figuré des conoissances humaines auf S. 22 von Band I des Werks. In Form eines Wissensbaums werden hier sämtliche Wissensbereiche in einem systematischen Zusammenhang abzubilden versucht. Man kann angesichts solcher letztlich aporetischer Systematisierungsversuche freilich bereits in dem Unternehmen, das verstreute Wissen der Zeit enzyklopädisch noch einmal zusammenzuführen, selbst ein Krisenphänomen sehen. Vgl. dazu Gumbrecht, Hans Ulrich: Production of Presence. About the Silence Side of Meaning. Stanford 2004 (forthcoming), Kapitel 2, wo u. a. am Beispiel der Encyclopédie die epistemologisch entscheidende Umstellung von einer Beobachtung erster Ordnung auf eine Beobachtung zweiter Ordnung, die um die Kontingenz der eigenen Wissensorganisation und -deutung weiß, nachgezeichnet wird.

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  3. Zum Gesamtprojekt der Encyclopédie nach wie vor unübertroffen: Darnton, Robert: The Business of Enlightenment. A Publishing History of the Encyclopédie 1775–1800. Cambridge MA, London 1979.

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  4. Foucault, Michel: Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften [1966]. Frankfurt/M. 1971, S. 252–260.

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  5. Vgl. aus diskurshistorischer Sicht M. Foucault: Die Ordnung der Dinge (s. Anm. 3), S. 269 ff.; mit einem begriffsgeschichtlichen Ansatz Koselleck, Reinhart: »Das achtzehnte Jahrhundert als Beginn der Neuzeit«. In: Herzog, Reinhart/Koselleck, Reinhart (Hg.): Epochenschwelle und Epochenbewußtsein. München 1987, S. 269–282;

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  6. sowie aus systemtheoretischer Perspektive Luhmann, Niklas: »Temporalisie-rung von Komplexität: Zur Semantik neuzeitlicher Zeitbegriffe«. In: ders.: Gesellschaftsstruktur und Semantik. Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesellschaft Band 1. Frankfurt/M. 1980, S. 235–300.

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  7. Schmidt-Biggemann, Wilhelm: »Was ist eine probable Argumentation?« In: Kopperschmidt, Josef (Hg.): Rhetorische Anthropologie. Studien zum Homo Rhetoricus. München 2000, S. 383–397, hier S. 389.

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  8. »From the rhetorical point of view, scientific discovery is properly described as invention.« Gross, Alan G.: The Rhetoric of Science. Cambridge MA, London 1990, S. 7.

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  9. Blumenberg, Hans: »Anthropologische Annäherung an die Rhetorik«. In: ders.: Wirklichkeiten in denen wir leben. Aufsätze und eine Rede. Stuttgart 1981, S. 104–136.

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  10. Hierzu, wie zum topischen Zusammenspiel von ›Finden‹ und ›Erfinden‹, vgl. Schmidt-Biggemann, Wilhelm: Topica Universalis. Eine Modellgeschichte humanistischer und barocker Wissenschaft. Hamburg 1983.

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  11. Vgl. zu den generellen Aporien der Erfindung des Neuen den Beitrag von Ralf Klausnitzer in diesem Band sowie am Beispiel des Kunstsystems Groys, Boris: Über das Neue. Versuch einer Kulturökonomie. Frankfurt/M. 1999. Ich habe Torsten Hahn für diesen Hinweis sowie eine kritische Diskussion des vorliegenden Textes zu danken.

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  12. Vgl. Bender, John/Wellbery, David E. (Hg.): The Ends of Rhetoric: History, Theory, Practice. Stanford 1990,

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  13. sowie den Beitrag von Friedrich Balke in diesem Band. Zur »Rhetoriktilgung« vgl. Campe, Rüdiger: Affekt und Ausdruck. Zur Umwandlung der literarischen Rede im 17. und 18. Jahrhundert. Tübingen 1990, S. 515 ff.

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  14. Daß es sich dabei nicht selten um eine rhetorica contra rhetoricam handelt, zeigt Geitner, Ursula: Die Sprache der Verstellung. Studien zum rhetorischen und anthropologischen Wissen im 17. und 18. Jahrhundert. Tübingen 1992, S. 181.

