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Zusammenfassung

Die theoretischen Erörterungen in den Kapiteln 5 und 7 zu Schülergruppen, die in besonderem Mass von beruflichen Kompromissbildungen betroffen sind, werfen empirische Fragen auf, von denen nachfolgend einige zur Diskussion gestellt werden. Bei den in besonderem Mass betroffenen Schülergruppen handelt es sich zum einen um die jungen Frauen, die sich durch ihre Auseinandersetzung mit der Vereinbarkeitsproblematik von Beruf und Familie sowie aufgrund ihres sozialen und symbolischen Kapitals mit besonderen Problemen konfrontiert sehen, den Übergang in den dualen Berufsbildungsmarkt erfolgreich zu bewältigen. Zweitens sind die zugewanderten Schülerinnen aufgrund ihres entwerteten herkunftsspezifischen symbolischen Kapitals und ihres Mangels an legitimem sozialem Kapital mit besonderen Barrieren beim Eintritt in den Berufsbildungsmarkt konfrontiert. Und schliesslich besitzen die hinsichtlich des besuchten Schultyps niedrig qualifizierten Schülerinnen — zugewanderte Jugendliche sind davon im Besonderen betroffen — oft ein unzureichend zertifiziertes Kulturkapital, um den Übergang von der Schule in die Berufsbildung erfolgreich meistern zu können. Angesichts der offensichtlich anhaltenden Relevanz von Schulnoten für eine erfolgreiche Lehrstellensuche (vgl. Kap. 6.4) ist zudem zu erwarten, dass auch unzureichende Schulnoten (insbesondere in Mathematik) eine Aspirationsreduktion gegen Ende der obligatorischen Schulzeit erforderlich machen könnten.

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Literatur

  1. Diese in Kap. 2.2.2.1 kritisierte Kategorisierung der nationalen Herkunft wurde verwendet, um einen Stichprobenschwund zu vermeiden, der mit der Nutzung anderer Trennkriterien aufgrund fehlender Werte einhergegangen wäre.

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  2. Das Fragebogen-Item Beruf 2000 lautete folgendermassen: „Dein Beruf 2000 ist der Beruf, der für Dich heute vor einem Jahr (also im Frühjahr 2000) aktuell war und den Du damals am intensivsten gesucht hast. Das kann die Berufslehre sein, für die Du Dich damals beworben hast oder der berufliche Ausbildungsplatz, den Du damals bereits zugesichert bekommen hast. Oder es kann die berufliche Ausbildung sein, über die Du Dich damals informiert hast. Falls Du Dich weder informiert noch beworben hast, ist es der Beruf, den Du vor einem Jahr erlernen wolltest. Gib Deinen Beruf 2000 an:“. Die Schülerinnen hatten zudem die Möglichkeit, anzukreuzen, dass sie sich vor einem Jahr für keinen konkreten Beruf interessiert hatten.

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  3. Das Fragebogen-Item Beruf 2001 lautete wie folgt: „Dein Beruf 2001 ist der Beruf, für den Du in der Zwischenzeit (heute) eine Lehrstelle bzw. eine Berufs- oder Mittelschule gefunden hast. Oder aber es ist der Beruf, den Du heute am intensivsten suchst bzw. die Berufsausbildung, über die Du Dich heute am meisten informierst. Falls Du noch keinen beruflichen Ausbildungsplatz gefunden hast und Du Dich zur Zeit weder informierst noch bewirbst, ist der Beruf gemeint, den Du heute oder in Zukunft gerne erlernen möchtest. Gib Deinen Beruf 2001 an:“. Die Befragten konnten auch ankreuzen, dass sie sich zum Befragungszeitpunkt für keinen konkreten Beruf interessiert haben.

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  4. Das im Vergleich zum Beruf 2001 stark reduzierte N der subjektiven Angaben zum Beruf 2000 hat folgende Gründe: Einerseits konnten manche Schülerinnen die retrospektive Frage nicht beantworten, da ihre berufliche Präferenzen gegen Ende des 8. Schuljahrs noch nicht konkret waren. Andererseits bedurfte die relativ hochschwellige Aufgabenstellung (grafische Ratingskalen, die es zweimal durchzugehen galt) einer klaren Instruktion durch die Lehrkräfte, die möglicherweise nicht in allen Schulklassen in gleichem Ausmass gegeben war. Im Gegensatz zum Vorlauf, als die Instruktionen noch durch den Autor erfolgten, waren in der Hauptuntersuchung in zahlreichen Fällen die Angaben auf den grafischen Ratingskalen nicht auswertbar, da methodische Artefakte vorlagen.

