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„Doch nichts ungeheuerer, als der Mensch“. Zu der Antigone des Sophokles

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Identität und Differenz

Part of the book series: Beiträge zur psychologischen Forschung ((BPF,volume 40))

  • 249 Accesses

Zusammenfassung

Im berühmten zweiten Chorlied, noch vor der Entfaltung des zentralen Konflikts der Tragödie, läßt Sophokles die alten Männer aus Theben seine Ansicht vom Wesen des Menschen aussprechen:

„Ungeheuer ist viel. Doch nichts

Ungeheuerer, als der Mensch.

Denn der, über die Nacht

Des Meers, wenn gegen den Winter wehet

Der Südwind, fähret er aus

In geflügelten sausenden Häusern.

Und der Himmlischen erhabene Erde

Die unverderbliche, unermüdete

Reibet er auf; mit dem strebenden Pfluge,

Von Jahr zu Jahr,

Treibt sein,Verkehr er, mit dem Rossegeschlecht’,

Und leichtträumender Vögel Welt

Bestrickt er, und jagt sie;

Und wilder Tiere Zug,

Und des Pontos salzbelebte Natur

Mit gesponnenen Netzen,

Der kundige Mann,

Und fängt mit Künsten das Wild,

Das auf Bergen übemachtet und schweift.

Und dem rauhmähnigen Rosse wirft er um

Den Nacken das Joch, und dem Berge

Bewandelnden unbezähmten Stier.

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Literatur

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Für die Sophokles-Texte wurden folgende Übersetzungen herangezogen:

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  • Willige, W./K. Bayer (Hrsg.) (1966): Sophokles. Tragödien und Fragmente. München: E. Heimeran.

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© 2000 Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden

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Ohlmeier, D. (2000). „Doch nichts ungeheuerer, als der Mensch“. Zu der Antigone des Sophokles. In: Lahme-Gronostaj, H., Leuzinger-Bohleber, M. (eds) Identität und Differenz. Beiträge zur psychologischen Forschung, vol 40. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91619-8_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91619-8_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-13483-3

  • Online ISBN: 978-3-322-91619-8

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