Zusammenfassung
Efua Sutherland kommt nicht nur als Schriftstellerin sondern auch als Theatermacherin und Literaturwissenschaftlerin eine herausragende und wegweisende Rolle unter den afrikanischen Autorinnen zu; sie beeinflußte z. B. die inzwischen viel bekanntere Ama Ata ↗ Aidoo. Mit ihren Themen, die teils traditionell afrikanisch sind, teils den Kulturkonflikt in kolonialen Gesellschaften aufgreifen, wendet sie sich sehr direkt und mit erzieherischer Absicht an das heimische Publikum. Anliegen ihrer gesellschaftlich emanzipatorischen Arbeit ist einerseits die Gleichstellung der afrikanischen mit der europäischen Kultur, andererseits die Erziehung der Menschen zu Vernunft, Gerechtigkeit und Fortschritt. In der Erzählung New Life at Kyrefaso (1957) und im Theaterstück Foriwa (1967) sind führende Frauen, die Königin und ihre Tochter, die Wegbereiterinnen dieser demokratischen Fortschrittskultur. S.s Stücke und Geschichten sind in der Alltagskultur verwurzelt, sollen Menschen zum Nachdenken über sich selbst, ihr Verhalten und das ihrer Gemeinschaft anleiten, sind aber nie fundamental gesellschaftskritisch. Auch wenn ihre Theaterstücke häufig an Brechts episches Theater erinnern, liegen die ästhetischen Wurzeln im afrikanischen Geschichtenerzählen und dessen Dramatisierung.
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Lit.
Imfeld, A.: »Nachruf — Memorial E. T. S.« In: LiteraturNachrichten 49 (1996), S. 17.
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Höhn, S. (1998). Sutherland, Efua Theodora (geb. Morgue). In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_363
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