Hintergrund und Fragestellung: Bei schweren Verläufen von COVID-19 kommt es häufig zur akuten respiratorischen Insuffizienz mit Entwicklung eines ARDS (acute respiratory distress syndrome). Therapeutische Optionen, die den behandelnden Ärzten in diesen Fällen schon zu Beginn zur Verfügung stehen, reichen von konventioneller Sauerstoffgabe bis hin zur endotrachealen Intubation oder extrakorporalen Oxygenierung.

Die Autoren dieser Studie untersuchten nun den Effekt der CPAP-Therapie (continuous positive airway pressure) auf die spätere Notwendigkeit der endotrachealen Intubation und auf die Mortalität.

Patienten und Methoden: Über 18-jährige Patienten mit gesicherter oder vermuteter COVID-19, die sich stationär vorstellten, wurden in die Studie aufgenommen, wenn eine mögliche spätere Intubation nicht von vorneherein ausgeschlossen war. Ausschlusskriterien waren Schwangerschaft, rasch benötigte (< 1 Std.) nicht invasive Beatmung oder geplanter Abbruch der Intervention. Eine Voraussetzung war das Vorliegen einer akuten respiratorischen Insuffizienz, definiert als periphere Sauerstoff-Sättigung ≤ 94 % trotz einer Sauerstofffraktion von mindestens 0,4. Anhand eines entsprechenden Algorithmus wurden die Patienten randomisiert und verdeckt den Interventionen CPAP-Therapie oder nasale Highflow-Therapie (NHFT) bzw. der konventionellen Sauerstofftherapie zugeordnet. 1.277 Patienten wurden letztendlich in die Analyse einbezogen.

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Wieviel Bauchlage wann ratsam ist, wird nicht nur bei Babys diskutiert, sondern auch bei COVID-19-Patienten mit Atemproblemen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im Vergleich der CPAP-Therapie zur herkömmlichen Sauerstoffgabe fand sich innerhalb von 30 Tagen eine signifikant niedrigere Notwendigkeit zur Intubation (OR 0,72). Im Vergleich zwischen NHFT und Sauerstoff-Therapie fand sich hingegen keine Risikoreduktion. Hinsichtlich des zweiten Endpunkts, der Mortalität, fand sich kein Unterschied zwischen den einzelnen Interventionen.