Eine aktuelle Analyse von drei klinischen Studien hat ergeben: Insulin glargin 300 U verursacht weniger Hypoglykämien als Insulin glargin 100 U. Auch im Alltag zeigte sich dieser Vorteil des hoch konzentrierten Insulinanalogons im Vergleich zu anderen Basalinsulinen.
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Das Risiko für Hypoglykämien kann durch Injektion des neuen hoch konzentrierten Basalinsulins Insulin glargin 300 Units/ml (Toujeo®) im Vergleich zum Vorgängerpräparat (Lantus®) und anderen Basalinsulinen weiter gesenkt werden. Der Vorteil einer stabileren Blutzuckereinstellung wird sowohl in klinischen Studien als auch im Alltag deutlich.
So war die Hypoglykämierate mit Glargin 300 in einer aktuell präsentierten Analyse der randomisierten kontrollierten Studien EDTION 2 und 3 sowie der kürzlich publizierten SENIOR-Studie mit älteren Typ-2-Diabetikern geringer als mit Glargin 100. Dieser Vorteil mache sich besonders in der Nacht bemerkbar, berichtete Prof. Boris Kovatchev von der University of Virginia School. Ältere Menschen hätten ein erhöhtes Risiko für Hypoglykämien. Dieses Risiko ließ sich in der SENIOR-Studie mit Glargin 300 beachtlich reduzieren.
In der aktuellen Analyse [1] wurde anhand von täglichen Blutzuckerselbstmessungen der „Low Blood Glucose Index“ (LBGI) kalkuliert, mithilfe dessen das Hypoglykämierisiko bestimmt werden kann. In den Studien EDITON 2 und SENIOR ergab sich hier ein signifikanter Unterschied zugunsten von Insulin glargin 300, in EDITON 3 war der Wert nur für den nächtlichen LBGI signifikant reduziert.
Real-World-Daten bestätigen klinisches Studienprogramm
Das gute Sicherheitsprofil des neuen Basalinsulins konnte in einem Real-World-Programm namens DELIVER bestätigt werden, in welchem elektronische Patientendaten retrospektiv ausgewertet wurden. In der DELIVER-2-Studie [2] wurde ein sog. Propensity-Score-Matching vorgenommen. Hierfür wurden 3.653 Patienten mit Typ-2-Diabetes entsprechend ihrer Charakteristika (Alter, Geschlecht, usw.) gematcht. Damit soll eine Verzerrung durch Störfaktoren verhindert werden.
Jene Patienten, die auf Glargin 300 umgestiegen waren, hatten in den folgenden sechs Monaten ein um 25 % geringeres Hypoglykämierisiko als die, die zu einem anderen Basalinsulin (Glargin 100, Insulin detemir oder degludec) gewechselt haben. Damit einhergehend sei auch die Häufigkeit von Krankenhaus- und Notfallaufnahmen um 48 % zurückgegangen, berichtete Riccardo Perfetti, Head of Diabetes Global Medical Team bei Sanofi. „Für die Patienten ist das eine wichtige Nachricht.“
Noch deutlicher wird der Vorteil des neuen Basalinsulins bei älteren ≥65-jährigen Patienten mit Typ-2-Diabetes. In der DELIVER-3-Studie sank deren Hypoglykämierisiko nach dem Umstieg auf Toujeo® um 57 % im Vergleich zu anderen Basalinsulinen.
Quellen
Kovatchev B et al. Glucose Variability and Risk for Hypoglycemia on Glargine 300 U/mL vs Glargine 100 U/mL, evaluated by the Low BG Index in Randomized Phase Ill Clinical Trials, Presentation #78; Pressekonferenz: “Bringing innovation to life for patients“, EASD-Kongress, 13.9.2017 in Lissabon, Veranstalter: Sanofi
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Schlimpert, V. Weniger Hypoglykämien mit hoch konzentriertem Basalinsulin. Info Diabetol 11, 60 (2017). https://doi.org/10.1007/s15034-017-1187-y
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