Zusammenfassung
Das deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt nimmt im wesentlichen den historischen Raum an Mittelelbe, unterer Saale und Harz ein. Unter den „neuen“ deutschen Ländern, also jenen, die 1990 der Bundesrepublik Deutschland beigetreten sind, gilt das Land Sachsen-Anhalt sowohl in Teilen der Öffentlichkeit als auch in der wissenschaftlichen Diskussion seiner Landesgeschichte als problematisch. Viele Autoren gehen dabei immer wieder von der nur kurzen selbständigen Existenz Sachsen-Anhalts zwischen 1945 und 1952 aus und leiten daraus eine fehlende bzw. eine nur schwache Landestradition ab. Genau genommen bestand Sachsen-Anhalt als „Land“ erst ab 1947, wobei es sich bis dahin als „Provinz“ unter den Bedingungen der Nachkriegszeit und der Besetzung in fast nichts von Bedeutung außer in der Bezeichnung „Land“ von der vorhergehenden „Provinz“ oder von vergleichbaren anderen deutschen Gliederungen dieser Zeit unterschied. Dies wirft immer wieder die Frage auf, ob von einer Landesgeschichte Sachsen-Anhalts nicht erst von 1945 bzw. 1947 ausgegangen werden kann. Vor einer solchen Fragestellung stehen jedoch strenggenommen fast alle aktuellen Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland. In denjenigen Bundesländer, die im Jahre 1996 den fünfzigsten Jahrestag ihrer Gründung in der heutigen Form begangen haben, hat es lebhafte Debatten zum Verständnis von Landesgeschichte im Zusammenhang mit den Jubiläen gegeben.
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Tullner, M. (2001). Sachsen-Anhalt als Geschichts- und Kulturlandschaft — Zur Problematik der Landesgeschichte Sachsen-Anhalts. In: Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94940-0_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94940-0_1
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