Zusammenfassung
Über die Atmung gewährleistet der Organismus hauptsächlich Sauerstoff- und Kohlendioxidaustausch mit der Umgebung, um durch Glukoseverbrennung Energie für alle lebenswichtigen Stoffwechselprozesse gewinnen zu können. Ist die normale Atemfunktion gestört oder bewusst ausgeschaltet (Narkose), lassen sich die Gaswechselprozesse maschinell ergänzen oder ersetzen, um eine möglichst ungestörte biologische Oxidation in den Körperzellen aufrechtzuerhalten. Bei der maschinellen Überdruckbeatmung wird die spontane Ventilation des Patienten mittels Ventilator (Beatmungsgerät) und diversen Zusatzgeräten und Adaptern für die Konditionierung und Applikation des Gasstroms zum und vom Patienten ergänzt oder ersetzt. Narkose- und Schmerzmittelgaben sorgen während einer Operation oder auch ggf. bei Intensivbeatmung einerseits für Schmerzfreiheit (Analgesie), andererseits für die Ausschaltung der Spontanatemregelung (Sedierung) und der Muskelaktivität (Relaxation). Im geschlossenen Narkosekreislauf müssen die Muskelrelaxation wie auch die Hypnosetiefe (Bewusstseinsausschaltung) kontinuierlich diagnostiziert werden, um ggf. entsprechend dem Narkoseziel nachregeln zu können. Intelligente Algorithmen erlauben nach dem „Ausmessen“ der Charakteristika des Patienten eine adaptive Beatmungs- und Narkoseregelung, die sich besser an die individuellen Eigenschaften und erkrankungsbedingt wechselnden Bedürfnisse des Patienten anpasst und eine optimale Synchronisation zwischen Mensch und Maschine gestattet.
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Aufgaben
Aufgaben
32.1
Welche Teilprozesse der menschlichen Atmung lassen sich maschinell ersetzen?
32.2
Welche Ventilationsmodi, -formen und -muster unterscheidet man bei Überdruckbeatmung? Erklären Sie den Verlauf der Entwöhnung des Patienten vom Beatmungsgerät!
32.3
Zeichnen Sie ein Prinzipbild, aus dem Funktionalitäten und technisches Zubehör bei maschineller Beatmung hervorgehen, und erläutern Sie den Prozess!
32.4
Worin besteht die Aufgabe der Narkosetechnik? Beschreiben Sie den Regelkreis bei Narkosebeatmung inkl. Monitoring!
32.5
Was versteht man unter lungenprotektiver Beatmung? Erläutern Sie Entwicklungstendenzen bzgl. der Gerätetechnik anhand eines Beispiels!
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Morgenstern, U., Simanski, O. (2018). Maschinelle Beatmung und Narkose. In: Schlegel, W., Karger, C., Jäkel, O. (eds) Medizinische Physik. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54801-1_32
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