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  15. Die Beobachtung einer solchen neuen Topik darf jedoch nicht mit der Annahme einer Kontinuität des topischen Modells verwechselt werden. Obwohl gerade die Rhetoric and Science-Studies beanspruchen, mit dem Objektivitätspostulat des Wissens zu brechen, gehen sie dennoch von einer gleichsam objektiven Existenz und Persistenz des rhetorischen Modells selbst aus. Vgl. Prelli, Lawrence: A Rhetoric of Science: Inventing Scientific Discourse. Columbia 1989;

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  16. A. G. Gross: »The Rhetoric of Science« (s. Anm. 6), S. 33–53; Harris, Randy Allen (Hg.): Landmark Essays on Rhetoric of Science: Case Studies. Mahwah 1997. Im Gegensatz dazu möchte ich zeigen, wie der Bruch mit der Vorstellung einer räumlichen Organisation die Topik selbst zu signifikanten Umstellungen zwingt, die weder mit ihrem Ende noch mit ihrer schlichten Kontinuität zu verwechseln sind. Vgl. zu diesem Vorgang einer ›Retopikalisierung‹ auch den Beitrag von Uwe Hebekus in diesem Band.

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  17. Diesen Begriff hat Dietz Bering vorgeschlagen, um Nietzsches allen »durchweg stufig, also: ›digital‹ veschlüsselt[en]« Codierungen der Sprache entgegengesetztes Ideal des rhythmisch-tonalen Ausdrucks mit »indivuelle[n] Feinnuancierungen« beschreiben zu können. Bering, Dietz: »Nietzsches Rettung der Sprache aus dem Geiste der Musik«. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Jahrbuch (2001), S. 44–70, hier S. 60 bzw. S. 63.

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  18. Winkler, Hartmut: Docuverse. Zur Medientheorie der Computer. München 1997, S.187 ff.

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  19. Zeitlichkeit kann darüber hinaus auch als immanente Struktur des Zeichens betrachtet werden, insofern es immer den Umweg über das ›andere‹ des Dargestellten erfordert, also den Aufschub der unmittelbaren Präsenz des Dargestellten in allen Vermittlungsprozessen: Vgl. Derrida, Jacques: »Die différance« [1968]. In: ders.: Randgänge der Philosophie. Wien 1988, S. 29–52, hier bes. S. 39.

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  20. Vgl. hierzu auch Wetzel, Michael: »Verweisungen. Der semiologische Bruch im 19. Jahrhundert«. In: Tholen, Georg C./Kittler, Friedrich A. (Hg.): Arsenale der Seele, München 1989, S. 71–96.

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  21. Vgl. auch Luhmann, Niklas: »Zeichen als Form«, in: Bäcker, Dirk (Hg.): Probleme der Form. Frankfurt/M. 1993, S. 45–69. Daß die Kommunikation in der Romantik verzeitlicht wird, weil sich erst jetzt die Konsequenzen der Schriftkultur — die räumliche wie zeitliche Distanz zwischen den Interaktionspartnern — durchsetzen, behauptet Luhmann in Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt/M. 1997, S. 300 f., entsprechend ders.: Die Kunst der Gesellschaft. Frankfurt/M. 1995, S. 461.

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  22. Überblicksartig lassen sich für die Frühromantik drei Strategien unterscheiden, mit deren Hilfe die Integration von Zeitlichkeit in ehemals topisch-statische Repräsentationsverhältnisse denkbar wird. Erstens die Figur der »Perfektibilität«, derzufolge Wissen nicht mehr im Rückgriff auf ein Arsenal abzurufender Positivi-täten und Verknüpfungsregeln produziert, sondern als ›unerreichbar‹ und bloß ›auf-gegeben‹ konzeptualisiert wird. Vgl. hierzu Frank, Manfred: Das Problem Zeit in der deutschen Romantik. Zeitbewußtsein und Bewußtsein von Zeitlichkeit in der frühromantischen Philosophie und in Tiecks Dichtung. Paderborn u. a. 1990, S. 19: »Wird das ›Leben‹ als ein ›Durch alles durchgehen und nichts seyn, nämlich nichts so seyn, daß es nicht auch anders seyn könnte‹ [Schelling] erfahren, so muß die Darstellung von Leben, in der Philosophie durch ihre genetische Methode, in der Kunst durch die Verzeitlichung des Stils und der Materie, dem Rechnung tragen.« Zweitens die Allegorie, mittels derer an die Stelle der klassischen Argumen-tationstopoi (Kausalität, Vergleich, Definition etc.) eine Sprache tritt, die gerade im Vermeiden einer direkten Repräsentation (állon agoreín) etwas jenseits des logisch-kausalen Erklärungshorizonts Liegendes anzudeuten vermag.

