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Der Künstler als ewiger Fremder. Kompositorische Reflexion der Emigration bei Ivan Višnegradskij

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Musik zwischen Emigration und Stalinismus

Zusammenfassung

Wie schlägt sich der Status der Emigration — das heißt der Wechsel in ein ande- res kulturelles Milieu, in eine andere Sprache, meist verbunden mit dem Verlust von sozialer Sicherheit und Bindung — in der musikalischen Sprache nieder? Die Beantwortung dieser Frage hängt davon ab, ob es überhaupt möglich ist, Reflexe des sozialen, kulturellen und psychologischen Umbruchs, wie sie eine Emigration darstellt, an der kompositorischen Faktur abzulesen. Und sie bein- haltet gewisse methodische Risiken. Denn bei dem Nachweis, wie sich im mu- sikalischen Kunstwerk, in seiner ganz konkreten musiksprachlichen Setzung abstrakte Konstruktionen des Gesellschaftlichen widerspiegeln, führt entweder ins Nebulöse oder in gar zu simplifizierende Darstellungen — derart, daß zum Beispiel musikalischer Gleichlauf mit dem Gleichlauf von Maschinen und so- mit mit der Industrialisierung assoziiert wird. Zudem kann man es nicht als ge- sichert ansehen, daß die diesem Ansatz eigene expressive Logik auch der Äs- thetik des jeweils zu analysierenden Werkes entspricht. Trotz dieser Skepsis möchte ich versuchen, mich der oben gestellten Frage am Beispiel der Person und des Schaffens Ivan Višnegradskij s anzunähern.

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Notizen

  1. Višnegradskij publizierte seine Autobiographie unter dem Namen seiner Frau; Lucille Gayden, Ivan Wischnegradsky, Frankfurt am Main 1973, S. 13.

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Friedrich Geiger Eckhard John

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Barthelmes, B. (2004). Der Künstler als ewiger Fremder. Kompositorische Reflexion der Emigration bei Ivan Višnegradskij. In: Geiger, F., John, E. (eds) Musik zwischen Emigration und Stalinismus. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02920-1_15

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02920-1_15

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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  • Online ISBN: 978-3-476-02920-1

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