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Comparaison/Vergleichung Zur Geschichte und Ethik eines komparatistischen Genres

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Allgemeine Literaturwissenschaft

Zusammenfassung

Als sich im September 1993 eine Reihe ausgewiesener Fachvertreter zu einem DFG-Symposion trafen, um über das disziplinäre Verhältnis von Germanistik und Komparatistik zu beraten, konnte man sich über Notwendigkeit und Stellenwert einer Geschichte der Vergleichenden Literaturwissenschaft nicht einigen: Während den einen die Erforschung der Geschichte der Komparatistik noch unzureichend geleistet erschien, verwiesen die anderen darauf, daß fast jede Einführung in die Komparatistik mit einer solchen Darstellung einsetze.’ Auf dieses unsondierte Terrain sollen die folgenden Ausführungen führen, dabei jedoch einen anderen als den bisher beschrittenen Weg einschlagen. Vorgeschlagen wird ein Beitrag zur Wissensgeschichte der Komparatistik in Form einer Geschichte einer ihrer Formen: der ‘ Comparaison’ bzw. ‘Vergleichung’. Dabei ziele ich auf die Beantwortung der Frage, was die Komparatistik war, bevor es die Komparatistik gab.2 Am Ende des Aufsatzes soll eine geschichtliche Reihe des literaturkritischen Genres der ‘Comparaison’ vor Augen stehen sowie eine Einsicht: die Einsicht in die Ethik der ‘Vergleichung’ . Die ‘ Comparaison’ führt zur Para-Raison, der Vergleich zum Ausgleich: zur Anerkennung der Vernunft des Anderen und des Fremden.

„Die Vergleichungen lassen wir weg“ (Goethe an Zelter, 5. Okt. 1831, über die „Leben“ Plutarchs, die ihm Ottilie vorlese)

„— bedenkt vor jedem Fremden die eigene Fremdheit mit!“ (Peter Handke: Zurüstungen für die Unsterblichkeit. Ein Königsdrama. Frankfurt am Main 1997, XIII, 123)

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Referenzen

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  71. Z.B. Jean-Laurant Le Cerf de la Viéville de Frenuse: Comparaison de la musique italienne et de la musique française. Bruxelles 1704; Christian Gottfried Krause: „Briefe über den Unterschied zwischen italienischer und französischer Musik“ [frz. 1748]. In: Historisch-kritische Beyträge zur Aufnahme der Musik. 3 Bde. Hg. Friedrich-Wilhelm Marpurg. Berlin 1754–56, Bd. I (1754), 1–23.

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  72. Die Paragone-Debatte zwischen Leonardo (Paragone oder Vergleich der Künste. Ed. Giugliemo Manzi 1817) und Lessing (Laokoon 1766) wird von Ulrich Weisstein („Einleitung. Literatur und bildende Künste: Geschichte, Systematik, Methoden“. In: Ders. [Hg.]: Literatur und bildende Kunst. Ein Handbuch zur Theorie und Praxis eines komparati,stischen Grenzgebietes. Berlin 1992, 11–31) im Blick auf Walzels Programm einer wechselseitigen Erhellung der Künste, von Hans Ulrich Reck („Der Streit der Kunstgattungen im Kontext der Entwicklung neuer Medientechnologien. In: Interface 1. Elektronische Medien und Künstlerische Kreativität. Hg. Klaus Peter Dencker. Hamburg 1992, 120–133) in Hinsicht auf Aspekte der Intermedialität aufgegriffen.

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  73. Jürgen Fohrmann: „Über die Bedeutung zweier Differenzen“. In: Germanistik und Komparatistik (= Anm. 1), 15–27, hier: 27. Dagegen hat Ulrich Schulz-Buschhaus („Die problemreiche Internationalität der Literaturwissenschaft. Kritische Anmerkungen zur Situation einer verunsicherten Disziplin“. In: Sprachkunst 27 [1996], 315–334, hier: 317) festgehalten, daß allen epistemologischen Einwänden zum Trotz, die Nationalphilologien „in der Welt der irdischen Zwecke und Mittel [...] eine überaus zähe Vitalität“ bewahren.

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  74. Johann Elias Schlegel: Vergleichung Shakespeares und Andreas Gryphs. Stuttgart 1984, 33 f.

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  75. Schlegel: Vergleichung (= Arun. 67), 19.

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  76. In: Schriften der kurfürstlich deutschen Gesellschaft in Mannheim 5 (1789), 3–364.

