Die Therapielandschaft beim nicht-squamösen NSCLC hat sich rasant entwickelt, mit vielen neuen molekular basierten Behandlungsoptionen. Darunter seien neue Optionen für metastasierte nicht-squamöse NSCLC mit KRAS-G12C-Mutationen, MET-Exon- 14-Skipping-Mutationen und RET-Fusionen.

Mittlerweile sind PD Dr. Niels Reinmuth, Gauting, zufolge für die Mehrzahl der nicht-squamösen NSCLC zielgerichtete Therapien verfügbar, auch für kleinere Subgruppen.

Mit Pralsetinib und Selpercatinib gibt es inzwischen zwei zielgerichtete Medikamente für RET-fusionspositive Tumoren, die etwa 2 % aller NSCLC betreffen [1]. Selpercatinib (Retsevmo®), zunächst einsetzbar nach Platin-basierter Chemotherapie und/oder Immuntherapie, ist seit Juni 2022 auch zur Erstlinienbehandlung erwachsener Erkrankter mit fortgeschrittenem RET-fusionspositivem NSCLC zugelassen, die nicht mit einem RET-Inhibitor vorbehandelt sind [2].

Relevant für die Zulassungserweiterung war eine aktuelle Auswertung der Studie LIBRETTO-001 bei 69 therapienaiven Betroffenen mit fortgeschrittenem RET-fusionspositivem NSCLC [3]. Im Erstliniensetting wurde eine Gesamtansprechrate von 84,1 % erreicht, mit 5,8 % kompletten und 78,3 % partiellen Remissionen, bei einer medianen Ansprechdauer von 20,2 Monaten. Diese Ergebnisse unterstützen laut Reinmuth die Strategie, zielgerichtete Substanzen bevorzugt in der Erstlinie einzusetzen.

Reinmuth betonte nachdrücklich die Bedeutung einer breiten molekularen Testung bei nicht-squamösen NSCLC vor Einleiten einer Therapie. Die Testung wirke sich entscheidend auf die Therapiewahl und das Überleben der Erkrankten aus.

Quelle: Symposium "Rückblick 2022: Practice-Changing Highlights beim NSCLC" im Rahmen des DKK, 14.11.2022 (Veranstalter: Lilly Oncology)