Eine Therapie mit lang wirksamen Bronchodilatatoren bei COPD kann den Patienten helfen, einen aktiven Lebensstil beizubehalten und nicht in die Dekonditionierungsfalle zu tappen.
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Verspüren Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) erste Phasen von Dyspnoe als Ausdruck der abnehmenden Lungenfunktion, hören sie meist nicht etwa mit dem Rauchen auf. Nein, sie fahren ihre körperliche Aktivität herunter, bedauert Prof. Roland Buhl, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie an der Uniklinik Mainz [1]. Steuere man hier nicht gegen, geraten Patienten in einen Teufelskreis aus obstruktionsbedingter Lungenüberblähung, Dyspnoe, körperlicher Schonung und weiterer Dekonditionierung mit Verlust an Lebensqualität.
Eine interessante Hypothese sei, dass eine progrediente Abnahme der Lungenfunktion bereits ab den Frühstadien der COPD durch Verengung und Verlust der kleinen Atemwege bedingt ist [2], was sich neuerdings auch durch Bildgebung sichtbar machen lässt [3]. Dies kann zukünftig vielleicht anstelle der FEV1 als Früh- und Verlaufsmarker in Studien nutzbar werden. Der Verlust sei aber nur aufzuhalten, wenn das Rauchen aufgegeben wird, sagte Buhl. Daneben sei eine adäquate Bronchodilatation die einzige medikamentöse Therapie, für die in Studien belegt ist, dass sie bei motivierten Patienten den Teufelskreis aus Überblähung, Dyspnoe und Dekonditionierung durchbrechen kann. Außer vielleicht bei therapienaiven Patienten mit wenig Symptomen sei hier die duale Bronchodilatation mit einem lang wirksamen Muskarin-Antagonisten (LAMA) plus einem lang wirksamen Beta-2-Rezeptor-Agonisten bei symptomatischer COPD die Therapie der Wahl. Buhl führte als Beispiel eine Open-label-Studie an, in der etwa 1.800 Patienten mit moderater bis schwerer COPD im GOLD-(Global initiative for chronic Obstructive Lung Disease)Stadium B-D über 4 bis 6 Wochen bronchodilatorisch mit Tiotropium 5 μg resp. 18 μg + Olodaterol 5 μg täglich behandelt wurden [4]. Am meisten hinsichtlich ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit profitierten die zuvor therapienaiven Patienten der GOLD-Stadien B und C.
Die Fixkombination aus dem LAMA Tiotropium + dem LABA Olodaterol ist als Spiolto® Respimat® zur täglichen Inhalation (2x 2,5 μg /2,5 μg) bei Erwachsenen mit COPD zur Symptomlinderung zugelassen. Die Fixkombination hat ihre Effektivität und Sicherheit im Studienprogramm TOVITO® mit insgesamt über 16.000 COPD-Patienten unter Beweis gestellt, zu dem unter anderen die Zulassungsstudien TONADO®1+2 gehören [5].
Literatur
Troosters et al. Restpir Med 2010; 104(7)1005–11
Mc Donough et al. N Engl J Med 2011;365 (17):1567–75
Kirby M et al. Am J Respir Crit Care Med. 2018 Jan 1;197(1):56–65
Sauer et al. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2016 Apr 27;11:891–8
Buhl R et al. Eur Respir J 2015 Apr; 45(4): 969–79
Quelle
Symposium: „COPD — von früh bis spät“ 16.3.2018 beim DGP-Kongress in Dresden, Veranstalter: Boehringer Ingelheim
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Pampel, S.L. Aktiver mit dualer Bronchodilatation. Pneumo News 10, 55 (2018). https://doi.org/10.1007/s15033-018-0904-0
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