Zusammenfassung
Der Systemtheorie Luhmannscher Fassung wird vorgeworfen, weder die Geschlechterdifferenz (vgl. Runte 1994) noch soziale Schichtung (vgl. Schwinn 1998) erfassen zu können. In der Tat betont die Systemtheorie, dass die funktionale Differenzierung der Gesellschaft nicht auf Ungleichheiten solcher Art basiert, sondern dass die Individuen als Umwelt von Gesellschaft zumindest über die sogenannten Publikumsrollen gleichermaßen in die verschiedenen Funktionsbereiche inkludiert sind (dazu Stichweh 1988): Alle können, unabhängig von Geschlecht oder sozialer Schicht, etwas kaufen, heiraten, wählen oder wohlfahrtsstaatliche Leistungen erhalten, einen Gottesdienst besuchen, an Bildung teilhaben, etc. Diese Annahme macht es unmöglich, in Geschlecht oder sozialer Schicht ein „Strukturprinzip“ dieser modernen Gesellschaft zu sehen (dazu z.B. Bohn 1991). Entsprechend muss davon ausgegangen werden, dass weder eines der beiden Geschlechter noch eine soziale Schicht oder Klasse Repräsentant dieser Gesellschaft sein kann (vgl. dazu auch Luhmann 1985).
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Weinbach, C. (2004). Einleitung. In: Systemtheorie und Gender. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80539-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80539-3_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14178-7
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