Zusammenfassung
Die klinische Alkoholismusforschung wurde wesentlich durch die von der DFG-geförderte Klinische Forschergruppe zu Abhängigkeitserkrankungen getragen. Das verbindende Konzept der Klinischen Forschergruppe war die Suche nach biologischen Markern als Schlüssel zum Verständnis der Entstehung und Aufrechterhaltung von Abhängigkeitserkrankungen sowie ihrer therapeutischen Beeinflussung. Marker der Disposition zur Abhängigkeit („trait-Marker“), des manifesten Abhängigkeitssyndroms („state-Marker“), der Intoxikation, sowie für die das manifeste Abhängigkeitssyndrom überdauernde Reexpositionsvul-nerabilität (Residualmarker) wurden mittels molekulargenetischer, biochemischer, psychiatrischer und psychologischer Methoden erfasst und validiert. Aufgrund der zentralen Bedeutung des dopaminergen mesolimbischen Belohungs (-Reward-) systems für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Abhängigkeitserkrankungen wurde im Sinne der „Dopamin-Hypothese“der Sucht neben der Durchführung entsprechender genetischer Studien untersucht, ob bei Alkoholkranken im Zustand der Abhängigkeit (als „state“) ein funktionelles Defizit im zentralen dopaminergen System mittels neuroendokrinologischer Paradigmen nachzuweisen war. Schließlich sollte in einer therapeutischen Studie geprüft werden, ob dieses mögliche Defizit durch die Gabe eines Dopaminagonisten (Lisurid) auszugleichen sei, was sich dann klinisch in einem rückfallprophylak-tischen Effekt zeigen müsste.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Literatur
Dettling M, Heinz A, Dufeu P, Rommelspacher H, Gräf KJ, Schmidt LG (1995) Dopaminergic responsivity in alcoholism: trait, state or residual marker? Am J Psychiat 152: 1317–1321
Heinz A, Dufeu P, Kuhn S, Dettling M, Graef KJ, Kürten I, Rommelspacher H, Schmidt LG (1996) Psychopathological and behavioral correlates of dopaminergic sensitivity in alcohol-dependent patients. Arch Gen Psychiatry 53: 1123–1128
Sander T, Harms H, Podschus J, Finckh U, Nickel B, Rolfs A, Rommelspacher H, Schmidt LG (1997) Allelic association of a dopamine transporter gene polymorphism in alcohol dependence with withdrawal seizures or delirium. Biol Psychiatry 41: 229–304
Schmidt LG, Schmidt K, Dufeu P, Kuhn S, Ohse A, Rommelspacher H, Müller C (1997) Superiority of carbohydrate deficient transferrin to g-glutamyl-transferase in detecting relapse in alcoholism. Am J Psychiat 154: 75–80
Schmidt LG, Harms H, Kuhn S, Rommelspacher H, Sander T (1998) Modification of alcohol withdrawal by the A9 allele of the dopamine transporter gene. Am J Psychiat 155: 474–478.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2003 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Schmidt, L.G., Rommelspacher, H. (2003). Psychiatrische Forschung an der Freien Universität Berlin Ergebnisse der klinischen Alkoholismusforschung. In: Hippius, H. (eds) Universitätskolloquien zur Schizophrenie. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57417-7_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57417-7_10
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-63263-1
Online ISBN: 978-3-642-57417-7
eBook Packages: Springer Book Archive