Zusammenfassung
»Da fand ich mich/ Und band mich in ein Tuch:/ Ein Knochen für Mama/ Ein Knochen für Papa/ Einen ins Buch.« (»Trümmer 45«). Ein verlorenes Ich sammelt seine Knochen, sammelt die Trümmer, dem Gedächtnis der Toten dienend, Zeugnis ablegend. In vielen ihrer Gedichte (»Exekution 45«, »Fallada 45«, »Liebe 45«, »Heimweg 45«) beharrt M. auf einem Datum, das — anders als die Rede von der sog. Stunde Null — nicht der Ausgangspunkt eines vergeßlichen Wiederaufbaus ist, sondern Fokus der Erinnerung an biographische und historische Schnitte: »Da steh ich Tochter von Preußen/ Auf Knochenbergen und Staub« (aus »Potsdam«).
Similar content being viewed by others
Lit.
Geipel, I. (Hg.): I.M. Irgendwo; noch einmal möcht ich sehn. Lyrik, Prosa, Tagebücher. Mit Beiträgen zu ihrem Werk. Berlin 1996.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Vedder, U. (1998). Müller, Inge. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_259
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_259
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01550-1
Online ISBN: 978-3-476-03702-2
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)