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  23. Vgl. de Man, Paul, »Rhetorik der Zeitlichkeit«, in: ders.: Die Ideologie des Ästhetischen. Frankfurt/M. 1993, S. 83–130, der den temporalisierenden Einsatz der Allegorie gegenüber der Einheitssuggestion des Symbols in der englischen Romantik beschreibt. Drittens ein Kunst- und Wissenschaftsideal, das versucht an die Stelle feststehender ästhetischer Gattungen bzw. Disziplinen ein Programm der Übergänge — »Universalpoesie,« »Symphilosophie« — treten zu lassen. Die Schriften Schellings und Novalis’ sind Beispiele für die Anknüpfung an naturphilosophische und organolo-gische Denkmodelle, die die Evolutionsdynamik und Verschmelzungstendenz organischer Prozesse nicht nur als philosophische und ästhetische Modelle benutzen, sondern vielmehr Denken und Kunst in eben derselben organischen Prozes-sualität verfaßt sehen. Die Metapher vom Prozeß als naturwissenschaftlicher, juristischer und produktionsästhetischer Kategorie des ›Verfahrens‹ fungiert dabei geradezu als interdisziplinäre Drehscheibe (s. Anm. 25). Dieses Moment der Vermittlung zwischen Wissenschaften hat selbst den grenzüberschreitenden Gestus, den das Analogiepostulat einfordert: Anstatt ›kategorisch‹ innerhalb der eigenen Disziplin zu verharren, scheint es dem prozessualen Charakter des Lebens angemessener zu sein, die Übergänge zwischen den Kategorien und Disziplinen zu markieren und nachzuvollziehen.

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  24. Lavoisier, Antoine Laurent: Traité élémantaire du chimie, présenté dans un ordre nouveau et d’après les découvertes modernes (= Annales de chimie, Bd. 1). Paris 1789, Bd. 1, Kap. I.1.

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  25. Lavoisier war es auch gewesen, der 1779 als erster die chemische Substanz Wasser gespalten und Wasserstoff isoliert hatte. Caroline Welsh hat Novalis’ »elastische Flüssigkeit« zudem mit Samuel Thomas Soemmerings Annahme einer Hirnflüssigkeit, die als Seelenorgan zwischen Körper und Geist vermittele, in Verbindung gebracht: Welsh, Caroline: »Die Physiologie der Einbildungskraft um 1800. Zum Verhältnis zwischen Physiologie und Autonomieästhetik bei Tieck und Novalis«. In: Bergengrün, Maximilian/Borgards, Roland/Lehmann, Johannes Friedrich (Hg.): Die Grenzen des Menschen. Anthropologie und Ästhetik um 1800. Würzburg 2001, S. 113–134, hier bes. S. 125.

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  26. Vgl. die umfassende Rekonstruktion des Begriffsfeldes bei Röttgers, Kurt: Artikel »Prozeß«, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 8, S. 1543–1558. Vgl. zum prozeßhaften Übergang als Paradigma von Novalis’ Experimenbegriff J. Dai-ber: Experimentalphysik des Geistes (s. Anm. 1), S. 136f sowie II 478: »Die Chy-mie ist die Stoffkunst/Unisono /, die Mechanik die Bewegungskunst/Dissono /. Die Physik/Synthesis./die verbündete Chymie und Mechanik (Harmonie) die Lebenskunst«. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts heften sich an die Prozeß-Figur zunehmend Authentizitätspostulate, die nicht zuletzt an die Bewegung des Körpers gebunden werden. Dieses Modell, authentische Kommunikation an den ›Schwung‹ der Körpergestik zu heften, macht dann in lebensphilosophischen Konzepten bei Nietzsche und Bergson Karriere. Im Anschluß daran hat sich wissenschaftssprachlich der Prozeß-Term durch Alfred N. Whiteheads kosmologischen Entwurf Process and Reality (1929) etabliert, der den physisch-organischen »Fluß der Dinge« (Prozeß und Realität. Entwurf einer Kosmologie. Frankfurt/M. 1979, S. 386), ihr zukunftsgerichtetes Wirklich-Werden, an die Stelle eines logischen Erfassens ihres ›Seins‹ setzt. Whiteheads Denken der Komplementarität von sin-gulärem Ereignis und prozessualen Strömen hat auch auf Gilles Deleuzes Philosophie gewirkt. Als vergleichsweise aktuelles Beispiel für einen Diskurs, der dichterische und naturwissenschaftliche ›Prozesse‹ engführt, vgl. Richartz, Walter E.: »Literatur-Chemie, Versuch Nr. 1«. In: ders.: Vorwärts ins Paradies. Aufsätze zur Literatur und Wissenschaft. Zürich 1979, S. 194–211, hier bes. S. 198: »Chemie und Literatur als das Prozeßhafte, immer oszillierend, nie zufrieden, fortwährende Disproportionierungen, Umlagerungen, Metathesen, vielleicht mehrfach geänderte Manuskripte.«

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  27. Vgl. zu diesem grundsätzlichen Lösungsversuch der Frühromantik Hamacher, Werner: »Der Satz der Gattung. Friedrich Schlegels poetologische Umsetzung von Fichtes unbedingtem Grundsatz«. In: Modern Language Notes 95 (1980), S. 1115–1180.

