1. 1.

    15 % der Tumoren haben Treibermutationen (EGFR, ALK, ROS1). Man kann zunächst spezifisch behandeln.

  2. 2.

    30 % der Tumoren haben keine Treibermutationen, aber eine hohe PD-L1-Expression (>50 %). Hier verspricht die Therapie mit dem PD1-Inhibitor Pembrolizumab (Keytruda®) bessere Ansprechraten, längeres progressionsfreies Überleben und Gesamtüberleben im Vergleich zu Chemotherapie, so Prof. Martin Reck, LungenClinic Grosshansdorf. Die PD-L1-Testung gehört zum diagnostischen Standard.

  3. 3.

    Für die übrigen 55 % der Patienten (keine Treibermutationen, niedrige PD-L1-Expression) können kombinierte Immun-Chemotherapien die Prognose verbessern. Erste Studienergebnisse liegen vor, viele weitere werden in den nächsten Monaten erwartet, so Reck.

Die entscheidende Studie bei Tumoren mit hoher PD-L1-Expression (TPS > 50 %) ist KEYNOTE-024 [1]. Bei 305 Patienten mit metastasiertem NSCLC wurde Pembrolizumab mit platinhaltiger Chemotherapie verglichen. Eine kürzlich vorgestellte neue Auswertung der Studie (Brahmer JR, et al; WCLC 2017, OA 17.06) zeigt nach medianer Beobachtung von 25 Monaten ein medianes Gesamtüberleben von 30 Monaten (Pembolizumab) versus 14 Monaten (Chemotherapie). Nach 2 Jahren lebten 51,5 % vs. 34,5 % der Patienten. Mit der Immuntherapie sind zudem Lebensqualität und Symptomkontrolle besser, so Reck.

Den Therapiefortschritt durch die kombinierte Immun-Chemotherapie bei NSCLC ohne hohe PD-L1-Expression zeigen die Phase-III-Studie KEYNOTE-189 und die Phase II-Studie Keynote 021 G (WCLC 2017; OA17.01). Erstgenannte prüfte bei 570 NSCLC-Patienten Pemetrexed und Cis/Carboplatin mit/ohne Pembrolizumab in 2:1-Randomisierung und traf, wie MSD kürzlich mitteilte, den coprimären Endpunkt des Gesamtüberlebens (OS) und progressionsfreien Überlebens (PFS). In der Phase-II-Studie betrugen die Ansprechraten 55 % vs. 29 % und das mediane PFS 19 vs. 9 Monate jeweils zugunsten Pembrolizumab. Das mediane OS lag in der Kontrollgruppe bei 21 Monaten, es ist mit Pembrolizumab noch nicht erreicht.