Jugend — Abweichung — Drogen: Zur Konstruktion eines sozialen Problems

Zusammenfassung

Das Prozedere folgt in der Regel einer eingespielten akademischen Routine: mittlerweile in die Jahre gekommene Jugendforscherinnen lassen sich vor einem im Schnitt nicht wesentlich jüngeren Publikum und unter weitgehender Abwesenheit der Betroffenen des längeren und breiteren über den allgemeinen Zustand, die aktuellsten Entwicklungstendenzen und subjektiven Befindlichkeiten der Jugend aus. Die offensichtlich unerschöpflichen Kombinationsmöglichkeiten von Jugend mit negativ bewerteten Problemkonstellationen ermöglichen dabei einer unermüdlichen Kongress- und Tagungsindustrie das nahezu Immergleiche in immer neuen Variationen mit meist den immer gleichen Referentlnnen zu präsentieren. Abhängig von der tages- und forschungspolitischen Themenkonjunktur werden dabei aktuell wahlweise vor allem die Zusammenhänge von Jugend und Gewalt, Jugend und Kriminalität, Jugend und Drogen, Jugend und Rechtsextremismus etc. zum Gegenstand der Analyse gemacht. ¹