Das Entwicklungsprogramm der bronchodilatatorischen Fixkombination Indacaterol/Glycopyrronium (IND/GLY, Ultibro® Breezhaler®) hat die Grundlagen für die Aktualisierung der GOLD-Linie wesentlich beeinflusst. „In den Zulassungsstudien zeigte diese Substanz eine schnelle und lange anhaltende Wirksamkeit mit einem guten Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil“, so Prof. Tobias Welte, Direktor der pneumologischen Klinik an der Medizinischen Hochschule in Hannover. In der QUANTIFY-Studie wurde die Fixkombination mit der freien Kombination LAMA + LABA verglichen. Es fand sich mit der Fixkombination ein Benefit bzgl. der Lungenfunktion [1]. Im Rahmen der FLAME-Studie wurde die Fixkombination IND/GLY mit der Fixkombination Salmeterol/Fluticason verglichen. Die Patienten unter IND/GLY profitierten stärker im Hinblick auf die Exazerbationsrate, die Lungenfunktion, die Lebensqualität und das Pneumonierisiko [2]. Die CLAIM-Studie konnte erstmals zeigen, dass eine Entblähung der Lunge mit der dualen Fixkombination auch die Herzfunktion, gemessen anhand des linksventrikulären enddiastolischen Füllungsvolumens, verbessert [3]. „Die Entblähung ermöglicht eine bessere Durchblutung und Belüftung der Lunge“, so Welte.

„ICS werden bei COPD-Patienten zu häufig eingesetzt, obwohl ein Absetzten bei vielen keine negativen Auswirkungen auf das Exazerbationsrisiko hat“, so Welte. Dies bestätigen die Daten aus der DACCORD-Studie [4]. „Sie sprechen dafür, dass eine Deeskalation von Dreifachkombinationen auf die LAMA/LABA-Fixkombination sinnvoll sein kann.“ Dies belegen auch die Daten der SUNSET-Studie. Auch hier hatte die Umstellung von der Dreifachtherapie auf die duale Bronchodilatation keine Auswirkungen auf die Exazerbationsrate. Nur Patienten mit einer Eosinophilenzahl ≥ 300/μl profitierten von einer Weiterführung der Dreifachtherapie [5]. „GOLD 2019 empfiehlt daher, die Eosinophilenzahl als Biomarker in die Therapieentscheidung mit einzubeziehen“, so Welte.