Zusammenfassung
Der amerikanische Kommunitarismus ist eine gute Sache, wenn auch keine Erfindung der Gegenwart und kein Kunstprodukt politischer Philosophen. Gestützt auf die große amerikanische Tradition einer politischen Gesellschaftskultur, in der die Bürgerinnen und Bürger eher dazu neigen, sich zusammen zu tun, um ein Problem gemeinsam zu lösen, als nach staatlichen Instanzen zu rufen und Lösungen anzumahnen, antwortet die Neubelebung des kommunitaristischen Gemeinschaftsgeistes auf eine politische Grunderfahrung der Gegenwart, daß nämlich die politischen Institutionen des Staates vielfältig überfordert sind, wenn es um die Lösung der sich unbegrenzt muliplizierenden politischen Probleme der Gesellschaft geht. Mit anderer Akzentsetzung und Reichweite hat es solche Tendenzen politischer Selbstorganisation und politischer „Eigenarbeit“ auch in Europa und in der deutschen Tradition immer gegeben.
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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Meyer, T. (1995). Kommunitarismus und soziale Demokratie. In: Klein, A., Legrand, J., Leif, T. (eds) Kommunitarismus und praktische Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98529-3_10
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