Die Kontinuität antidemokratischen Denkens

Zusammenfassung

Seit der Niederlage des verbrecherischen nationalsozialistischen Deutschland im Zweiten Weltkrieg haben sich die deutsche Politik und die historischen und politischen Wissenschaften mit der Frage beschäftigt, wie es möglich war und möglich wurde, dass die erste deutsche Republik und Demokratie, die von Weimar, nach nur 14 Jahren scheiterte und nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in ein totalitäres System mit katastrophalen Folgen für Deutschland, ja die Welt, umgestaltet werden konnte. Mein eigener Beitrag zur historischen Aufarbeitung dieses großen Themas war 1962 eine umfassende Untersuchung der Rolle und Bedeutung, die das antidemokratische Denken, das heißt gegen die demokratische und liberale Staatsform gerichtete geistige Strömungen, im Prozess der Auflösung und Zerstörung der Weimarer Republik gespielt haben. Es ist mir gelungen, darzulegen, dass dem antidemokratischen Denken, von dem die politischen Kräfte inspiriert waren, welche die Weimarer Republik bekämpften und sie am Ende zu Fall brachten, im Prozess der Zerstörung der Weimarer Republik, an dem viele Faktoren beteiligt waren, eine bedeutsame Rolle zukommt.