Fragestellung: Was motiviert Medizinstudierende, älteren Menschen durch die COVID-19-Pandemie zu helfen?

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Strammstehen und Fälle abarbeiten ist ursprünglich sicher nicht im Sinne von Jungmedizinern.

Hintergrund: Wir alle wissen, wie schrecklich die Zeit für ältere und geriatrische Mitmenschen in der Zeit des Lockdowns war. Daher ist es nur naheliegend zu versuchen, alle möglichen Ressourcen zu mobilisieren [1]. Weltweit wurde die Coronaviruserkrankung und die Pandemie überdurchschnittlich belastend für die ältere Bevölkerung [2]. Über 65-Jährige, noch mehr die über 75-Jährigen, hatten ein höheres Risiko zu erkranken und zu sterben. Dies führte rasch zu einer Abschottung dieser Bevölkerungsgruppe gegenüber dem öffentlichen Leben und hatte große Bedeutung für die psychische Belastung der älteren Menschen. Zusätzlich waren Medizinstudierende mehr gefordert, da ihre Hilfe nicht nur im Studium, sondern auch für zusätzliche Aufgaben benötigt wurde. Die Autoren befassen sich in erster Linie mit den Beweggründen, die dazu führten, dass sich Medizinstudierende deutlich mehr außeruniversitären Aufgaben zur Betreuung alter Menschen einbrachte.

Patienten und Methoden: Im April 2020 wurden an die Studenten der Rutgers University in New Jersey Fragebögen versendet, die die Präferenzen der Studierenden für unterstützende Aufgabe und deren Beweggründe abfragten. Hierzu wurde der Volunteer-Functions-Inventory-Fragebogen verwendet [3].

Ergebnisse: Erwartungsgemäß war der Rücklauf hoch und die Antworten mannigfaltig. Häufige Antworten waren "ich will auf jeden Fall für unsere Patienten dasein", "wir müssen dagegen angehen, die Isolation ist ganz schlecht für diese Menschen", "schließlich geht es um ganzheitliche Patientenversorgung, da gehört auch dieses Engagement für mich in meinem Beruf dazu", "wir müssen doch schließlich etwas Sinnvolles in der Zeit für die alten Menschen tun", "ich habe in der Zeit viel für meine weitere medizinische Laufbahn gelernt".

Schlussfolgerung: Medizinstudierende sind semesterunabhängig sehr engagiert, um Probleme zu erkennen und zu lösen, wenn man ihnen die Chance dazu gibt.