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  28. Vgl. hierzu sehr überzeugend Stingelin, Martin/Thüring, Hubert: »Poetik und Rhetorik der Affekte. Lichtenberg — Leopardi — Nietzsche«. In: Colloquium Helveticum 30 (1999): »Poetik & Rhetorik«, hg. von Christina Vogel und Roger W. Müller Farguell, Bern 1999, S. 127–174, hier bes. S. 162.

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  29. Zur Narrativität von The Origin of Species vgl. Beer, Gilian: Darwin’s Plots. Evolutionary Narrative in Darwin, George Eliot and Nineteenth-Century Fiction, London 1983; zur rhetorischen Anlage von Darwins Argumentation A. G. Gross: The Rhetoric of Science (s. Anm. 6), S. 144–159.

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  30. Vgl. den Herausgeberbericht in Goethe, Johann Wolfgang: Schriften zur allgemeinen Naturlehre, Geologie und Mineralogie, hg. von Wolf von Engelhard und Manfred Wenzel (= Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche, I. Abteilung, Bd. 25), Frankfurt/M. 1989, S. 1021 ff. Zu Goethes Wolkenlehre vgl. Schöne, Albrecht: »Über Goethes Wolkenlehre«. In: Borck, Karl Heinz/Henss, Rudolf (Hg.): Der Berliner Germanistentag 1968: Vorträge und Berichte. Heidelberg 1970, S. 24–41;

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  31. zu den entsprechenden Gedichten Keller, Werner: »›Die antwortenden Gegenbilder‹. Eine Studie zu Goethes Wolkendichtung.« In: Jahrbuch des freien deutschen Hochstift 1968, S. 191–236.

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  32. Zu Howard vgl. jetzt aktuell: Hamblyn, Richard: »Die Erfindung der Wolken«. Wie ein englischer Apotheker die moderne Wettervorhersage begründete. Frankfurt/M. 2001.

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  33. Bernard, Claude: Einführung in das Studium der experimentellen Medizin (Paris 1865), deutsch von Paul Szendrö, Leipzig 1961.

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  34. Alle Zitate aus dieser Ausgabe werden im folgenden im laufenden Text unter Angabe der Sigle BE und der Seitenzahl nachgewiesen. Vgl. für den vorliegenden Argumentationszusammenhang sehr informativ: Canguilhem, Georges: »Theorie und Technik des Experiments bei Claude Bernard«. In: ders.: Wissenschaftsgeschichte und Epistemologie. Gesammelte Aufsätze, hg. von Wolf Lepenies, Frankfurt/M. 1979, S. 75–88, hier bes. S. 81: »Der Newton des lebenden Organismus ist Claude Bernard, der erkannte, daß die Möglichkeitsbedingung der experimentellen Wissenschaft vom Lebenden nicht beim Wissenschaftler, sondern beim Lebenden selber zu suchen sind, daß das Lebende durch seine Struktur und seine Funktionen den Schlüssel zu seiner Entzifferung liefert. Indem er Mechanismus und Vitalismus gleichermaßen verwarf, konnte Claude Bernard die Technik des Experimentierens in der Biologie der Eigenart ihres Gegenstandes anpassen.« Ich verdanke Martin Stingelin den Hinweis, daß der medizinhistorische Übergang vom statischen Protonormalismus zum flexiblen Normalismus bei Bernard überdies unmittelbar auf Nietzsches bereits mehrfach erwähntes Prozeß-Denken gewirkt hat: Vgl. Stingelin, Martin: »Friedrich Nietzsches Psychophyisologie der Philosophie«. Preprint 120 des Max-PlanckInstituts für Wissenschaftsgeschichte, Berlin 1999, S. 34. Stingelin nennt wiederum Georges Canguilhem sowie Henning Ritter als Gewährsleute für die Überlieferung des fraglichen, allerdings nicht nachgewiesenen, Bernard-Zitats in Nietzsches Nachlaß-Fragment décad<ence> von 1888.

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Pethes, N. (2004). »In jenem elastischen Medium«. Der Topos ›Prozessualität‹ in der Rhetorik der Wissenschaften seit 1800 (Novalis, Goethe, Bernard). In: Fohrmann, J. (eds) Rhetorik. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05569-9_6

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