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Zusammenfassung

Dass Männer getrieben sind, nicht innehalten können, gehört zum Allgemeingut industriegesellschaftlicher Lebensbilder. Dass die meisten dies aber strategisch ummünzen, ökonomisch transformieren können, ist das strukturelle Paradox hegemonialer Männlichkeit. Der Mann — so Schwanitz — ist (gesellschaftlich) dafür geschaffen, seine Gefühle „außen zu bearbeiten“. Es ist wohl weniger die Komplizenschaft der männlichen Dividende, die Männer aus den verschiedenen sozialen Schichten miteinander gemein macht, sondern — neben der kulturgenetischen Verlegenheit gegenüber der Frau — die Furcht vor dem Innehalten, In-sich gehen-Müssen. Die unbedingte Aufrechterhaltung männlicher Dominanz, die naturalistische Beschwörung einer Überlegenheit ist wie der Griff nach einem Haltepunkt. Denn in ihrem Innersten spüren sich viele Männer als Opfer, nehmen aber gleichzeitig wahr, dass dieses Opfersein überhaupt keine gesellschaftliche Resonanz findet, verdeckt und damit verkannt bleibt. In einer grenzenlosen Wachstumsgesellschaft sind Männer zur Inkorporation grenzenloser Verfügbarkeit geworden. Diese Betroffenheit bricht immer wieder an der sozialen Oberfläche auf, so z.B. wenn Männer in Scheidungsverfahren um ihre Kinder unterliegen und sich in einem vorher nicht gekannten Spiegel der Ohnmacht und Bedürftigkeit erblicken.

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© 2003 Leske + Budrich, Opladen

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Böhnisch, L. (2003). Verstörungen. In: Die Entgrenzung der Männlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95054-3_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95054-3_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3557-8

  • Online ISBN: 978-3-322-95054-3

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