Zusammenfassung
Die 26 Schweizer Kantone stellen mit ihren verschiedenen Kulturen, unterschiedlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen und eigenen Institutionensystemen ein einzigartiges Forschungslabor auf kleinem Raum dar, das ideale Bedingungen für vergleichende politikwissenschaftliche Analysen bietet. Erstaunlicherweise wurde dieser Fundus bis heute kaum genutzt. Noch heute gilt die Feststellung von Raimund Germann und Ernest Weibel (1986: 12), dass die Kantone „zwar die Lieblingskinder der politischen Rhetorik, aber gleichzeitig auch die Stiefkinder der politik- und verwaltungswissenschaftlichen Forschung“ sind.1 Während die Schweizerische Vereinigung für Politische Wissenschaft 1978 immerhin ihr Jahrbuch dem Thema „Politik der Kantone“ (Germann 1978) widmete und damit zumindest kurzfristig das Interesse der schweizerischen Politikwissenschaft auf die politischen Entscheidungsstrukturen und -prozesse der Gliedstaaten lenken konnte, konzentrierte sie sich in den achtziger und neunziger Jahren wieder auf die bundespolitische (und verstärkt auf die kommunale) Ebene. „Peu de faits, quelques hypothèses et beaucoup d’incertitudes“ (Delley/Auer 1986: 97) lautet deshalb das auch heute noch gültige Fazit zum Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung zur Funktions- und Wirkungsweise kantonaler Politiksysteme.
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Vatter, A. (2002). Einleitung. In: Kantonale Demokratien im Vergleich. Forschung Politikwissenschaft, vol 159. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99323-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99323-6_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3431-1
Online ISBN: 978-3-322-99323-6
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