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Part of the book series: Politik in Afrika, Asien und Lateinamerika ((POA))

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Zusammenfassung

Ausgangspunkt der Policy-Analyse1 ist die inhaltliche Dimension von Politik. Manfred G. Schmidt hält die institutionalistische Richtung der Policy-Analyse für „die wichtigste und wohl insgesamt ertragreichste Schule der neueren Policy-Forschung“ (Schmidt 1995: 584). Die institutionalistische Richtung ist stärker integrativ orientiert und sieht Staatstätigkeit in erheblichem Maße durch institutionelle Bedingungen geprägt, die das Verhalten politischer Akteure beschränken, aber auch ermöglichen (vgl. Abbildung 2.1).2 Schmidt stellt die insti-tutionalistischen Ansätze in eine Linie mit den antiken Klassikern politischer Philosophie, die sich von jeher mit dem Zusammenhang von politischer Ordnung und Qualität der Politik beschäftigten (vgl. Schmidt 1995: 582). Aristoteles’ Typologie von Herrschaftsformen ist hierfür wohl das bekannteste Beispiel (vgl. das vierte Buch der Politik des Aristoteles, Aristoteles 1998: 136ff.). Diese „paläo“- oder klassisch-institutionalistischen Ansätze verstanden Institutionen im Sinne formal gesatzter politischer Ordnung, also im Sinne von polity.

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Literature

  1. Andere Bezeichnungen für die Policy-Analyse sind im Deutschen Policy-Forschung und Politikfeldanalyse, im Englischen (neben policy analysis) policy studies, policy sciences, comparative public policy oder public policy and administration.

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  2. Weiterführend hierzu Elster 1987, Windhoff.Héritier 1991, neueren Datums Cox/McCubbins 2001).

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  3. Einen sehr instruktiven Überblick gibt Kaiser 1999, dem die folgenden Ausführungen in verschiedenen Aspekten folgen.

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  4. Peters unterscheidet sogar sieben Richtungen, wobei seine Unterscheidungen nicht immer ganz nachvollziehbar sind (vgl. Peters 1999, 2000).

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  5. Eine interessante und weitreichende Kritik am Rational Choice-Institutionalismus übte Weyland mit Bezug zu Lateinamerika (Weyland 2002c), eine generelle Kritik an Rational Choice üben Green/Shapiro (Green/Shapiro 1999). Ihrer Meinung nach besteht die Hauptschwäche in der mangelnden empirischen Erklärungskraft: „Bis heute ist der größte Teil der theoretischen Hypothesen von Rational-Choice-Theoretikern nicht emprisch getestet worden. Und diejenigen Tests, die stattgefunden haben, sind entweder nach Maßgabe der eigenen Kriterien gescheitert oder haben Aussagen gestützt, die bei genauerer Betrachtung als banal zu bezeichnen sind, da sie sich im wesentlichen darauf beschränken, bereits vorhandenen Erkenntnisse in Rational-Choice-Terminologie zu übersetzen“(Green/Shapiro 1999: 16).

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  6. Ein klarer Gegensatz zur Definition von North, der explizit Institutionen und Organisationen unterscheidet: „Institutions are the rules of the game and organizations are the players“(North 1992b: 4).

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  7. Stellvertretend für viele Göhler, der politische Institutionen als „Regelsysteme der Herstellung und Durchführung verbindlicher, gesamtgesellschaftlich relevanter Entscheidungen“definiert und dabei politische Institutionen „mit Akteuren“, die zugleich Organisationen wie Parlamente, Regierungen, Gerichte usw. sind, von politischen Institutionen „ohne Akteure“, d.h. Normsysteme wie Verfassungen, unterscheidet, wobei beide Typen sowohl formell als auch informell sein können (Göhler 1994: 22f).

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  8. Mols bezeichnet anläßlich seiner Überlegungen zur Demokratie in Lateinamerika die langfristig wirkenden informellen Institutionen als historische „Legate“(Mols 1985: 51).

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  9. In der Transitionsforschung wurde das Problem informeller Institutionen erstmals von Guillermo O’Donnell aufgegriffen (vgl. O’Donnell 1996b, 1997). Mittlerweile hat sich daraus ein größerer Diskussionszusammenhang entwickelt (vgl. für die deutsche Politikwissenschaft Betz/Köllner/Matthes 1999, Faust 2000, Faust 2001, Lauth/Liebert 1999, Merkel/Croissant 2000, Schmidt 2001, für die internationale neben O’Donnell Lauth 2000, Helmke/Levitsky 2002).

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  10. Bereits 1987 hat Scharpf in seiner Studie „Sozialdemokratische Krisenpolitik in Europa“, in der die unterschiedlichen und verschieden erfolgreichen Reaktionen sozialdemokratischer Regierungen in Deutschland, Großbritannien, Österreich und Schweden auf die durch den Ölpreisschock von 1974 drastisch veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen keynesianisch-interventionistischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik auf die jeweils gegebenen institutionellen Handlungskorridore zurückgeführt werden, empirisch angewandt, was Renate Mayntz und er später mit dem akteurzentrierten Institutionalismus konzeptionell ausgeführt haben.

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  11. Scharpf unterscheidet komplexe Akteure in aggregierte, kollektive und korporative Akteure, betont aber, es handele sich um eine rein analytische Unterscheidung, empirisch sei keine klare Unterscheidung zwischen den erwähnten Kategorien möglich (vgl. Scharpf 2000a: 106). Auf diese Differenzierung wird daher nicht näher eingegangen.

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  12. Sartori unterschied fraction, faction und tendency als Untereinheiten einer Partei (vgl. Sartori 1976:71 ff.). Dabei ist zum einen eine abnehmende Dauerhaftigkeit und zunehmende Fluidität von Fraktion über Faktion zu Tendenz festzustellen, zum anderen hat der Begriff Fraktion eine abwertende Konnotation. Fraktionen sind relativ dauerhafte Parteigruppierungen, während Faktionen flüchtige Gruppierungen sind, „unscrupulous power and/or spoil groups“, Tendenzen sind unorganisierte Gruppen mit gemeinsamen Meinungen und Standpunkten (Sartori 1976:77).

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  13. Zum ACF vgl. Sabatier 1993, Sabatier/Jenkins-Smith 1993, Sabatier/Jenkins-Smith 1999 sowie Fenger/Klok 2001.

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  14. Diese Policy-Stabilität ist nach Tsebelis’ Meinung deshalb von Bedeutung, weil sie indirekt mit einer Reihe von anderen politischen Phänomenen verbunden ist, mit Regierungsstabilität, Regimestabilität und der Unabhängigkeit von Justiz und Bürokratie: „As a result of policy stability (That is, the inability to adapt to exogenous, shocks), coalition governments with many veto players and big ideological distances, or parliaments with qualified majority equivalents (antisystem parties) will be short-lived. A similar argument can be made about regime stability in presidential systems. Because the regime cannot adapt to sudden changes of the status quo, it may fall. In addition, if a government is unable to produce significant laws (policy stability), the judiciary will step in and play a more important role in countries with many coalition governments than in countries with single-party governments. Furthermore, bureaucracies will be more independent during coalition periods than during single-party governments“(Tsebelis 2000: 464f).

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  15. Immergut und Kaiser sprechen von Vetopunkten, Hicken von Vetogates (vgl. Immergut 1992, Kaiser 1997, 1998, Hicken 2000).

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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Muno, W. (2005). Analytischer Rahmen. In: Reformpolitik in jungen Demokratien. Politik in Afrika, Asien und Lateinamerika. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80631-4_3

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