Zusammenfassung
Bei der Bundestagswahl gelang Bündnis 90/Die Grünen mit 7,3 Prozent der Wählerstimmen problemlos der Einzug in den Deutschen Bundestag, nachdem die Grünen bei der Bundestagswahl 1990 nach einem katastrophalen Wahlkampf bundesweit nur 4,8 Prozent erreicht hatten und allein dank der wahlrechtlichen Sonderbedingungen der ‚Einheitswahl‘ mit ihrem getrennt gewerteten ostdeutschen Ergebnis von 6,1 Prozent in das Parlament gelangt war. 1994 konnte die Partei im Westen mit einem Plus von über drei Prozent deutlich hinzugewinnen, während sie im Osten fast zwei Prozent verlor. Die Stimmengewinne waren vor allem mit einer positiven Grundstimmung in der Bevölkerung zugunsten der Grünen zu erklären, die sich aber auf den Westen der Bundesrepublik beschränkte. Das ‚klassisch‘ grüne Thema ‚Ökologie‘ fand in Ostdeutschland weder Resonanz noch Sympathie. Insgesamt sollten die ostdeutschen Landesverbände zukünftig in der Bundespartei nur noch eine geringe Rolle spielen, obwohl es gerade diese Landesverbände waren, die zwischen 1990 und 1994 für bundespolitische Repräsentanz sorgten. Dieser BedeutungsVerlust hatte sich im ‚Superwahljahr‘ 1994 abgezeichnet, obwohl die Fusion von dem aus dem Osten stammenden Bündnis 90 und der westdeutschen Partei Die Grünen erst im Mai 1993 zu Bündnis 90/Die Grünen vollzogen worden war.558
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Bergmann, K. (2002). Die ‚kleinen‘ Parteien im Bundestagswahlkampf 1998. In: Der Bundestagswahlkampf 1998. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80410-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80410-5_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13758-2
Online ISBN: 978-3-322-80410-5
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