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  77. Vgl. Peter K. Kapitza: Ein bürgerlicher Krieg in der gelehrten Welt. Zur Geschichte der Querelle des Anciens et des Modernes in Deutschland. München 1981. Zur frühen Rezeption der ‘Querelle’ in der deutschen Gelehrtenwelt vgl. auch die ältere Arbeit von Gyula Alpár: Streit der Alten und Modernen in der deutschen Literatur bis um 1750. Pécs 1939

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  78. Gottfried Ernst Groddeck: Über die Vergleichung der alten besonders griechischen mit der deutschen und neuer schönen Literatur. Berlin 1788; zit. Kapitza: Ein bürgerlicher Krieg (= Anm. 70), 319 f

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  79. Schlegel: Vergleichung (= Anm. 67), 37.

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  80. Pierre Brumoy: „Réflexions sur l’Hippolyte d’Euripide et sur la Phèdre de Racine“. In: Ders.: Théâtre des Grecs [11730]. 6 vols. Paris 21763, vol. II

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  81. Louis Racine: „Comparaison de Hippolyte d’Euripide avec la Tragédie de Racine sur le même sujet“. In: Mémoires de Littérature, tirez des Registres de l’Academie Royale des Inscriptions et Belles Lettres 8 (1733), 300–314

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  82. Charles Batteux: „Observations sur l’Hippolyte d’Euripide et la Phèdre de Racine“ [1783]. In: Histoire de l’Académie des Inscriptions et Belles-Lettres 42 (1786), 452–472.

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  83. Die Unterscheidung antik/modern korrespondiert der historischen Betrachtung nach Maßgabe von Zeitaltern und Nationen; die Gegenüberstellung klassisch/romantisch dient der kritischen Bewertung der Gattungen und Kunstarten und die Unterscheidung plastisch/pittoresk schließlich zeugt von dem Versuch, die Ebenen geschichtlicher Deskription und theoretischer Betrachtung im Sinne einer historischen Form- und Wahrnehmungssemantik aufeinander zu beziehen. Vgl. Verf : Die Doppelte Ästhetik der Moderne. Revisionen des Schönen von Boileau bis Nietzsche. Stuttgart, Weimar 1995, 272–291.

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  84. August Wilhelm von Schlegel: „Comparaison entre la Phèdre de Racine et celle d’Euripide“ 80 7]. in: Dens.: OEuvres. Pub. Edouard Böcking. Bd. XIV: Écrits en Français. Tom. II. Leipzig 1846 (Ndr. Hildesheim, New York 1972), 333–405, hier: 333.

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  85. Gerhard R. Kaiser („Komparatistik aus dem Geist apokalyptischer Theologie. Überlegungen im Anschluß an Friedrich Schlegels Gegenüberstellung von Lamartine und Byron“. In: Germanistik und Komparatistik [= Anm. 1, 266–289, hier: 281) forciert m.E. einseitig die theologischen Voraussetzungen des Literaturvergleichs auf Kosten der hier herausgestellten antiken Ursprünge. Das „zugrundeliegende agonale Muster“ (281) wird dadurch zur einzigen Option des Literaturvergleichs verallgemeinert, ohne daß die gegenläufige, von Plutarch vorgegebene Intention des Kulturausgleichs überhaupt in den Blick gerät.

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  86. August Wilhelm Schlegel: Vergleichung der Phädra des Racine mit der des Euripides. Ubers. Heinrich Josef von Collin. Wien 1808, 37, 46, 44 und 51.

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  87. Schlegel: Vergleichung der Phädra des Racine (= Anm. 77), 39 und 81.

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  88. Ulrich von Wilamowitz-Moellendorf „Einleitung“ [zu: Euripides: Der bekränzte Hippolytos]. In: Griechische Tragödien. Übers. Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff Bd. I. Berlin 71917, 97–125, hier: 117.

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  89. Kaiser: „Komparatistik aus dem Geist apokalyptischer Theologe“ (= Anm. 76), 281. Zur Transformierbarkeit synchroner und diachroner Polaritäten in aestheticis vgl. Verf.: Die doppelte Ästhetik (= Anm. 74), 13 f. und pass.

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  90. Wolfgang Viktor Ruttkowski: Bibliographie der Gattungspoetik für den Studenten der Literaturwissenschaft. München 1973; Genres Mineurs. Texte zur Theorie und Geschichte nichtkanonischer Literatur (vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart). Hg. Fritz Nies. München 1978.

