Ein 15-jähriger Patient stellte sich notfallmäßig in der unfallchirurgischen Ambulanz vor, nachdem ihm ein Mitspieler beim Fußballspielen von medial gegen das Knie gesprungen sei.

In der anschließenden Bildgebung (Abb. 1) zeigte sich eine Apophysenfraktur Typ IIIA nach Ogden [1]. Noch am Unfalltag wurde der Patient operativ versorgt, wobei eine anatomische Reposition der Gelenkfläche unter arthroskopischer (Abb. 2) und röntgenologischer Kontrolle und unter Aussparung der Epiphyse, mittels vier 3,5-mm-Stahlschrauben, erfolgte. Während der arthroskopischen Repositionskontrolle fiel außerdem eine Korbhenkelruptur des lateralen Meniskus auf. Diese wurde mittels 3 all-inside-Nähten refixiert. Vier Monate postoperativ konnten die Schrauben komplikationslos entfernt werden. Im Rahmen der Second-look-Arthroskopie zeigte sich die Naht des lateralen Meniskus als vollständig verheilt.

Abb. 1
figure 1

Laterale Röntgenaufnahme einer Epiphysenfraktur der proximalen Tibia Typ IIIA nach Ogden vor (a) und nach arthroskopisch assistierter Reposition und Schraubenosteosynthese (b). (Mit freundlicher Genehmigung der Autoren, alle Rechte vorbehalten)

Abb. 2
figure 2

Arthroskopische Kontrolle des Frakturspalts (weißer Pfeil) während der Reposition. (Mit freundlicher Genehmigung der Autoren, alle Rechte vorbehalten)

Fazit

Apophysenfrakturen im Adoleszentenalter sind schwere Verletzungen, bei denen Begleitverletzungen ausgeschlossen werden sollten.