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Ansatz der Checkpoint-Hemmung: die T-Zelle.

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In der Zweitlinientherapie bei NSCLC mit Plattenepithelstruktur ist der PD-1-Antikörper neuer Standard, so Dr. Wilfried Eberhardt, Uniklinikum Essen, und in den neuen Therapiealgorithmus der DGHO zur NSCLC-Therapie integriert [1].

Nivolumab blockiert die immuninhibitorische Wechselwirkung zwischen dem PD (programmed death)-1-Rezeptor auf aktivierten T-Zellen und seinen Liganden (PD-L1/-L2) auf Tumorzellen und steigert so die antitumorale Immunantwort. Die PD-1 zählt zu den Immun-Checkpoint-Signalwegen zur Regulation der durch T-Zellen vermittelten Immunantwort. Krebszellen nutzen diese Schaltstellen, um der Immunantwort zu entgehen.

Aus der Zulassungsstudie liegen valide 18-Monatsdaten zu Nivolumab vor, die längerfristig signifikante Vorteile im Vergleich zu Docetaxel belegen, so Eberhardt. Die 18-Monats-Gesamtüberlebensrate betrug 28% in der Nivolumab- im Vergleich zu 13% in der Docetaxelgruppe, das mediane Gesamtüberleben 9,2 vs. 6,0 Monate. Die Vorteile der Zweitlinien-Immuntherapie zeigten sich in allen Subgruppen und waren weitgehend unabhängig von der PD-L1-Expression. „Es gibt keinen Grund, Ältere von der Therapie auszunehmen“, so Eberhardt und verwies auf die deutlich geringere Akuttoxizität und verbesserte Lebensqualität im Vergleich zur Docetaxelgruppe.

Auch bei NSCLC-Patienten mit nicht-plattenepithelialer Histologie liegen nun günstige 18-Monatsdaten zur Zweitlinientherapie mit Nivolumab im Vergleich zu Docetaxel vor (Gesamtüberleben 39% vs. 23%). Dabei scheint die PD-L1-Expression für das Ansprechen auf die Immuntherapie eine Rolle zu spielen, sagte Prof. Frank Griesinger, Pius-Hospital Oldenburg. Kontrovers diskutiert wird, ob die Patienten vor Beginn der Therapie getestet werden sollten oder nicht.