Das weltweit größte Studienprogramm zur Immuntherapie bei Hausstaubmilbenallergie habe „frischen Wind“ auch in die Therapie bei Asthmas gebracht, so PD Dr. Matthias Krüll, Pneumologe/Allergologe in Berlin. Die Effekte einer sublingualen Immuntherapie (SLIT) gegen Hausstaubmilbe nicht nur bei allergischer Rhinitis, sondern auch bei Asthma konnten so überzeugend gezeigt werden, dass die Global Initiative for Asthma (GINA) 2017 erstmalig empfiehlt, bei Erwachsenen mit Hausstaubmilbenallergie, die trotz inhalativer Kortikosteroide Exazerbationen haben, eine SLIT zusätzlich zu erwägen [1]. Die HDM-SLIT-Tablette (Acarizax®) ist bei mittelschwerer/schwerer durch Hausstaubmilben induzierter allergischer Rhinitis und bei assoziiertem nicht gut kontrolliertem allergischem Asthma zugelassen. Kürzlich wurde die Zulassung auf Kinder/Jugendliche ab 12 Jahren mit hausstaubmilbeninduzierter allergischer Rhinitis erweitert.

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Frischer Wind bei der sublingualen Immuntherapie ist auch für Kinder aufgekommen.

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Als „Meilenstein“ bezeichnete Prof. Claus Bachert, Fachbereich HNO-Heilkunde, Unihospital Gent, auch die aktuellen Ergebnisse der GAP-Studie (Grazax® Asthma Präventionsstudie): Erstmalig wurde in einer randomisierten, doppelblinden, kontrollierten Studie gezeigt, dass eine SLIT gegen Gräserpollen (GP) bei Kindern das Risiko für die Entwicklung von Asthma und den Bedarf für Asthmamedikation signifikant senkt [2]. In die Studie mit einer Therapie von 3 und einer Nachbeobachtung von 2 Jahren, wurden 812 Kinder (5–12 Jahre) mit GP-induzierter allergischer Rhinokonjunktivitis aufgenommen. Der Effekt nahm mit der Zeit zu und war in der GP-Saison und im Winter erkennbar. Auch wurde die schon früher gezeigte nachhaltige Besserung der Rhinokonjunktivitis-Symptome sowie das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil bestätigt.