1 Einleitung

Seit einigen Jahren stehen Demokratien in globaler Perspektive (Alizada et al. 2022) und demokratische Gesellschaften intern unter Druck (Manow 2020). Dies macht deutlich, dass Demokratien keine Ewigkeitsgarantie haben, vielmehr muss sie ihre BürgerinnenFootnote 1 immer wieder erneut von sich überzeugen und für sich gewinnen. Die Demokratie überträgt ihren Bürgerinnen eine aktive Rolle im politischen Willensbildungsprozess. Sie mutet ihnen zu, Mehrheitsentscheide auch gegen die eigenen Interessen zu akzeptieren, sie verlangt ihnen ab, langwierige und komplizierte Wege zur Konsensfindung für dringliche Probleme hinzunehmen. Und schließlich müssen die Bürgerinnen lernen, demokratischen Defiziten, Widersprüchen zwischen den Verfassungsnormen und ihrer Wirklichkeit konstruktiv und engagiert entgegenzutreten (Sternberger 1990). Demokratie lebt von der Beteiligung, von der Bereitschaft der Bürgerinnen, sich konstruktiv in die Bearbeitung von Problemen und Herausforderungen einzubringen. Dies setzt ein hohes Maß an politischer Mündigkeit und an entsprechenden Kompetenzen bei den Bürgerinnen voraus (Feil 2019).

Für all diese Demokratiekompetenzen stellt die Schule einen wichtigen Erprobungsraum dar. In den vergangenen Jahren hat ein Umdenken im Schulsystem stattgefunden, wonach politische Bildung nicht mehr als Aufgabe eines einzelnen Faches, d. h. des Politikunterrichts allein verstanden wird. Vielmehr hat sich ein umfassendes und ganzheitliches Verständnis etabliert, welches politische Bildung und Demokratiebildung als Aufgabe und Mehrwert für alle Beteiligten und alle Fächer in der Schule betrachtet (Ammerer et al. 2020). Dies nimmt alle Fächer in der Schule jenseits des Politikunterrichts (und seiner Fächerverbünde) in die Pflicht, adäquate methodisch-didaktische Konzepte zu entwickeln, die die politische Bildung der Schülerinnen fördert. Moderne Fremdsprachen wie Französisch scheinen hierbei gute Startvoraussetzungen zu haben, weil sie aus den fachspezifischen Curricula Schnittmengen mit den Zielen und Inhalten der politischen Bildung teilen, z. B. Grundkenntnisse des politischen Systems, Auseinandersetzung mit der Geschichte und aktuellen politischen Ereignissen und die Teilhabe am interkulturellen Dialog im Sinne von politischer Meinungsvielfalt und Pluralismus (Feil 2019; Rückl 2020).

Bisher ist in der empirischen Wirkungsforschung aber noch weitgehend ungeklärt, inwiefern sich Wirkungen und Erfolgsfaktoren zwischen Interventionen der politischen Bildung im Politik‑, Fremdsprachen- und Online-Unterricht unterscheiden oder gleichen (Wegner 2016a; Ivens und Franke 2021; Jantschek 2021). Der Beitrag diskutiert diese Frage, indem er die Antworten von 381 Schülerinnen analysiert, die an einem simulativen Rollenspiel über eine Fernsehdebatte zur französischen Präsidentschaftswahl 2022 im Politik‑, Französisch- und Online-Unterricht teilnahmen. Die Evaluationsstudie zeigt, erstens, dass sich in der Gesamtstichprobe durch die Teilnahme an der Intervention das spezifische Interesse an der französischen Präsidentschaftswahl, die internen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und das subjektive Wissen ebenso wie der tatsächliche Kenntnisstand deutlich erhöhten. Keine substanziellen Effekte zeigen sich für das externe Effektivitätsgefühl und die Konstrukte der basalen und weiterführenden politischen Partizipationsbereitschaft. Zweitens wird deutlich, dass diese Lerneffekte zwischen den Formaten in unterschiedlichen Settings variieren. Während die Online-Gruppe durchweg geringere Effekte erfährt, weisen die Lerngruppen im „analogen“ Französischunterricht besondere Zugewinne im objektiven und subjektiven Wissen sowie in den internen Effektivitätsüberzeugungen auf. Die Untergruppe derjenigen Schülerinnen, die im Politikunterricht an dem simulativen Rollenspiel in der Schule teilnahmen, zeichnen sich hingegen durch Lerneffekte bezüglich der externen Effektivität, der basalen und weiterführenden Partizipationsbereitschaft aus. Als konsistenten Erfolgsfaktor für die Evaluation der Intervention identifizieren wir, drittens, die substanziellen Zugewinne im objektiven Wissensstand der Schülerinnen über die französische Präsidentschaftswahl über alle drei Untergruppen hinweg.

