Zusammenfassung
Frau S., 26jährig, erlitt im Supermarkt einen „Anfall“, der dazu führte, dass der Notarzt gerufen wurde. Sie wurde auf einem Stuhl sitzend gefunden, die Hand ans Herz gepresst, tief und hechelnd atmend, den Mund gespitzt und beide Hände in „Pfötchenstellung“. Der Notarzt befürchtete einen Infarkt und wies sie in die Kardiologiestation ein. Dort fand man keinerlei Herz- oder Blutdruckanomalien und diagnostizierte eine „stressbedingte Hyperventilationstetanie“, ausgelöst durch anhaltend gesteigerte und vertiefte Atmung (Box 3.3 in Abschn. 3.2.3 zum Auslösemechanismus und zur Therapie).
Der Körper gewinnt die benötigte Energie durch den oxidativen Abbau der Nahrungsstoffe, also durch ihre Verbrennung. Er ist daher auf die ständige Zufuhr von Sauerstoff (O2) angewiesen. So verbraucht der Mensch in Ruhe etwa 300 ml Sauerstoff pro Minute und erzeugt dabei rund 250 ml Kohlendioxid (CO2), die an die Außenluft abgegeben werden müssen.
Da die meisten Körperzellen weit von der Außenluft entfernt liegen, muss ihnen der Sauerstoff gebracht und das Kohlendioxid abgeholt werden. Diese Serviceleistung nennen wir Atmung. Sie hat Anfang und Ende in der Lunge, bedient sich des Blutes als Transportmittel und versorgt jede einzelne Zelle von der nächstgelegenen Gewebskapillare aus.
Die beim oxidativen Abbau der Nahrungsmittel freiwerdende Energie steht den Zellen für ihre Aufgaben (Baustoffwechsel, Betriebsstoffwechsel, spezifische Zellleistungen) zur Verfügung. Die dabei als Abfallprodukt entstehende Wärme wird dazu genutzt, die Körpertemperatur dauernd auf einem Wert zu halten, der meist erheblich über der Umgebungstemperatur, nämlich bei rund 37°C liegt.
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Literatur
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(2006). Atmung, Energie- und Wärmehaushalt. In: Biologische Psychologie. Springer Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-30350-2_11
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