Eine Eradikation von P. aeruginosa ist wegen der Biofilmbildung des Keims bei chronischer Besiedlung kaum möglich, so Dr. Christina Smaczny von der Universitätsklinik Frankfurt/M. Eine Frühtherapie könne den Erkrankungsfortschritt aber aufhalten. Als neue Antibiotikumklasse erweitert inhalatives Levofloxacin (Quinsair®) die Optionen der zyklischen inhalativen Therapie. Trotz zyklischer Rotation antimikrobieller Substanzklassen lässt deren Wirksamkeit mit der Zeit nach. Daher könne mit der neuen Option eine Wirkverstärkung erzielt und eine mögliche Resistenzentwicklung erschwert werden, so Smaczny. Die Inhalation erzielt höhere Sputumspiegel als die i.v.-Gabe sowie eine Deposition des Wirkstoffs direkt am Entzündungsort und weniger systemische Toxizität. Levofloxacin ist in vitro im Vergleich zu anderen verfügbaren inhalativen Antibiotika besser wirksam gegen P. aeruginosa in Biofilmen [1]. Die Anwendung erfolgt über 28 Tage mit 240 mg Levofloxacin 2x/d im Zirela®-Vernebler, gefolgt von einer 28-tägigen Therapiepause.

Im zulassungsrelevanten Studienprogramm wurde die Dichte von P. aeruginosa im Sputum gesenkt und die Lungenfunktion vs. Placebo verbessert [2].

Im Vergleich zum Aminoglykosid Tobramycin (TIS) zeigte sich mit Levofloxacin über 3 Therapiezyklen eine tendenzielle Besserung der Lungenfunktion, auch war die Zeit bis zur ersten Exazerbation länger. Exazerbationsbedingte stationäre Aufnahmen waren mit Levofloxacin signifikant seltener (17,5% vs. 28% mit TIS, p = 0,04). Ebenso verlängerte sich die Zeit, bis ein weiteres Antibiotikum nötig wurde und die Lebensqualität im Cystic Fibrosis Questionnaire Revised besserte sich signifikant (▶Abb. 1) [3].

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Signifikante (p=0,0407) Verbesserung der Lebensqualität mit Levofloxacin versus Tobramycin (TIS).

Quelle: Elborn JS et al., J Cyst Fibros 2015, 14:507-514