In der randomisierten doppelblinden Studie ExteNET erhielten 2.840 Frauen mit einem frühen HER2-positiven Brustkrebs nach lokoregionaler Operation zusätzlich zur Standardbehandlung mit Chemotherapie und Trastuzumab eine erweiterte adjuvante 1-jährige Behandlung mit dem irreversiblen HER1-HER2-HER4-Tyrosinkinasehemmer (TKI) Neratinib. In der ersten Analyse nach 2 Jahren ergaben sich mit einer stratifizierten Hazard Ratio (HR) von 0,67 signifikante Vorteile zugunsten von Neratinib im Vergleich zu Placebo im primären Endpunkt „invasives krankheitsfreies Überleben“ (DFS). In der präspezifizierten zweiten Studienphase mit einer Nachbeobachtungszeit von im Median 5,2 Jahren blieb dieser Therapieeffekt weiter bestehen.

Patientinnen der Neratinib-Gruppe hatten signifikant weniger invasive Rezidive im Vergleich zu Patientinnen der Placebo-Gruppe (116 vs. 163; stratifizierte HR 0,73; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,57–0,92, p = 0,0083; Tab. 1). Das 5-Jahres-DFS betrug in der Interventionsgruppe 90,2 (95 %-KI 88,3–91,8) und in der Placebo-Gruppe 87,7 % (85,7–89,4), wobei die Effekte bei positivem Hormonstatus besser als bei negativem ausfielen.

Tab. 1 Ort und Häufigkeit erster Rezidive in der Intention-to-treat-Population

Bei den akuttoxischen Reaktionen wurden unter dem TKI vor allem mehr gastrointestinale Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 im Vergleich zu Placebo registriert. Hinweise auf eine Erhöhung der Langzeittoxizität im Vergleich zum Standardregime fanden sich nicht.

Fazit: Bei Frauen mit frühem HER2-positivem Brustkrebs reduziert eine 1-jährige Therapie mit Neratinib zusätzlich zu adjuvantem Trastuzumab nach Chemotherapie auch im 5-Jahreszeitraum die Rate von invasiven Rezidiven im Vergleich zu Placebo. Hinweise auf eine Langzeitzeittoxizität ergaben sich in der 2. Phase der ExeNET-Studie nicht. Die Analyse des Gesamtüberlebens erfolgt nach 248 Ereignissen.