Neue Daten wurden zum NSCLC mit Treibermutationen vorgestellt. Im Test ein EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitor der zweiten Generation und eine Kombination aus zwei Antikörpern.

Dass ein EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitor (EGFR-TKI) der zweiten Generation (Dacomitinib) effektiver ist als ein Erstgenerations-Präparat (Gefitinib) ist, hat sich in der ARCHER-1050-Studie [1] bewahrheitet. Die Patienten waren mit der neuen Substanz länger progressionsfrei (14,7 vs. 9,2 Monate), der primäre Endpunkt wurde damit erreicht (HR: 0,59). Auch das Gesamtüberleben wurde verlängert (34,1 vs. 26,8 Monaten, HR: 0,76).

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© ASCO/Rodney White 2018

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Viele neue Studien konnten die ASCO-Besucher in der Posterausstellung bestaunen. Manche Ergebnisse könnten die Praxis beeinflussen.

© ASCO/Scott Morgan 2018

Dennoch ist es nicht wahrscheinlich, dass dieses Ergebnis die Behandlungspraxis ändert. Denn inzwischen ist mit Osimertinib der erste Drittgenerations-TKI in der Erstlinientherapie dieser Erkrankung zugelassen.

Kombination von Tyrosinkinase- und Angiogenesehemmer

Ob beim EGF-mutierten NSCLC eine Kombinationstherapie von EGFR-TKI und VEGF-Inhibitor Vorteile bringt, sollte in der großen randomisierten Phase II-Studie JO25567 [2] und der Phase-III-Studie NEJ026 [3] geklärt werden. 150 Patienten (JO25567) bzw. 214 Patienten (NEJ026) erhielten entweder eine Kombination aus Erlotinib mit Bevacizumab oder Erlotinib alleine. In NEJ026 konnte bei einer progredienten Erkrankung die Therapie mit einer speziellen Chemotherapie fortgesetzt werden.

Eine erste Auswertung der JO25567-Studie hat einen Vorteil der Kombinationstherapie bzgl. des PGS belegen können (16,0 vs. 9,7 Monate, HR: 0,52) [4].

Nun wurden die Daten zum Gesamtüberleben präsentiert: Hier gab es keinen Unterschied: 47,0 vs. 47,4 Monate (HR: 0,81).

In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass in beiden Armen mehr als die Hälfte der Patienten vier oder mehr Therapielinien erhalten haben. Osimertinib erhielten je elf Patienten in jedem Arm.

In der NEJ026-Studie konnte die Kombinationstherapie das PGS ebenfalls deutlich verlängern: 16,9 vs. 13,3 Monate (HR: 0,60). Es gab keine neuen Toxizitäten. Allerdings war vor allem die Rate von Proteinurie und Hypertension im Kombinationsarm höher.