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  5. Die Behauptungen lauteten wie folgt: (1) „Ich bin mit meiner Anschlusslösung nach Abschluss des laufenden Schuljahrs zufrieden.“ (2) „Meine Anschlusslösung löst bei mir Mutlosigkeit aus.’4 (3) „Ich akzeptiere meine Anschlusslösung.“

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  6. Wenn beispielsweise für einen Teil der Stichprobe die standardisierte Differenz eines beruflichen Merkmals zwischen 77 und T2 Null beträgt, bedeutet das, dass sich die absoluten Ausprägungen durchschnittlich verändert haben. Um die absolute Veränderung einer beruflichen Präferenz zu beurteilen, müssen die Durchschnittswerte sowie die Standardabweichungen zu den Zeitpunkten Tl und 72 in Rechnung gestellt werden. Die entsprechenden Werte sind in einer Tabelle in Anhang 6 wiedergegeben.

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  7. Zwischen der Deutschnote und der Aspirationsentwicklung wurde hingegen kein korrelativer Zusammenhang festgestellt

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  8. Der optisch auffällige Effekt wird statistisch nicht signifikant, da die gut benoteten Schülerinnen mit ihrer Mathmatiknote in etwa die durchschnittliche Aspirationsreduktion wettmachen können, womit die Ausbildungslängen zu den Zeitpunkten 77 und T2 fast identisch sind und deren Differenz daher einen Wert von 0 annimmt.

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  9. Ein paar Beispiele für die Aspirationsreduktionen von Sekundarschülerinnen mit einer ungenügenden Mathematiknote sind: Dekorationsgestalterin → Damenschneiderin; Journalistin → Kleinkinderzieherin; Sängerin Floristin; Fotoassistentin → Hotelfachassistentin; Zahntechnikerin → Kaufmännische Angestellte; Sportlehrerin → Kaufmännische Angestellte; Grafikerin → Servicefachangestellte; Kaufmännische Angestellte → Verkäuferin.

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  10. Eine Detailanalyse der grossen Aspirationsreduktionen ausländischer Sekundarschülerinnen mit guten Mathematiknoten zeigt, dass diese v.a. von maskulinisierten, vierjährigen und längeren Berufsausbildungen (u.a. Informatiker, Automechaniker, Polizist) auf die dreijährige (feminisierte) kaufmännische Lehre wechseln.

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  11. Die Feminisierung der Aspirationen ist v.a. auf einige ausländische Sekundarschüler zurückzuführen, die im achten Schuljahr noch die Berufe Informatiker, Schreiner, Automechaniker oder Fernsehmonteur anstrebten, im neunten Schuljahr jedoch allesamt auf die Berufsausbildung des kaufmännisch Angestellten gewechselt haben.

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  12. Bei den Schülern, die im, Jedermannsarbeitsmarkt’ klassifiziert wurden, handelt es sich grösstenteils um junge Schweizer Männer, die eine Maurerlehre beginnen (vgl. Kap. 6.2.2.8, Anmerkung 108).

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  13. Die Berechnung von Konfidenzintervallen der Assoziations- und Übereinstimmungsmasse wurde in Anlehnung an Härtung (1993, 457) durchgeführt. Zur Berechnung des 95%-Konfidenz-intervalls (Ki) für ein Assoziationsmass X bei p=0,05 wurde unter Nutzung der SPSS-Outputs folgende Formel verwendet: Ki-X± 1,96 * S.E. Gemäss Härtung (ebd., 458) handelt es sich bei so berechneten Konfidenzbereichen um grobe Orientierungen, die i.d.R. zu gross und damit konservativ ausfallen.

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  14. Die Analysen zu den Aspirationsveränderungen wurden mit sämtlichen Schülerinnen durchgeführt, die eine berufliche Aspiration für das achte Schuljahr angegeben hatten. Die erwähnte Untersuchung des Berufsstatus in der Untersuchung I bezog sich hingegen nur auf Schülerinnen, die bereits im Besitz einer Lehrstelle waren.

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  15. Für die entsprechenden Analysen wurden in Anlehnung an Buchmann et al. (2002b, 234ff.) folgende Berufsmärkte unterschieden: (A) halbstrukturierte Branchenmärkte (Transport/Verkehr, Metallbau und -bearbeitung, Landwirtschaft, Verkauf, Gastgewerbe und Pflege); (B) halbstrukturierte Fachmärkte Handwerk, Gewerbe und Transport (Bereiche Nahrung, Bau, Schreinerei und Verkehr); (C) strukturierte Fachmärkte für Büro- und Dienstleistungsberufe (Informatikberufe, Dienstleistungsberufe, Büro- und Handelsberufe), (D) strukturierte Fachmärkte für technische Fachkräfte (Elektriker, Mechaniker, Techniker, Monteure, u.a.); (E) Fachmärkte für Gestaltung, Medien, Unterricht, Soziales; (F) qualifizierte Spezialistenmärkte (Wissenschaft, Ingenieurwesen/Architektur, Techniker).

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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Imdorf, C. (2005). Untersuchung II. In: Schulqualifikation und Berufsfindung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93537-3_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93537-3_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-322-93537-3

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