Der Extrakt wird aus den Wurzeln der Kapland-Pelargonie aus Südafrika gewonnen, die zur Familie der Geraniengewächse zählt. Die größte Herausforderung bei der Herstellung ist es, den Wirkstoffgehalt möglichst konstant zu halten, sagte Dr. Frank Waimer, Pharmazeut und Leiter Qualitätsmanagement beim Unternehmen Dr. Willmar Schwabe, Ettlingen. EPs® 7630 (Umckaloabo®) besteht aus Polyphenolen (40%) und Cumarinen wie Umckalin (2%), mit denen vor allem die Wirkung bei Atemwegsinfekten erklärt wird, daneben aber auch aus Mineralstoffen und Sacchariden (je 12%), Proteinen (10%), Purinen (2%) und noch unbekannten Inhaltsstoffen (22%). Der Phenolgehalt schwankt in der Pflanze, die für die Extraktgewinnung in Südafrika kultiviert wird, um den Faktor 7, so Waimer, beim fertigen Produkt mit honigartiger Konsistenz dürfen aber die Abweichungen maximal +/- 10% betragen. Damit dies gelingt, werden die in Deutschland angelieferten Wurzelstücke vor dem Herstellungsverfahren anhand von 20 Parametern genau geprüft. Die optimale therapeutische Wirkung hat nur der Gesamtextrakt, betonte Waimer.

In vitro und im Tiermodell sind vielfältige Wirkungen des Pelargonium-Extrakts belegt wie Hemmung von Viren, vor allem Influenza- und RS-Viren, Modulation von Interferonen und proinflammatorischen Zytokinen, sekretomotorische und -lytische Eigenschaften sowie antibakterielle Effekte.

Die Wirksamkeit des Extrakts bei akuten Atemwegsinfekten wurde in Studien mit insgesamt < 10.000 Patienten belegt, darunter 4.000 Kinder und Jugendliche. Hauptendpunkt war dabei oft der Bronchitis-Severity-Score (BSS), der in der Verumgruppe stärker und rascher mit Placebo gesenkt wurde (▸Abb. 1). Nach 3-tägiger Gabe ist oft schon eine deutliche Symptomlinderung zu beobachten, sagte die Kinderärztin Dr. Annette Dröge aus Köln. Der Extrakt sollte über 6–7 Tage eingesetzt werden.

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Studie mit 220 Kindern und Jugendlichen im Alter von 1–18 Jahren mit akuter Bronchitis (Dosierung: < 6 Jahre: 3 x 10 Tropfen/d; 6–12 Jahre: 3 x 20 Tropfen/d; > 12 Jahre: 3 x 30 Tropfen/d.

Kamin W et al: Pediatrics Int 2012; 54: 219-226