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Die Spitzen der Gesellschaft und die modernen Formen der Herrschaft

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Oberschichten — Eliten — Herrschende Klassen

Part of the book series: Reihe „Sozialstrukturanalyse“ ((SSA,volume 17))

Zusammenfassung

Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist eine Kritik am Elitenbegriff, der in der öffentlichen Diskussion gegenwärtig am gebräuchlichsten ist, wenn es um die „Spitzen der Gesellschaft“ geht. Er ist in meinen Augen ungeeignet für die soziologische Analyse, auch wenn wichtige Arbeiten mit diesem Begriff operieren, so etwa die Untersuchung von C. W. Mills zur power elite der USA (1956) oder die umfangreiche Studie von Bürklin u.a. zu Eliten in der Bundesrepublik (1997). Die problematischen Aspekte dieses Konzepts habe ich andernorts im einzelnen erläutert (vgl. Krais 2000, 2001 und in diesem Band); ich will nur den zentralen Punkt meiner Kritik kurz resümieren: Das Elitenkonzept blendet den gesellschaftlichen Zusammenhang aus, in dem eine Betrachtung der Spitzen der Gesellschaft erst von Interesse sein könnte. In den Horizont der Analyse geraten nur Positionen und Personen bzw. Personengruppen, die — nach welchen Kriterien auch immer — zu einer „Elite“ gehören. Es ist kein Zufall, dass die große Mehrheit der Bevölkerung nur als Restkategorie auftaucht, als undifferenzierte, amorphe „Masse“. Die Beziehungen zwischen „Eliten“ und dem Rest der Bevölkerung bleiben im Dunkeln; es ist wie in Hölderlins Gedicht: Die Götter wandeln „droben im Licht / auf weichem Boden, selige Genien!“, während für uns unten gilt: „es schwinden, es fallen /die leidenden Menschen / blindlings von einer / Stunde zur andern, / wie Wasser von Klippe / zu Klippe geworfen, / jahrlang ins Ungewisse hinab.“

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Literatur

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Krais, B. (2003). Die Spitzen der Gesellschaft und die modernen Formen der Herrschaft. In: Hradil, S., Imbusch, P. (eds) Oberschichten — Eliten — Herrschende Klassen. Reihe „Sozialstrukturanalyse“, vol 17. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99332-8_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99332-8_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3392-5

  • Online ISBN: 978-3-322-99332-8

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