Wenn Asthma trotz optimaler inhalativer Therapie unkontrolliert bleibt und immer wieder exazerbiert, stehen heute Biologika zur Verfügung, die sich gegen IgE oder Interleukin 5 richten, demnächst auch ein Anti-IL-4-/13-Antikörper. Deshalb muss schweres Asthma laut Schreiber zunächst phänotypisiert werden, es muss eine Allergiediagnostik erfolgen sowie nach einer IgE-vermittelten Ursache geforscht werden.

Das allergische Asthma mit erhöhten IgE-Werten wird leitliniengemäß mit dem Anti-IgE-Antikörper Omalizumab (Xolair®) behandelt. Nach 16 Wochen erfolgt eine Erfolgskontrolle. Bei Ansprechen wird weiterbehandelt. Bei Therapieresistenz kann, ebenso wie primär bei nicht allergischem Asthma, eine IL-5-Antikörper-Therapie erfolgen, sofern die Eosinophilen-Werte erhöht sind.

STELLAIR-Studie im französischen Praxisalltag ergab Verbesserung

Wie aber werden Patienten behandelt, bei denen sowohl IgE als auch die Eosinophilen erhöht sind? In dieser Situation liegt man mit einer Anti-IgE-Therapie nicht falsch, wie die kürzlich publizierte STELLAIR-Studie zeigte. In der retrospektiven Studie aus dem französischen Versorgungsalltag war bei 872 schwer betroffenen Patienten (darunter 149 Kinder) mit einem IgE-Asthma die Wirksamkeit einer Omalizumab-Therapie untersucht worden [1]. Nach einem Jahr hatte sich die Exazerbationsfrequenz bei Erwachsenen von ausgangs 4,3 pro Jahr um 58,6% reduziert, bei Kindern von ausgangs 5,2 pro Jahr sogar um 70,4%. Diese Verbesserung war jeweils unabhängig von den Eosinophilen-Zahlen und fiel bei Werten >1.000 Zellen/μl nicht geringer aus als bei Werten <150 Zellen/μl, berichtete Schreiber.

Nach 12 Monaten konnte die Hälfte der erwachsenen Patienten SCS vollständig absetzen. Die meisten der übrigen Patienten reduzierten ihre SCS-Dosis. Auch die Hospitalisationsrate sank um >70%.