Im Testzentrum für Tragstrukturen in Marienwerder soll künftig Forschung zu Offshore-Windenergieanlagen betrieben werden. In dem im Bau befindlichen Zentrum mit einer rund 20 m hohen Versuchshalle wollen Experten aus dem Fraunhofer IWES und verschiedenen Instituten der Leibniz Universität die Bedingungen auf hoher See nachahmen. In einer mit Wasser und Sand gefüllten Grube können originalgetreue Komponenten von Offshore-Windenergieanlagen erprobt werden. Die Belastung, der die Windenergieanlagen im Betrieb auf See ausgesetzt sind, wird durch Hydraulikpressen nachgeahmt. Ziel der Forschungsprojekte ist es unter anderem, die Lebensdauer von Windenergieanlagen zu verlängern, die Produktionskosten zu senken und die Tragstrukturen der Windenergieanlagen sicherer zu machen.

Das Fraunhofer IWES und die Leibniz Universität haben einen Kooperationsvertrag über gemeinsame Aktivitäten im Bereich der Windenergieforschung unterzeichnet. Die Errichtung des Testzentrums für Tragstrukturen ist ein Teil der Kooperationsvereinbarung. Durch die dort möglichen, realistischen Tests will das Fraunhofer IWES mit seinen Projekten die Zeit bis zur Anwendungsreife von Tragstrukturdesigns verkürzen.

Das Testzentrum für Tragstrukturen ist mit Gesamtkosten in Höhe von 25 Millionen Euro veranschlagt. Der Bau wird überwiegend vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit finanziert, aber auch das Land Niedersachsen, die Europäische Union und die Leibniz Universität sind beteiligt. Voraussichtlich Ende 2013 soll das Zentrum fertiggestellt sein und bis Mitte 2014 in Betrieb gehen.