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  91. Fritz Nies: „Ausdifferenzierung eines pragmatisch konzipierten Gattungssystems“. In: Zur T erminoogie der Literaturwissenschaft. Akten des IX. Germanistischen Symposions der Deutschen Forschungsgemeinschaft Würzburg 1986. Hg. Christian Wagenknecht. Stuttgart 1989, 326–336, hier: 328.

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  92. Fritz Nies, Düsseldorf, 22. Dez. 1995, brieflich.

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  93. Gustav Schwab (Die deutsche Prosa. Stuttgart 1843) z.B. zählt zur „Literatur im engem Sinn“ auch jene Genres, die nach heutigem Sprachgebrauch einem erweiterten Literaturbegriff zugeordnet würden: „Allerdings war die Literatur, die Kunst der Dichtung und der Prosa nicht auszuschließen, aber, was das Objekt der Darstellungen betrifft, forderte die Religion, die Wissenschaft, die bildende und zeichnende Kunst, die Natur, das öffentliche und bürgerliche, das häusliche und gesellige Leben, die Geschichte, Vaterlandsund Völkerkunde vollkommen gleiche Rechte und der Herausgeber ist bemüht gewesen, keinen dieser Gegenstände zu verkürzen.“ (Zit. Sengle: Biedermeierzeit [= Anm. 4], Bd. II, 280)

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  94. Dictionnaire Général des Lettres, des Beaux-Arts et des Sciences Morales et Politiques [1 62 J. Par M. Th. Bachelet. Paris 41876, s.v. ‘Parallèle’, 1370.

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  95. Johann Wolfgang von Goethe: „West-östlicher Divan“ [1819]. In: Ders.: Poetische Werke. Gedichte und Singspiele III. Berlin 1988 (= Berliner Ausgabe, 3), 228–230, hier: 228.

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  96. Vgl. Hendrik Birus: Vergleichung. Goethes Einführung in die Schreibweise Jean Pauls. Stuttgart 1986, bes. X, 1–6, sowie die Rezension von Heinz Schlaffer, in: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 22 (1987), 180–184.

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  97. Jean-Marie Carré: „Préface“. In: Marius-François Guyard: La littérature comparée. Paris 1951; zit. Dyserinck: Komparatistik (= Anm. 10), 50. In der Grundsatzdebatte der füinfziger Jahre ist der Vergleich gegenüber Carrés Verdikt von Wellek rehabilitiert (s. Anm. 9) und von Henry H. H. Remak („Definition und Funktion der Vergleichenden Literaturwissenschaft” [1961, 21971]. In: Komparatistik. Aufgaben und Methoden. Hg. Horst Rüdiger. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1973, 11–54, hier: 27) die „systematische Neubelebung des vergleichenden Elements“ für die Komparatistik eingefordert worden. Vgl. dagegen Pierre Brunel („L’usage de la comparaison en littérature comparée“. In: Europa provincia mundi. Essays in Comparative Litterature and European Studies. Ed. Joep Leerssen. Amsterdam 1992, 3–11, hier: 8), der vor einem ‘komparatistischen Pyrrhonismus’ warnt.

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  98. Hans Robert Jauß: „Das Ende der Kunstperiode — Aspekte der literarischen Revolution bei Heine, Hugo und Stendhal“. In: Ders.: Literaturgeschichte als Provokation. Frankfurt am Main 1970, 107–143, hier: 141. Vgl. dagegen die Kritik von Ulrich Schulz-Buschhaus: „Die Unvermeidlichkeit der Komparatistik” (= Anm. 32), bes. 228–231.

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  99. Johann Gottfried Herder: „Briefe zu Beförderung der Humanität. 8. Sammlung, 107. Brief 9. Fragment: Resultat der Vergleichung der Poesie verschiedener Völker alter und neuer Zeit“. In: Ders.: Sämtliche Werke. Hg. Bernhard Suphan. Bd. 18. Berlin 1883, 134–140, bes. 135 f

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  100. Vgl. René Etiemble: Comparaison n ‘est pas raison. La crise de la littérature comparée. Paris 1963.

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  101. Jürgen Habermas: „Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Die Freiheit der Selbstvergewisserung und des Selbstseinkönnes“ (Rede zur Verleihung des Karl-Jasper-Preises in Heidelberg am 26. Nov. 1995); abgedr. in: Die Zeit, Nr. 50, vom 8. Dez. 1995, 59–60, hier: 60.

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Zelle, C. (1999). Comparaison/Vergleichung Zur Geschichte und Ethik eines komparatistischen Genres. In: Zelle, C. (eds) Allgemeine Literaturwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93525-0_4

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