Zusammenfassung
Als etabliertes Untersuchungsgerüst zur Erforschung politischer Prozesse dient der Politikwissenschaft die Politikfeldanalyse.42 Die Politikfeldanalyse untersucht Staatstätigkeit. „What governments do, why they do it, and what differences it makes“43 sind die zentralen Fragen. Mit Hilfe der angelsächsisch geprägten, politikwissenschaftlichen Begriffe „polity“, „politics“ und „policy“, die den Politikbegriff differenzieren, werden zentrale Themenfelder untergliedert und untersucht. Die „polity“ beschreibt die Ordnung, das Institutionengefuge des politischen Systems; die „politics“ meint Prozesse der Konfliktaustragung und Konsensbildung; „policy“ beschreibt Ziele, Programme und Instrumente in konkreten Politikfeldern und kann als Verarbeitung gesellschaftlicher Probleme verstanden werden.44 Die Politikwissenschaft verbindet mit der „Policy Analysis“ die Hoffnung, die Schwierigkeit der Umsetzung politischer Ziele zu verdeutlichen. Ziel von „Policy“-Analysen ist es, die Akteursebenen bezogen auf ein bestimmtes Politikfeld oder eine Problemlage, zu identifizieren und das Handeln der Akteure zu rekonstruieren. „Policy Analysis ist […] folglich die Bezeichnung für die wissenschaftliche Untersuchung von Politikinhalten, insbesondere des Tun und Lassens von Regierungen und anderer Institutionen mit Kompetenz zur gesellschaftlich verbindlichen Regelung […], ihrer Entstehungsgeschichte und Bestimmungsfaktoren wie ihrer Konsequenzen.“45 Die Differenzierung des Politikbegriffs hilft, ein analytisches Raster zu erstellen.
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Notes
Siehe hierzu als Übersicht: Dunn 1994; Windhoff-Héritier 1987; Schubert 1991; Prittwitz 1994.
Dye 1976.
Schmidt 1995, S. 567.
Schmidt 1995, S. 567.
Siehe hierzu: Schmidt 1995, S. 567; Schubert 1991 S. 55.
Schmidt 1995, S. 575.
Siehe hierzu: Ellwein/Hesse 1992.
So wurden die Kontrollgremien von Anbeginn mit bis zu über die Hälfte mit Vertretern der Legislative und der Exekutive besetzt worden. Siehe: Kleinsteuber 1982, S. 98.
Siehe hierzu: Noelle-Neumann 1991; Schulz/Schönbach 1983; Holtz-Bacha 1999; Bohrmann/Jarren/Melischek/Seethaler 2000.
Pfetsch 1995, S. 71 f.
Mc Combs/Shaw 1977.
Eine ausführliche Übersicht zur Medienwirkungsforschung bietet Merten/Schmidt/Weischenberg 1994. Hier zeigt sich am „Stammbaum der Wirkungsforschung“, dass sich etwa die Schweigespirale von Noelle-Neumann in diese Reihe einfügt.
Noelle-Neumann/Köcher 1997; Rogers/Dearing 1988.
Iyengar/Kinder 1987; Nye 1997.
Charlton/Neumann-Braun 1992, S. 31.
Schulz 1997, S. 79.
Siehe etwa: Goldenberg/Miller 1980.
Meyn 1994, S. 206, in einer Zusammenschau von US-Untersuchungen.
Dafür spricht der Erfolg der Bild-Zeitung. Als etwa der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog weniger als ein Jahr nach dem Tod seiner Frau wieder heiraten wollte, titelte die Zeitung: „Darf man so früh heiraten?“. Die Zeitung griff damit genau die Befindlichkeit weiter Teile der Bevölkerung auf, als diese von den Hochzeitsplänen Herzogs erfuhren. Welche Frage hätte einem auch sonst durch den Kopf gehen sollen?
Dieser Aspekt wird im systemtheoretischen Teil dieser Arbeit speziell behandelt. Die Frage lautet da: Wann ist Kommunikation eines Systems im anderen anschlussfähig?
Mit dem Begriff der „öffentlichen Meinung“ bezieht sich Brettschneider auf die Meinungsverteilung in der Bevölkerung, nicht auf die Medien. Eine differenziertere Analyse des Begriffs erfolgt in Kapitel 4.3.
Brettschneider 1995.
In der politikwissenschaftlichen Disziplin ist dieser Zweig als „Responsivitätsforschung“ anerkannt. In der Kommunikationswissenschaft sei hier die Agenda-Setting-Forschung erwähnt (siehe Pfetsch 1986; Rogers/Dearing 1988 ).
Brettschneider 1995, S. 223.
Brettschneider 1995, S. 223.
Siehe hierzu: Sprout/Sprout 1971.
Dies zeigt sich etwa bei den Protesten zu Welthandelsrunden oder G7-Treffen.
Siehe hierzu: Charlton/Neumann-Braun 1992.
Schmidt 1995, S. 593.
Schulz 1992.
Dahlem 2001.
Alemann 2001, S. 111.
Weischenberg 1996, S. 250.
Claußen 1995, S. 378.
Claußen 1995, S. 379. Weiterführend: Edelman 1990; Wittkämper 1992.
Luhmann 2000, S. 23. In der Wissenschaft gilt denn auch bei Forschungsinnovationen der Satz: „Erst kommt die Euphorie, dann die Ernüchterung und am Ende werden die Falschen geehrt.“
Claußen 1995.
Luhmann 1993, S. 7.
Luhmann 1993, S. 9.
Einen kurzen Abriss der soziologischen Aufklärung Luhmanns bietet: Fuchs 1996.
Luhmann 2000, S. 8.
Luhmann 2000, S. 12 f.
Die Ausblendung des „Menschen“ handelt Luhmann die Kritik ein, „anti-humanistisch“ zu sein. Dass sich auch das Gegenteil belegen lässt, zeigt sich bei: Kolbeck/Nicolai 1996, S. 130 ff.
Luhmann 1993, S. 555.
Zu dieser Feststellung existieren inzwischen auch andere Meinungen, die aufgrund der steigenden Technisierung der Kommunikation, etwa durch das Internet oder Mobil-Telefonie, aufkommen. Siehe hierzu: Schultz 2001. Danach müssen eine räumliche und zeitliche Entkopplung interpersonaler Kommunikation und das Auseinanderfallen von Information, Mitteilung und Verstehen nicht als Hindernis für wechselseitige, verständnisorientierte Bezugsrahmen erscheinen.
Luhmann 1993, S. 92.
Luhmann 1993, S. 92.
Luhmann 1986, S. 43.
Luhmann 1993, S. 604.
Luhmann 1993, S. 44.
Maturana/Varela 1987, S. 60.
Varela 1987, S. 121.
Luhmann 1993, S. 43.
Luhmann 1993, S. 604.
Krause 1996, S. 100.
Luhmann 1993, S. 62.
Schmidt 1995, S. 576.
Siehe hierzu: Foerster 1999.
Schönbach 1983, S. 139.
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Delhaes, D. (2002). Von der Handlungstheorie zur Systemtheorie. In: Politik und Medien. Studien zur Kommunikationswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80423-5_2
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