Zusammenfassung
Zitate, in denen „gelehrte Frauen” lächerlich gemacht werden, sind so zahlreich überliefert und verbreitet, daß man sie als bekannt voraussetzen darf. Die satirischen Darstellungen basieren auf der immer wieder betonten Widernatürlichkeit dieses Frauentyps — Frau und Gelehrsamkeit passen eben nicht zusammen, führen zu Vernachlässigung des Ehemannes, der Haushaltspflichten und der Kinder.1
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Anmerkungen
Bovenschen, Silvia: Die imaginierte Weiblichkeit. Exemplarische Untersuchungen zu kulturgeschichtlichen und literarischen Präsentationsformen des Weiblichen, Frankfurt/ M. 1979, führt Beispiele dafür auf, vgl. ferner Schillers Gedicht Die berühmte Frau, die spöttischen Anmerkungen über „gelehrte Weiber“ von Schubart in der Vaterlandschronik von 178% die bekannten Stellungnahmen von Möser in seinen Patriotischen Phantasien (1774 – 1786) und, in diesem Zusammenhang näherliegend, die Kontroverse in der Flora (der Weiterfuhrung von Amaliens Erholungsstunden): Lezter Wille des Ehemanns einer gelehrten Frau, Jg. 2, Bd. 1, S. 290 – 298 mit einer Replik der Betroffenen Ueber den lezten Willen meines Ehmanns, Bd. 2, S. 78 – 88. Der mit J.E gezeichnete Beitrag könnte von Balthasar Haug, Schillers Lehrer an der Karlsschule, stammen, der zahlreiche Artikel lieferte und mit der Zeit (und verstärktem Verlagseinfluß) immer mehr publizierte. Sein Kürzel lautete allerdings in anderen Fällen J. C. F. oder J. F. C.
Vgl. insbesondere Eberti, Johann K.: Eröffnetes Cabinett Deß Gelehrten Frauenzimmers Darinnen die Berühmtesten dieses Geschlechtes umbständlich vorgestellet werden (1706). Hg. von Elisabeth Gössmann. München 1986; Paullini, Christian Fr.: Das Hoch- und Wohlgelahrte Teutsche Frauenzimmer. Nochmals mit mercklichen Zusatz vorgestellet. Frankfurt/Leipzig 1705; Finauer, Peter: Allgemeines Historisches Verzeichnis gelehrter Frauenzimmer. Erster Band. München 1761.
Martens, Wolfgang: Die Botschaft der Tugend. Die Aufklärung im Spiegel der deutschen Moralischen Wochenschriften. Stuttgart 1971, besonders: Das lesende Frauenzimmer, S. 520 – 542, sowie die Hervorhebung emanzipatorischer Akzente bei Brandes, Helga: Der Wandel des Frauenbildes in den deutschen Moralischen Wochenschriften. Vom aufgeklärten Frauenzimmer zur schönen Weiblichkeit. In: Wolfgang Frühwald, Alberto Martino (Hg.): Zwischen Restauration und Aufklärung. Sozialer Wandel in der deutschen Literatur (1700 – 1848). Festschrift für Wolfgang Martens zum 65. Geburtstag. Tübingen 1989, S. 49 – 64.
Madland, Helga: An Introduction to the Works and Life of Marianne Ehrmann (1755 – 95): Writer, Editor, Journalist. In: Lessing Yearbook, Bd. XXI, 1989, S. 171 – 196; Herger, Lisbeth: Frauenpublizistik am Beispiel von Marianne Ehrmann (1755 – 1795). „Nur nicht zu frühe gelacht, Ihr Herren der Schöpfung!“. In: Bernhard Schneider (Hg): Alltag in der Schweiz seit 1300. Zürich 1991, S. 191 – 198; sowie Widmer, Maya: Mit spitzer Feder gegen Vorurteile und gallsüchtige Moral — Marianne Ehrmann, geb. von Brentano. In: Elisabeth Ryter u.a. (Hg.): Und schrieb und schrieb wie ein Tiger aus dem Busch. Über Schriftstellerinnen in der deutschsprachigen Schweiz. Zürich 1994, S. 52 – 72.
Ehrmann, Marianne: Philosophie eines Weibs. Von einer Beobachterin. O. O. [Kempten] 1784. Im folgenden zitiert als PW.
Ehrmann, Marianne: Müssige Stunden eines Frauenzimmers. Kempten 1784. Dieses Werk ist nicht mehr auffindbar. Vgl. Gallas, Helga/Runge, Anita: Romane und Erzählungen deutscher Schriftstellerinnen um 1800. Eine Bibliographie mit Standortnachweisen. Stuttgart, Weimar 1993, S. 52.
Ehrmann, Marianne: Kleine Fragmente für Denkerinnen. Von der Frau Verfasserinn der Philosophie eines Weibs. O. O. [Isny] 1789. Im folgenden zitiert als FD nach: Ehrmann, Marianne: Ein Weib ein Wort. Kleine Fragmente für Denkerinnen. Hg. von Doris Stump und Maja Widmer. Freiburg i. Br. 1994.
Blochmann, Elisabeth: Das „Frauenzimmer“ und die „Gelehrsamkeit“. Eine Studie über die Anfänge des Mädchenschulwesens in Deutschland. Heidelberg 1966, sowie Herrmann, Ulrich: Erziehung und Schulunterricht für Mädchen im 18. Jahrhundert. In: Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung. Bd. 3, 1976, S. 101 – 127.
Dazu Walter, Eva: „Schrieb oft, von Mägde Arbeit müde“. Lebenszusammenhang von Schriftstellerinnen im deutschsprachigen Raum Ende des 18. Jahrhunderts. Phil. Diss. Stuttgart 1984 (als Buchpublikation Düsseldorf 1985).
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Fichera, U.B. (1996). „Keine eigentliche Schulgelehrsamkeit”:. In: Ebrecht, A., von der Lühe, I., Pott, U., Rapisarda, C., Runge, A. (eds) Querelles. Jahrbuch für Frauenforschung 1996. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03647-6_7
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