Avoid common mistakes on your manuscript.
Fragestellung: Besteht ein Zusammenhang zwischen der Einstellung des Glukosestoffwechsels in der frühen Phase des stationären Aufenthaltes und dem Outcome stationär behandelter Patienten mit COVID-19 in Wuhan, China?
Hintergrund: Diabetes ist mit 7-20 % eine häufige Komorbidität von an COVID-19 erkrankten Patienten. Ebenso sind Diabetes und Hyperglykämie häufig bei Patienten, die mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert sind, und stellen unabhängige Mortalitätsprädiktoren dar.
Patienten und Methoden: Die Untersuchung umfasste eine große Fallserie.Die berücksichtigten Daten stammten von Patienten mit COVID-19, die zwischen dem 2. Januar und dem 15. Februar 2020 in dem Zentralkrankenhaus von Wuhan aufgenommen wurden. Alle Patienten mit definitivem Endpunkt (Tod oder Entlassung) wurden einbezogen. Demographische und klinische Daten sowie solche zu Behandlung und Laboruntersuchungen wurden elektronischen Patientenakten entnommen. Tägliche Nüchternglukosewerte aus morgendlichen Routineblutuntersuchungen wurden gesammelt, um den glykämischen Status und Fluktuationen (errechnet als die Wurzel der Varianz täglicher Nüchternglukosespiegel) in der ersten Woche des stationären Aufenthalts zu erfassen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 548 Patienten in die Studie aufgenommen (medianes Alter: 57 Jahre; 298 [54 %] waren Frauen und 99 [18 %] hatten Diabetes), 215 erlitten ein Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS), 489 überlebten und 59 starben. Patienten mit höheren mittleren Glukosespiegeln während der ersten Woche des stationären Aufenthaltes waren älter und hatten häufiger eine Begleiterkrankung und auffällige Laborparameter, verlängerte Krankenhausaufenthalte, höhere Behandlungskosten sowie ein höheres Risiko für schwere Pneumonie, ARDS und Tod. Verglichen mit Patienten in dem niedrigsten Quartil glykämischer Fluktuationen hatten die in dem höchsten Quartil des Fluktuationsausmaßes ein erhöhtes Risiko für ARDS (relatives Risiko 1,97 [95%-KI 1,01-4,04]) und Mortalität (Hazard Ratio 2,73 [95%-KI 1,06-7,73]).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit haben möglicherweise Einfluss auf die Optimierung der Maßnahmen zur Glukosestoffwechsel-Einstellung bei Patienten mit COVID-19 in der frühen Phase des stationären Aufenthaltes.
Literatur
Alahmad B et al. Diabetes Care 2020;43:3113-6
Seiglie J et al. Diabetes Care 2020;43:2938-44
Zhu L et al. Cell Metab 2020;31:1068-77.e3
Esposito K et al. Circulation 2002;106:2067-72
Codo AC et al. Cell Metab 2020;32:437-46.e5
Horby P et al. N Engl J Med. 2020 Jul 17:NEJMoa2021436
Sterne JAC et al. JAMA 2020;324:1330-41
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Müssig, K. Stark schwankende Blutglukosespiegel begünstigen wohl schweren COVID-19-Verlauf. Info Diabetol 15, 16–17 (2021). https://doi.org/10.1007/s15034-021-3666-4
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s15034-021-3666-4