Der Beitrag ist wie folgt strukturiert: Nach einer knappen Skizze des Forschungsstandes über die empirische Forschung zu schulunterrichtlichen Interventionen zur Förderung der politischen Bildung im und jenseits des Politikunterrichts, beschreiben wir die verwendeten Daten und Methoden. Darauf folgt die Präsentation unserer Ergebnisse aus der Kurzanalyse von Antworten der 381 Schülerinnen, die am simulativen Rollenspiel zur französischen Präsidentschaftswahl 2022 im Politik‑, Französisch- und Online-Unterricht teilnahmen. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion über die Limitationen der Studie und ihre Implikationen für die empirische Forschung und Praxis der politischen Bildung im Politik‑, Fremdsprachen- und Online-Unterricht.

2 Forschungsstand

Die quantitativ-empirische Wirkungsforschung in Deutschland zu Interventionen der politischen Bildung konnte in den vergangenen Jahren einige Befunde befördern (Manzel und Zischke 2021). Sie wendet sich dabei verschiedenen latenten Konstrukten der politischen und demokratischen Bildung zu. Mit Blick auf motivationale Aspekte zeigt sich klar, dass Interventionen der politischen Bildung mit Schülerinnen das allgemeine Politikinteresse etwas und das spezifische Interesse beispielsweise an einer aktuellen Wahlkampagne stark steigern können (Oberle und Leunig 2018; Oberle et al. 2018, 2020; Waldvogel et al. 2020). Auch hinsichtlich der kognitiven Dimension des politischen Lernens sind die Ergebnisse recht einheitlich: Für unterschiedliche Themenfelder und für verschiedene methodische Ansätze wurde gezeigt, dass Interventionen der politischen Bildung die subjektiven wie objektiven Wissensbestände der teilnehmenden Schülerinnen substanziell erhöhen (Hahn-Laudenberg 2017; Landwehr 2017; Oberle und Forstmann 2015; Oberle und Leunig 2018; Oberle et al. 2018, 2020, 2022; Waldvogel et al. 2020). Auch mit Blick auf die internen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zeichnet die empirische Wirkungsforschung in Deutschland ein positives Bild, wonach die teilnehmenden Schülerinnen ihre diskursbezogenen und eher wissensbezogenen Fähigkeiten steigern können (Oberle und Leunig 2018; Oberle et al. 2018, 2020, 2022; Waldvogel et al. 2020). Dies gilt in ähnlicher Weise auch für die externe Effektivität, wenngleich anzumerken ist, dass die Effekte hier vergleichsweise schwach ausfallen (Oberle und Leunig 2018; Oberle et al. 2018, 2020, 2022; Waldvogel et al. 2020). Ambivalenter ist das Bild für die politische Handlungsorientierung. So lässt sich aus dem aktuellen Forschungskorpus kein klarer Hinweis ableiten, dass die Teilnahme an einer Intervention der politischen Bildung die basalen und weiterführenden Partizipationsbereitschaften unter Schülerinnen grundsätzlich befördern würde. Detailanalysen legen aber nahe, dass dies in Teilen durch ein Overreporting z. B. mit Blick auf die Wahlbeteiligungsabsicht zu erklären ist und Gruppen mit eingangs niedrigeren politischen Dispositionen durchaus in ihren Beteiligungsabsichten bestärkt werden können (Waldvogel et al. 2020; Oberle et al. 2022). Eindeutiger scheinen hingegen die wenigen Befunde zu einstellungsbezogenen Aspekten des politischen Lernens in analogen Unterrichtssettings. So können Oberle et al. (2018, 2020, 2022) sowie Waldvogel et al. (2020) positive Einflüsse auf europa- bzw. kommunalpolitische Variablen feststellen.

Dieses insgesamt vielversprechende Bild über die Wirkung von analogen Interventionen der politischen Bildung auf die politischen Dispositionen von Schülerinnen lässt sich in den wenigen vorliegenden Studien zu online-basierten Intervention mit Schülerinnen nicht uneingeschränkt teilen. Oberle et al. (2017) können in ihrer Pilotstudie basierend auf Mittelwertvergleichen der erhobenen EU-bezogenen Dispositionen (Wissen, Motivationen, Einstellungen) keine nennenswerten Veränderungen zwischen Prä- und Posttest feststellen. Die Autorinnen betonen, dass dies insofern überraschend sei, als dass „die ‚analogen‘ EU-Kurzplanspiele, in denen ein ähnlicher Entscheidungsprozess des Europaparlamentes simuliert wurde, zu deutlichen Veränderungen dieser Dispositionen geführt hatten – mit positiveren Einstellungen zur EU (insb. zu ihrer Responsivität), einem höheren internen politischen Effektivitätsgefühl sowie größerem EU-Wissen der Schülerinnen und Schüler nach erfolgter Planspielteilnahme“ (S. 251). Auch Ivens und Franke (2021) dokumentieren mit ihrer Studie deutliche Einschränkungen hinsichtlich der Wirkmächtigkeit ihrer digitalen Intervention. Zwar können die Teilnehmerinnen ihr subjektives Wissen und die internen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen leicht steigern, aber EU-bezogene Einstellungen bleiben ebenso unverändert wie externe Effektivitätsüberzeugungen und basale wie weiterführende Partizipationsbereitschaften.

Jenseits der konkreten Befunde zeigt die bisherige Skizze des Forschungsstandes, dass es für die empirische Evaluations- und Wirkungsforschung zu Interventionen der politischen Bildung einen klaren Rahmen gibt, der sich auf motivationale, volitionale, kognitive, einstellungs- und verhaltensbezogene Dimensionen des politischen Lernens im analogen und digitalen Politikunterricht bezieht. Allerdings scheint dieser Fokus in der Forschung zur politischen Bildung in der Schule jenseits des Kernfaches bisher nicht gegeben. Diese Feststellung gilt auch für den französischen Fremdsprachenunterricht (Wegner 2007, 23,24,a, b), weshalb in der folgenden Analyse das aus der politikdidaktischen Wirkungs- und Evaluationsforschung etablierte Verfahren auf die bilingualen Interventionen der politischen Bildung im digitalen und analogen Französischunterricht übertragen wird.

3 Daten und Methoden

3.1 Studiendesign

Die nachfolgende Kurzanalyse untersucht die Antworten von Schülerinnen, die an einem simulativen Rollenspiel der Landeszentrale für politische Bildung (Baden-Württemberg) über eine Fernsehdebatte zur französischen Präsidentschaftswahl 2022 im Politik‑, Französisch- und Online-Unterricht teilnahmen. Zielgruppe waren Schülerinnen ab Klasse 9 beziehungsweise mit Sprachniveau B.1 von allen weiterführenden Schulen im Regierungsbezirk Freiburg. Im Zeitraum vom 14. März bis 8. April 2022 wurden insgesamt 29 Veranstaltungen mit rund 450 Schülerinnen durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte mittels eines standardisierten Online-Fragebogens zu zwei Messzeitpunkten (MZP; Prä- und Posttest) und wurde mit der Software Unipark implementiert. Die Befragung erfolgte stets unmittelbar zu Beginn bzw. am Ende der Veranstaltung, wobei die digitalen Fragebögen dank eines von den Befragten selbst gewählten Codes anonymisiert und dennoch einander zugeordnet werden konnten. Der Fragebogen bestand aus geschlossenen Fragen zu politischen Dispositionen der Jugendlichen, ihrer Veranstaltungsbewertung und soziodemografischen Angaben.

3.2 Stichprobe

Die der Analyse zugrunde liegende Stichprobe umfasst die Antworten von 381 Schülerinnen, die sowohl an der Vor- als auch an der Nachbefragung teilnahmen. Die Rücklaufquote lag bei 83 %. Insgesamt weist das Gelegenheitssample zwar eine beachtliche Heterogenität auf, ist aber nicht frei von Verzerrungen: Mit 60 % dominieren weibliche Teilnehmerinnen leicht, das Alter divergiert zwischen 14 und 20 Jahren, mehr als Dreiviertel der Schülerinnen sind aber zwischen 16 und 18 Jahre alt. Neben Schülerinnen aus dem Gymnasium (92 %) wurden nur wenige Schülerinnen von der Berufsschule erreicht. Mehr als ein Viertel (26 %) der Jugendlichen weist einen Migrationshintergrund auf.

3.3 Intervention

Kern der Intervention bildete ein simulatives Rollenspiel über eine fiktive Fernsehdebatte zur französischen Präsidentschaftswahl 2022.Footnote 2 Die Schülerinnen simulierten in der Rolle einer Kandidatin, Expertin, Beraterin oder Kampagnenmanagerin eine TV-Diskussion zwischen den sechs Spitzenkandidatinnen Eric Zemmour (Reconquête), Emmanuel Macron (République en Marche), Yannick Jadot (Europe Écologies Les Verts), Marine Le Pen (Rassemblement National), Valérie Pécresse (Les Républicains), Jean-Luc Mélenchon (La France Insoumise) zu den zwei Themenfeldern „Migration“ und „Energiepolitik“. Gerahmt wurde das 90-minütige Rollenspiel von einer spielerischen Erarbeitung des französischen Wahlsystems zu Beginn und einer inhaltlichen Auswertung mit Reflexion über den Lernprozess am Ende. Fünfzehn französischsprachige Simulationen fanden im Fremdsprachenunterricht an den Schulen vor Ort statt (N = 206 Schülerinnen), sieben weitere französischsprachige Veranstaltungen wurden hingegen auf Grund der Corona-Pandemie über die Lernplattform moodle und das Videokonferenzsystem BigBlueButton online (N = 95 Schülerinnen) durchgeführt. Hinzu kamen sieben weitere deutschsprachige Rollenspiele, die im Gemeinschaftskundeunterricht „analog“ in Schulen stattfanden (N = 80 Schülerinnen).

3.4 Daten

Im Folgenden werden die latenten Konstrukte mit ihren Einzelitems knapp skizziert. Wo nicht anders angegeben, wurden die Items sowohl im Prä- und Posttest auf einer fünfstufigen Likert-Skala erfasst.

Interesse

Das politische Interesse sollte als latentes Konstrukt mit zwei Items erfasst werden, wobei eines das allgemeine Politikinteresse und das zweite das spezifische Interesse am Wahlkampf zur französischen Präsidentschaftswahl adressiert. Allerdings zieht Cronbachs Alpha (Prätest: 0,30; Postest: 0,49) die Passung des Konstrukts in Zweifel, weshalb nachfolgend das spezifische Wahlkampfinteresse im Mittelpunkt der Analyse steht, für welches bereits in anderen Studien gezeigt wurde, dass es für die Evaluations- und Wirkungsforschung zu Interventionen der politischen Bildung von wesentlicher Relevanz ist.

Objektives Wissen

Das objektive Wissen wurde über ein Quiz bestehend aus fünf Fragen zum politischen System und Wahlsystem Frankreichs, den Kandidaten und ihren Positionen in der Migrations- sowie Energiepolitik erhoben.

Subjektives Wissen

Das subjektive Wissen wurde über zwei Items ermittelt, wobei die subjektive Einschätzung des individuellen Kenntnisstandes über Frankreich im Allgemeinen und zur französischen Präsidentschaftswahl im Speziellen erfragt wurden.

Effektivitätsüberzeugungen

Hinsichtlich der Effektivitätsüberzeugungen wurden sowohl die interne als auch die externe Dimension als latente Konstrukte mit jeweils zwei Items erhoben. Die interne Effektivitätsüberzeugung besteht aus zwei Fragen zu diskursbezogenen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen zur französischen Präsidentschaftswahl. Die externe Effektivitätsüberzeugung wird durch zwei Items erfasst, die die Responsivität des politischen Systems in Frankreich adressieren.

Beteiligung

Der Erfassung dieses Konstruktes liegt ein breites Verständnis von Beteiligung zugrunde. Mit jeweils zwei Items wurden sowohl die basale und weiterführende Partizipationsabsicht als latentes Konstrukt erfasst. Da die an der Intervention teilnehmenden Schülerinnen größtenteils nicht zur französischen Präsidentschaftswahl wahlberechtigt waren, wurde die basale Partizipation über die potenzielle Bereitschaft erfasst, an einer (Online‑)Diskussion als Zuhörerin teilzunehmen und sich über die Intervention hinausgehend über die französische Präsidentschaftswahl zu informieren. Die weiterführende Dimension umfasst eher gestalterische Aspekte der politischen Beteiligung, indem die Bereitschaft erfragt wurde, einen Post im Internet (Social Media, Messenger-Dienst, Blog) zur französischen Präsidentschaftswahl zu gestalten oder in einer Arbeitsgruppe an der Schule z. B. zur Organisation einer Podiumsdiskussion mitzuarbeiten. Alle vier Items sind vierstufig likert-skaliert erhoben worden.

Evaluation

Die Beurteilung der Veranstaltung wurde ebenfalls mithilfe von zwei Items erfragt, wobei eines die allgemeine Zufriedenheit mit der Intervention und das zweite Item die subjektive Einschätzung über die durch das Rollenspiel induzierten Lerneffekte erfasste.

4 Analyse

4.1 Deskriptive Befunde der Vor- und Nachbefragung

Insgesamt äußern die Teilnehmerinnen eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Veranstaltung und über den wahrgenommenen Lerneffekt. So waren 72 % der Teilnehmerinnen zufrieden (27 % „sehr zufrieden“) mit der Intervention. Die durchschnittliche Bewertung liegt auf einer fünfstufigen Likert-Skala bei 3,84 (siehe Tab. 1).

Tab. 1 Mittelwertvergleiche der erhobenen Konstrukte im Prä- und Posttest im Gesamtsample

Die Prä-Post-Mittelwertvergleiche in Tab. 1 offenbaren darüber hinaus bei nahezu allen erhobenen politischen Dispositionen mittlere bis starke Effekte in die intendierte Richtung. Herausragend ist die Verbesserung des objektiven Wissens zur französischen Präsidentschaftswahl, das über ein Quiz mit fünf Wissensfragen zum französischen Wahl- und Parteiensystem, zu den Kandidaten und ihren Policy-Positionen in den Themenfeldern Migration und Energiepolitik getestet wurde. Die subjektive Einschätzung über das individuelle Wissen erfährt ebenfalls einen deutlichen Zugewinn. Interessanterweise scheint die subjektive Wahrnehmung über den eigenen Kenntnisstand zur französischen Präsidentschaftswahl aber weitgehend vom tatsächlichen Wissen entkoppelt zu sein. Nicht nur sind die beiden Dimensionen im Prä- (r = 0,25) und Posttest (r = 0,21) lediglich schwach miteinander korreliert. Auch der Zuwachs in beiden Kategorien scheint kaum miteinander verbunden (r = 0,23). Neben den eher kognitiven Aspekten werden durch die Intervention aber auch motivationale und volitionale Einstellungen der Teilnehmerinnen gestärkt. So kann das bilinguale Rollenspiel wesentlich dazu beitragen das spezifische Interesse am Wahlkampf zu steigern, ebenso wie es die internen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen der Schülerinnen erhöht. Hingegen zeigt die Teilnahme an der Intervention für die Gesamtstichprobe keine Wirkung auf die externen Effektivitätsüberzeugungen. Folglich gelingt es daher auch nicht, die politische Beteiligungsabsicht der Schülerinnen wesentlich zu steigern. Während der Effekt mit Blick auf die basale Partizipationsbereitschaft gegen null tendiert, lässt sich für die weiterführende Dimension zumindest ein schwacher Zuwachs feststellen. Als erstes Zwischenfazit lässt sich also festhalten, dass die Intervention in der Lage ist, wichtige politische Dispositionen der Schülerinnen positiv zu beeinflussen.

Bisher ist in der politikdidaktischen Wirkungsforschung weitgehend ungeklärt, inwiefern sich Wirkungen zwischen Interventionen der politischen Bildung im Politik‑, Fremdsprachen- und Online-Unterricht unterscheiden. Deshalb wurde für die folgende Analyse die Gesamtstichprobe entlang der verschiedenen Settings in die drei Untergruppen Fremdsprachenunterricht „analog“ (FUa), Fremdsprachenunterricht „digital“ (FUd) und Politikunterricht „analog“ (PUa) aufgeteilt (siehe Tab. 2).

Tab. 2 Mittelwertvergleiche der erhobenen Konstrukte im Prä- und Posttest nach Untergruppen

Bezüglich der Hintergrundvariablen zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede. In allen drei Subgruppen dominieren weibliche Teilnehmerinnen, der Anteil an Personen mit Migrationsgeschichte liegt bei etwa einem Viertel und die Modalkategorie des Alters ist 17 Jahre, wenngleich die Gruppe der Schülerinnen aus dem analogen Politikunterricht insgesamt etwas jünger ist. Hinsichtlich der allgemeinen Evaluation (allgemeine Zufriedenheit und wahrgenommener Lerneffekt) des simulativen Rollenspiels fällt diese in der Online-Gruppe aus dem Französischunterricht am besten aus, wenngleich die Werte in allen Gruppen auf einem hohen Niveau liegen. Alle Teilgruppen sind in der Lage durch die Teilnahme an der Intervention das spezifische Interesse an der französischen Präsidentschaftswahl, die subjektive Einschätzung über das individuelle Wissen, das tatsächliche Wissen zur Wahl und die internen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zu steigern. Allerdings zeigt sich für die einzelnen latenten Konstrukte eine disparitätische Verteilung dieser Zugewinne. Die Schülerinnen, die im analogen Französischunterricht an der bilingualen Version des simulativen Rollenspiels teilnahmen, können durch die Teilnahme ihre geringen Ausgangswerte in den meisten Kategorien am stärksten steigern und so zu den anderen Gruppen weitgehend aufschließen. Dies gilt insbesondere für das subjektive und objektive Wissen ebenso wie für die internen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen. Die Gruppe aus dem französischen Online-Unterricht weist hingehen insgesamt die geringsten Zugewinne auf. Die Steigerungen im objektiven Wissen sind bemerkenswert, hingegen fallen insbesondere die Werte in den internen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und im subjektiven Wissen gegenüber den beiden Vergleichsgruppen deutlich ab. Die Gruppe aus dem analogen Politikunterricht nimmt eine Mittelposition ein. Während die Ausgangswerte in dieser Gruppe in der Regel am stärksten ausgeprägt sind, fallen die Steigerung im Vergleich moderat aus. Auffällig ist, dass der kognitive Zugewinn, gemessen über das Wissensquiz, relativ am geringsten ist, wohingegen die Steigerung des spezifischen Interesses an der französischen Präsidentschaftswahl heraussticht. Das Alleinstellungsmerkmal dieser Gruppe ist allerdings, dass sie als einzige Steigerungen in denjenigen Kategorien erzielen, die direkt mit dem politischen System verbunden sind. Auch wenn die Zugewinne nicht stark ausgeprägt sind, so können die Schülerinnen im Politikunterricht nicht nur ihre externen Effektivitätsüberzeugungen, d. h. ihre Einschätzung über die Responsivität des politischen Systems verbessern. Vielmehr steigern sie durch die Teilnahme an der Intervention auch ihre politischen Handlungsorientierungen, da sie sowohl ihre basalen als auch weiterführenden Partizipationsbereitschaften nach dem simulativen Rollenspiel signifikant höher einschätzen als zuvor.

4.2 Regressionsanalytische Erklärung der Veranstaltungsevaluation

Im folgenden Abschnitt identifizieren wir diejenigen Faktoren, die eine positive Evaluation der Intervention erklären. Um Unterschiede zwischen den verschiedenen Settings beurteilen zu können, betrachten wir diese Erfolgsfaktoren in drei getrennten Modellen, wobei Modell 1 die analoge Version im Französischunterricht, Modell 2 die digitale Version des bilingualen Angebots und Modell 3 die deutschsprachige Version im analogen Politikunterricht an der Schule repräsentieren.

Zur Beantwortung der Frage, inwiefern sich Erfolgsfaktoren zwischen den unterrichtlichen Settings unterscheiden, wurde eine OLS Regression geschätzt. Die abhängige, das heißt die zu erklärende Variable, ist die allgemeine Evaluation der Veranstaltung bestehend aus zwei Subitems über die allgemeine Zufriedenheit der Veranstaltung und die subjektive Einschätzung über den interventionsinduzierten Lerneffekt. Die Likert-Skala dieses latenten Konstruktes erstreckt sich von 1 bis 5. Als potenziell erklärungskräftige Faktoren werden neben soziodemographischen Hintergrundvariablen (Alter, Geschlecht, Schultyp, Migration, Sprachniveau) politische Dispositionen erachtet: die zuvor bereits eingeführten motivationalen (das spezifische Wahlkampfinteresse), volitionalen (das interne und externe Effektivitätsgefühl), kognitiven (das subjektive sowie objektive Wissen) und verhaltensbezogenen (basale und weiterführende Partizipationsbereitschaft) Konstrukte fließen in die Analyse ein. Um besser vergleichbare Effekte zu erhalten wurden vor Schätzung der Regression alle als metrisch angenommenen Variablen – jenseits des Alters – auf eine einheitliche fünfstufige Skala transformiert. Mit Ausnahme der soziodemografischen Items werden die erklärenden Variablen darüber hinaus dynamisch operationalisiert, das heißt die Differenz in der Bewertung von Nach- und Vorbefragung gebildet. Hier gilt also, dass positive Werte grundsätzlich einen Zuwachs, negative Werte eine Abnahme des latenten Konstruktes anzeigen. Diesem Vorgehen liegt die Annahme zugrunde, dass einem Zuwachs in diesen Kategorien des politischen Lernens eine positive Bewertung der Veranstaltung und ihrer interventionsinduzierten Lernerfahrung folgen.

Abb. 1 zeigt das Ergebnis der Regressionsanalyse für alle drei Modelle. Dargestellt sind die unstandardisierten b‑Koeffizienten mitsamt 95 % Konfidenzintervallen (die vollen Modelle finden sich in Tab. 3 im Anhang). Mit Blick auf die soziodemografischen Hintergrundvariablen (nicht abgebildet) sind die Befunde zwischen den Modellen wenig konsistent. Interessanterweise gilt für beide fremdsprachlichen Versionen, dass das Sprachniveau der Schülerinnen eine Gelingensbedingung im Sinne einer positiven Lernerfahrung zu sein scheint; dies gilt insbesondere für den Online-Unterricht. Dieser Befund beinhaltet zwei wichtige Implikationen. Erstens, dass die im Sprachunterricht vermittelte fachliche Kompetenz nur dann erfolgreich vermittelt werden kann, wenn ein sprachliches Mindestniveau erreicht ist. Zweitens, dass Sprachunterricht den Politikunterricht nicht adäquat ersetzen kann, weil für einen Teil der Schülerinnen eine zweite, sprachliche Hürde aufgebaut wird.

Abb. 1
figure 1

Regressionsanalytische Erklärung der Veranstaltungsevaluation. Dargestellt sind die unstandardisierten b‑Koeffizienten mitsamt 95 % Konfidenzintervallen (Balken)

Für den analogen Fremdsprachenunterricht (Modell 1) deutet sich an, dass der Steigerung der Motivation, sich im Fremdsprachenunterricht mit aktuellen politischen Ereignissen auseinanderzusetzen eine wichtige Rolle zukommt. Darüber hinaus ist die Steigerung der objektiven Wissensbestände ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Schülerinnen aus dem analogen Fremdsprachenunterricht. Dies gilt in noch stärkerem Maße für den Online-Fremdsprachenunterricht (Modell 2). Die kognitive Dimension wird dabei noch stärker betont, weil es nicht nur die Zugewinne in den objektiven Wissensbeständen, sondern zusätzlich auch die subjektiven Einschätzungen über die Kenntnissteigerung zur französischen Präsidentschaftswahl sind, die eine positive Lernerfahrung bewirken. Hinzu treten die interventionsinduzierten Veränderungen in den externen Effektivitätsüberzeugungen als Erklärungsfaktor. Es scheinen also stärker systemische Aspekte eine Rolle zu spielen, als Konstrukte, die motivationale oder volitionale Dimensionen des politischen Lernens abbilden, welche in Online-Settings auf Grund der (vermeintlich) größeren Distanz zwischen Lehrendem, Lernenden und Unterrichtsgegenstand schwerer zu adressieren sein dürften. Waren in Modell 1 und 2 die Steigerungen in den objektiven Wissensbeständen schon wesentliche Erfolgsfaktoren für das Lernerlebnis, so trifft dies in noch stärkerem Maße für den analogen Politikunterricht an der Schule zu (Modell 3). Daneben sind es insbesondere die Veränderungen in den weiterführenden Partizipationsabsichten, die eine positive Evaluation der Intervention treiben. Neben der Vermittlung von konkreten Wissensinhalten sind es also vor allem Verbesserungen in politischen Handlungsorientierungen, die als Gelingensbedingung für einen erfolgreichen Politikunterricht im Sinne einer positiven Lernerfahrung gelten können.

5 Diskussion, Limitationen und Implikationen

Die vorliegende Studie behandelte die Frage, inwiefern sich Wirkungen und Erfolgsfaktoren zwischen Interventionen der politischen Bildung im Politik‑, Fremdsprachen- und Online-Unterricht unterscheiden. Hierfür wurden die Antworten von 381 Schülerinnen ausgewertet, die an einem simulativen Rollenspiel über eine Fernsehdebatte zur französischen Präsidentschaftswahl 2022 im Politik‑, Französisch- und Online-Unterricht teilnahmen. Mit der Evaluationsstudie konnte erstens gezeigt werden, dass sich durch die Teilnahme an der Intervention in der Gesamtstichprobe das spezifische Interesse an der französischen Präsidentschaftswahl, die internen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und das subjektive Wissen ebenso wie der tatsächliche Kenntnisstand deutlich erhöhten. Keine substanziellen Effekte zeigten sich für das externe Effektivitätsgefühl und die Konstrukte der basalen und weiterführenden politischen Partizipationsbereitschaft in der Gesamtstichprobe, wobei zumindest für letztere leichte Verbesserungen auszumachen waren. Dass die Intervention kaum Effekte auf das externe Effektivitätsgefühl der Teilnehmerinnen zeigte überrascht wenig, stand doch der diskursive Austausch über Policy-Positionen der Kandidatinnen im Zentrum der Intervention und weniger die institutionellen Arrangements des politischen Systems in Frankreich. Die geringen Effekte auf die basale Partizipationsbereitschaft könnten sich bei positiver Deutung dahingehend interpretieren lassen, dass die Intervention aus Sicht der Teilnehmerinnen bereits die wesentlichen informationellen Aspekte zur Wahl abdeckte und eine weitergehende Information nicht mehr als notwendig erachtet wurde, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Schülerinnen (in der Regel) nicht wahlberechtigt waren. Diese Skizze der Ergebnisse zu (bilingualen) Interventionen der politischen Bildung im Politik‑, Französisch- und Online-Unterricht über die Gesamtstichprobe sind damit anschlussfähig an Befunde, wie sie aus dem Kernbereich der politikdidaktischen Wirkungsforschung bekannt sind (Oberle 2018; Manzel und Zischke 2021).

Die Studienergebnisse machten zweitens deutlich, dass die skizzierten Lerneffekte zwischen den Formaten in unterschiedlichen Settings variierten. Während die Online-Gruppe durchweg geringere Effekte erfuhr, wiesen die Lerngruppen im „analogen“ Französischunterricht besondere Zugewinne im objektiven und subjektiven Wissen sowie in den internen Effektivitätsüberzeugungen auf. Die Untergruppe derjenigen Schülerinnen, die im Politikunterricht an dem simulativen Rollenspiel in der Schule teilnahmen, zeichneten sich hingegen durch Lerneffekte bezüglich der externen Effektivität sowie der basalen und weiterführenden Partizipationsbereitschaft aus. Dies ist deshalb bemerkenswert, weil es sich dabei um latente Konstrukte handelt, welche sich wiederholt als resistent gegenüber Wirkungen von Interventionen der politischen Bildung in der Schule erwiesen haben (Oberle und Leunig 2018; Oberle et al. 2018, 2020, 2022; Waldvogel et al. 2020).

In der regressionsanalytischen Erklärung der Erfolgsfaktoren der Interventionen in unterschiedlichen Settings identifizieren wir, drittens, die kognitiven Zugewinne im objektiven Wissen der Schülerinnen als konsistente Determinante, die zu einer positiven Gesamtevaluation der Veranstaltungen über alle drei Untergruppen hinweg führt. Dies kann als Hinweis für die große Bedeutung der Vermittlung von Fachwissen für den Erfolg von Interventionen der politischen Bildung interpretiert werden (Detjen et al. 2012); und dies scheinbar unabhängig davon ob politische Bildung im Politik‑, Fremdsprachen- oder Online-Unterricht erfolgt.

Die hier skizzierten Befunde unterliegen jedoch vielfältigen Einschränkungen. Erstens erfasst das Studiendesign nur kurzfristige Effekte der simulativen Interventionen, weil keine Follow-up-Befragung erfolgte. Wir können also keine Aussagen darüber treffen, wie nachhaltig die aufgezeigten Wirkungen sind (Manzel und Zischke 2021). Zweitens ist in unserer Studie mit Effekten der Selbstselektion zu rechnen, beruht sie doch auf einem Gelegenheitssample und es fand keine zufällige Ziehung der Stichprobe statt (Oberle 2018). Vielmehr hängt deren Komposition vom Willen nicht nur der Lehrkräfte ab, an einer simulativen Intervention der politischen Bildung im Politik- oder Französischunterricht teilzunehmen, sondern auch von der Bereitschaft der Schülerinnen, die Online-Fragebögen unmittelbar zu Beginn und am Ende des Workshops zu beantworten. Drittens konnte auf Grund von schul- und forschungspraktischen Gründen keine ausreichende Anzahl an Schülerinnen gewonnen werden, die die Intervention im digitalen Politikunterricht vollzog. Viertens beinhaltet das Studiendesign keine Kontrollgruppe zur Absicherung der tatsächlichen Wirkung der durchgeführten Interventionen, wie es für ein experimentelles Studienprotokoll angezeigt ist. Vielmehr weist die Studie den Charakter einer quasi-experimentellen Feldstudie auf (Gaspard und Trautwein 2021). Da die Studie in realweltlichen Unterrichtssituationen durchgeführt wurde, war die Kontrolle und Standardisierung gegenüber einem experimentellen Setting zwar eingeschränkt. Andererseits ermöglichte unser quasi-experimenteller Ansatz in einer Feldstudie eine höhere Authentizität, wodurch sich die Akzeptanz unter den Teilnehmerinnen ebenso erhöht haben dürfte wie die externe Validität der Befunde, während wir mit unserem gewählten Verfahren und geschulten Personal gleichzeitig einen erheblichen Grad an Standardisierung und Kontrolle im Prozess der Datenerhebung gewährleisten (Waldvogel et al. 2020). Darüber hinaus kontrollieren die statistischen Analysen mit den sozio-demografischen Hintergrundvariablen auch andere potenzielle Einflussfaktoren, sodass sich die Befunde zu den interventions-induzierten Veränderungen der erhobenen politischen Dispositionen durchaus begründet plausibilisieren lassen (vgl. Oberle 2018). Zukünftige Forschung sollte dennoch bestrebt sein, die skizierten Einschränkungen zu adressieren, zum Beispiel indem die Befragung in drei Wellen erfolgt und eine Kontrollgruppe dem Studiendesign hinzugefügt wird.

Trotz der skizzierten Einschränkungen und offenen Forschungsperspektiven sind wir zuversichtlich, mit der Studie zuverlässige Ergebnisse vorzulegen, sind die Befunde doch anschlussfähig an bisherige Ergebnisse aus der empirischen Forschung in der (deutschen) Politikdidaktik (Manzel und Zischke 2021; Oberle 2018). Die Studie fügt diesem Forschungsstrang mit der Untersuchung der Wirkung einer bilingualen Intervention der politischen Bildung im französischen Fremdsprachen- und Onlineunterricht auf die politischen Dispositionen und Kenntnisse der Schülerinnen eine weitgehend neue Facette hinzu (Wegner 2016a). Die Arbeit knüpft vor diesem Hintergrund an die aktuelle schulpolitische Debatte an, inwiefern politische Bildung nicht nur Auftrag eines einzelnen Faches, sondern der Schule und den Curricula als Ganzes ist (Ammerer et al. 2020; Feil 2019). Die Ergebnisse ermutigen zu der Annahme, dass politische Bildung in der Schule jenseits des Kernfachs „Politik“ gelingen und der Fremdsprachenunterricht einen wesentlichen Beitrag zur politischen Bildung der Schülerinnen leisten kann.