Zusammenfassung
Das Beratungsgeschäft, worunter hier institutionalisierte bzw. organisierte Beratungskontexte verstanden sein sollen, hat seit einiger Zeit starken Diffamierungen standzuhalten, die sich im wesentlichen darauf beziehen, dass es ein Geschäft auf unsicherer Grundlage ist. Einerseits profitiert es von der gesellschaftlich zirkulierenden Unsicherheit und Orientierungslosigkeit in allen Fragen des Lebens. Kaum einer will beratungsfrei das ihm zugewiesene Schicksal schultern. Und wenn er es doch unternähme, wäre er im Fall seines Scheiterns auch noch haftbar, weil er sich nicht hat beraten lassen. Andererseits ist Beratung eingebunden in eben diese Umstände. Sie kann in ernsthaften Angelegenheiten nicht mehr beraten, ohne beraten zu werden, Dabei kann sie sich vor allem der Wissenschaft bedienen, die sich darin gefällt, Berater zu beraten; aber seit einiger Zeit wird ihr gerade von dort (insbesondere von der Systemtheorie her, mit der sich Beratungsunternehmen nicht selten zu schmücken pflegen) mitgeteilt, dass die Sache der Beratung möglicherweise ein profitabler Luftzirkus sei, gar eine Narretei, die eine ganz andere Funktion bediene, als sie selbst meint (Fuchs 2002a).
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Fuchs, P. (2004). Die magische Welt der Beratung. In: Schützeichel, R., Brüsemeister, T. (eds) Die beratene Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80554-6_13
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