Tchicaya U Tam'si: Le destin glorieux du maréchal Nnikon Nniku, prince qu'on sort

Zusammenfassung

Das 1979 erschienene Theaterstück ist eine satirische Parabel, in der das Wesen der despotischen Militärregimes bloßgestellt wird, wie sie in vielen afrikanischen Staaten nach der Unabhängigkeit errichtet wurden. Durch einen Staatsstreich gelangt der ehemalige Latrinenreiniger Nnikon Nniku im fiktiven Staat Mutulufwa an die Macht. Mit brutaler Rücksichtslosigkeit und unter Einsatz seiner Truppen beseitigt er alle Reste der bestehenden Demokratie und errichtet ein diktatorisches Regime. Seine offizielle Doktrin des ‚Nnikonnnikismus‘ propagiert die Rückkehr zu authentischen afrikanischen Werten, ist im Grunde aber nur Vorwand, um den Aufbau der totalen Diktatur zu kaschieren. Während der Diktator den Missbrauch seiner absoluten Macht immer weitertreibt, das Land gleichzeitig in immer größere Abhängigkeit von fremden Staaten gerät, formiert sich im Untergrund eine Oppositionsbewegung. Ihre Führer sind zwei junge Intellektuelle, Lhéki und Nniyra, eine Verwandte des gestürzten Staatschefs, sowie ein phantomhafter Kerkermeister und ein Kind, das sich im Laufe der Handlung als Sohn des ehemaligen Präsidenten entpuppt. Schließlich kommt es zum Staatsstreich, bei dem Nnikon Nniku gestürzt und durch den Soldaten Shésé ersetzt wird.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH