Hinter den typischen Beschwerden einer obstruktiven Atemwegserkrankung wie chronischer Husten, Dyspnoe oder Auswurf kann sich auch ein A1-AT-Mangel verbergen. Darauf machte Prof. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen — Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum aufmerksam. Diese seltene Erkrankung ist durch einen schnell voranschreitenden Verlust der Lungenfunktion und eine Emphysembildung charakterisiert.

Im RAPID-Studienprogramm blieb das Lungengewebe von Patienten mit A1-AT-Mangel unter wöchentlicher Therapie mit humanem A1-AT (Respreeza®)* über 24 Monate signifikant besser erhalten als unter Placebo [1, 2]: Der Rückgang der Lungendichte verringerte sich bei den Patienten, die sowohl die RAPID-Studie als auch die RAPID-Verlängerungsstudie durchlaufen hatten, um durchschnittlich 32 % (p = 0,03)**. Wie die RAPID-Verlängerungsstudie über einen Zeitraum von insgesamt 48 Monaten zudem zeigte, kann der Verlust von Lungengewebe nicht mehr aufgeholt werden, wenn zu spät mit der Therapie begonnen wird.

Lebenslange körperliche Aktivität

Neben der medikamentösen Therapie spielt auch die Verhaltensänderung eine maßgebliche Rolle. „Wir müssen anstreben, dass unsere lungenkranken Patienten lebenslang körperlich aktiv werden“, betonte Prof. Andreas Rembert Koczulla, Chefarzt des Fachzentrums für Pneumologie, Schön Klinik Berchtesgadener Land. Patienten mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen, auch schwer Erkrankte, könnten von einer pulmonalen Rehabilitation gerade hinsichtlich einer gesteigerten körperlichen Leistungsfähigkeit, der Reduktion von krankheitsassoziierten Ängsten, der Hospitalisierungsrate sowie der Lebensqualität profitieren. Empfehlenswert sei Krafttraining an 3 Tagen/Woche und Ausdauertraining an 5 Tagen/Woche — jeweils so lange wie möglich, mindestens aber 10 Minuten Trainingszeit/Tag.