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Zusammenfassung

Johannes Brahms und Arnold Schönberg haben 23 Jahre lang in der selben Stadt gewohnt. Als Schönberg am 13. September 1874 in Wien geboren wurde, bewohnte Brahms bereits knapp drei Jahre — seit Dezember 1871 — seine endgültige Wohnung in der Karlsgasse und hatte gerade fünf Monate zuvor — am 3. April — seinen Vertrag als »artistischer Direktor« mit der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gekündigt. Selbst wenn diese Position die einzige Stelle bleiben sollte, die Brahms in Wien zu akzeptieren bereit war, sein künstlerisches und gesellschaftliches Renommee in der Hauptstadt der k.u.k.-Monarchie wuchs von Jahr zu Jahr in einem heute für einen Komponisten kaum vorstellbaren Maße: 1875 wird er zum Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde ernannt, 1889 wird ihm das »Ritterkreuz des Österreichischen Kaiserlichen Leopold-Ordens« verliehen, 1893 läßt die Gesellschaft der Musikfreunde anläßlich des 60. Geburtstages von Brahms eine goldene Gedenkmedaille prägen. Und als Brahms auf der Höhe seines Einflusses und Ruhmes am 3. April 1897 starb, organisierte die Gesellschaft der Musikfreunde nach dem Vorbild der Beisetzung von Beethoven einen Trauerzug durch die Stadt, der in der Geschichte der Donaumonarchie nur noch von dem für Kaiser Franz Joseph übertroffen wurde. Man darf wohl vermuten, daß der damals zweiundzwanzigjährige Schönberg an diesem Trauerzug teilnahm.

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Notizen

  1. Arnold Schoenberg, »How One Becomes Lonely«, in: ders., Style and Idea, hrsg. von Leonard Stein, London 1975, S. 30–53, hier S. 50; Stil und Gedanke (wie Anm. 1), S. 338–358 bzw. 355.

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  2. Rudolf Stephan, Alexander Zemlinsky — ein unbekannter Meister der Wiener Schule (Kieler Vorträge zum Theater 4), Kiel 1978, S. 11f.

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  3. Arnold Schoenberg, Ausgewählte Briefe, hrsg. von Erwin Stein, Mainz 1958, S. 185 f.

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  4. Walter Frisch, Brahms and the Principle of Developing Variation, Berkeley/Los Angeles 1984, S. 5.

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  5. Reinhold Brinkmann, »Anhand von Reprisen«, in: Brahms-Analysen, hrsg. von Friedhelm Krummacher und Wolfram Steinbeck (Kieler Schriften zur Musikwissenschaft 28), Kassel 1984, S. 107–120, insbes. S. 116–118, hier S. 118.

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  6. Vgl. Arnold Schönberg, Die Grundlagen der musikalischen Komposition. Ins Deutsche übertragen von Rudolf Kolisch, hrsg. von Rudolf Stephan, Wien 1979, S. 16.

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Schmidt, C.M. (2001). Schönberg und Brahms. In: Meyer, A., Scheideler, U. (eds) Autorschaft als historische Konstruktion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02771-9_4

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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