Zusammenfassung
In den beiden vorangegangenen Kapiteln stand Heines direkte “literarische Abrechnung”604 mit der romantischen Schule und ihren beiden Wortführern August Wilhelm und Friedrich Schlegel im Vordergrund der Untersuchung. Es wurde dabei deutlich, daß die Auseinandersetzung mit den “Vätern” zum größten Teil verdeckt geführt wird, was eine “esoterische” Lektüre seiner Schriften erforderlich macht, um Heines Stellung nach dem Ende der “Kunstperiode” klären zu können. In den folgenden Kapiteln werden nun zentrale Themen des romantischen Selbstverständnisses aufgegriffen, um deren Auswirkungen auf Heines eigenes ästhetisches Programm untersuchen zu können. Die Auswahl dieser Themen richtet sich nach der in dieser Arbeit vorrangig behandelten Fragestellung zu der ästhetischen Bewältigung des Problems der Zerrissenheit und der damit verbundenen Diskussion um die Modernität der Literatur.
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Notizen
Vgl. Fritz Mende, Bekenntnis 1837…, S.58 ff.
Thomas Mann, Notiz über Heine (1908), in: Ludwig Börne und Heinrich Heine, Ein deutsches Zerwürfnis…, S.337: “Von seinen Werken liebe ich längst das Buch über Börne am meisten. Er war als Schriftsteller und Weltpsycholog nie mehr auf der Höhe, nie weiter voraus als in diesem Buch und namentlich in den eingeschobenen Briefen aus Helgoland.[…] Nebenbei enthält diese Buch die genialste deutsche Prosa bis Nietzsche. Nebenbei? Ach, nur wer das selig zerstreute Lächeln versteht, mit dem er den Freunden, die ihm warnend die menschliche, persönliche, politische Anstößigkeit des Buches vorhielten, zur Antwort gab: ‘Aber ist’ s nicht schön ausgedrückt?’ nur der begreift, welch eine denkmalswürdige Erscheinung dieser Künstlerjude unter den Deutschen gewesen.!”
Ludwig Tieck, Shakespeare ‘s Behandlung des Wunderbaren. 1793 in: Kritische Schriften Bd.1, S.50. Vgl. dagegen A.W.Schlegel: “Im ächten Roman ist entweder Alles Episode oder garnichts, und es kommt bloß darauf an, daß die Reihe der Erscheinungen in ihrem gauklenden Wechsel harmonisch sei, die Phantasie festhalte und nie bis zum Ende die Bezauberung sich auflösen lasse. Wenn je ein Roman dies auf das vollkommenste geleistet hat, so ist es Don Quixote”, Sämtliche Werke, Bd.XI, S.141.
Wolfgang Menzel, Die deutsche Literatur, 2.Auflage, Stuttgart 1936, in: Galley/Estermann, IH ,S.468.
William Hazlitt, Characters of Shakespear’s Plays, 1817–18;
Anna Jameson in der deutschen Übersetzung von Dr. Adolph Wagner, Frauenbilder oder Charakteristik der vorzüglichen Frauen in Shakspeare’s Dramen […], Leipzig 1834; Franz Horn,
Shakspeare’s Schauspiele, erläutert, T. 1–5, Leipzig 1823–1831;
August Wilhelm Schlegel, Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur, 1809,
Ludwig Tieck, Dramaturgische Blätter,.[…], Breslau 1826. Zu den weiteren Quellen Heines, vgl. Kommentar DHA X, 355 ff.
Vgl. Goethe, Einfache Nachahmung der Natur, Manier und Stil (1789, HA 12, 30–34) und Schillers Rezension von Bürgers Gedichten (1791, NA XXII, 246 ff.).
Vgl Tiecks Aufsatz Shakespeare’s Behandlung des Wunderbaren von 1793, Kritische Schriften, Bd.I, S.35–74.
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Boerner, MC. (1998). Spurensuche. In: »Die ganze Janitscharenmusik der Weltqual«. Heine-Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03740-4_5
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