In der einarmigen, offenen, globalen Phase-I/II-Studie NP28673 wurden Sicherheit und Wirksamkeit von Alectinib bei Patienten mit ALK-positivem NSCLC untersucht; alle Patienten waren unter Crizotinib progredient geworden [1]. Die 138 Patienten erhielten 600 mg Alectinib 2x/d. Primärer Studienendpunkt war die objektive Ansprechrate (ORR), einer der sekundären Studienendpunkte war die ZNS-Ansprechrate (ZNS-ORR) [1].

Alectinib war gut verträglich [1]. Die ORR der Patienten, die first-line Chemotherapie plus Crizotinib erhalten hatten, lag bei 49,2% (95%-KI 40,0–58,4). Die Patienten, bei denen bei Studienbeginn eine ZNS-Metastasierung nachweisbar war (n=34), erreichten eine ZNS-ORR von 55,9% (95%-KI 37,9–72,8). Die mediane ZNS-Ansprechdauer betrug 10,3 Monate [1].

Alectinib wird nicht aktiv aus dem Gehirn ausgeschleust, da es im Gegensatz zu Crizotinib und Ceritinib kein Substrat des P-Glykoprotein-Effluxtransporters der Blut-Hirn-Schranke ist [2]. Dies kann erklären, warum Alectinib bei ZNS-Metastasen sehr wirksam ist [3]. In Japan ist Alectinib seit 2014 für Patienten mit ALK-positivem NSCLC zugelassen. Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA erteilte Alectinib 2013 den Status des Therapiedurchbruchs (Breakthrough Therapy Designation) für die Patienten mit ALK-positivem NSCLC, die unter der Crizotinib-Therapie progredient geworden waren. Für Europa ist laut Prof. Jürgen Wolf vom Universitätsklinikum Köln mit einer baldigen Zulassung zu rechnen.