Eine 45-jährige Patientin stellt sich mit einem akuten Kniegelenkserguss in der Notfallambulanz vor. Aufgetreten sei dieser vor 2 Tagen, nachdem sie sich aus der Hockstellung erhoben und ein stark schmerzhaftes Knacken in der Kniekehle verspürt hat. Ein stehendes Knie-Röntgenbild schloss eine Arthrose aus.

Das MRT zeigt einen dorsalen Wurzelausriss des medialen Meniskus mit der dafür klassischen Trias (Abb. 1): 1) eine Meniskusextrusion von > 3 mm in der Koronalebene 2) ein „ghost sign“ (Fehlen des Meniskus auf mehr als 3 aufeinanderfolgenden Sagittalschnitten), 3) eine subchondrale Knochenzyste im Bereich des dorsalen Wurzelansatzes. Als weiteres Zeichen findet sich eine intrameniskale, T2-hyperintensive Hypertrophie des Meniskuskörpers, hinweisend auf einen degenerativen Ursprung.

Abb. 1
figure 1

Das MRT zeigt eine hintere Wurzelabrissstelle des medialen Meniskus. In der koronalen Ebene (a) beträgt die Extrusion des medialen Meniskus mehr als 3 mm (gepunktete Linien), und am Ansatz der Wurzel ist eine Knochenzyste (weißer Pfeil) zu erkennen. In der Sagittalebene (b) ist das Geisterzeichen zu erkennen (Fehlen des Meniskus bei 3 aufeinanderfolgenden Schnitten, schwarzer Pfeil). In der axialen Ebene (c) kann eine Wurzelablösung beobachtet werden

Um eine rasch progrediente, mediale Gonarthrose, aufgrund der verlorenen meniskalen Ringspannung zu vermeiden, wurde eine arthroskopisch-assistierte, transossäre Wurzelrefixation durchgeführt (Abb. 2).

Abb. 2
figure 2

Arthroskopie des linken Knies (a) mit Abriss der hinteren Wurzel des medialen Meniskus (Asterisk). Während der Arthroskopie (b) wird der Meniskus mit transossärer Wiedereinsetzung repariert (doppelter Asterisk)